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PR TB 156 Der Löwe Von Akkad

PR TB 156 Der Löwe Von Akkad

Titel: PR TB 156 Der Löwe Von Akkad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Wertgegenstände. So ging es weiter, zielstrebig wie ein
hungriger, blinder Wurm, nach der Karte des weißhaarigen
Fremden, genau auf Ebla zu.
    Insgesamt sechstausend Mann druchkämmten fächerförmig
das Gebiet entlang der Karawanenstraße. Niemand sah sie kommen.
    Die Elitetruppen gingen nicht zu Fuß.
    Sie standen und saßen in den Wagen, die von Halbeseln
gezogen wurden. Rhai-ghur und ich ritten vor dem Streitwagen
Sharrukins. Wir alle benutzten einen Weg, den ich gefunden hatte
    - aber er hatte nur wenig Ähnlichkeit mit der
Karawanenstraße. Einen Tag hinter uns kam die getarnte Karawane
des Weges, etwas schneller, als es eine normale Handelskarawane tat.
    „Noch zwei Tage!" erklärte ich.
    „Dann sind wir vor Ebla? Aber wir haben bisher keine lebende
Seele angetroffen!" wunderte sich Rhai-ghur.
    „Vergiß nicht, daß vor uns zweihundert Männer
eine Kette bilden. Sie fangen jeden, der hier lebt."
    Wir ritten und fuhren ungefähr parallel zum Ufer des Oberen
Meeres, das zu unserer Linken lag - unsichtbar. Der Vormarsch
fächerte sich jetzt in noch mehr einzelne Gruppen auf. Die Wagen
wurden entladen, Proviant und Waffen verteilt, und nur die
Gespannführer blieben zurück. Sharrukin stieg in den Sattel
eines Halbesels.
    „Rimush wird vielleicht jetzt gerade überfallen
werden!" meinte er hoffnungsvoll. Ich blickte ihn verblüfft
an.
    „Wenn er das alles gelernt hat, was er lernen konnte, wird
er die Wegelagerer zu Paaren treiben!" erwiderte Rhai-ghur
scharf. Wir alle trugen fast die gleiche Ausrüstung - die
Kleidung der Soldaten. Lederne Sandalen - wir trugen hohe Stiefel mit
eingenähten und eingenieteten Bronzestreifen. Darüber Röcke
aus Leder oder schwerem Stoff, durch breite Gürtel gehalten. Die
Ledergürtel mit hölzernen oder kupfernen Schnallen der
Anführer kleinerer oder größerer Gruppen waren
prächtiger und mit mehr und wertvolleren Dolchen ausgerüstet.
Einige von uns trugen ärmellose Hemden aus dem Leder wilder
Tiere, alle trugen wir lange Mäntel in verschiedenen Farben.
Darüber die Köcher voller Pfeile, den Bogen, ein Bündel
Wurfspeere und den runden Schild aus Rohrgeflecht, Leder und Bronze.
Alle diese Soldaten waren Angehörige des Berufsheers und übten
das ganze Jahr. Unterbrechungen gab es durch Strafexpeditionen, Kampf
an den Grenzen, Verfolgung von Rebellen und Einsätzen dieser
Art.
    Sharrukin sah nach der Sonne. Es war spät geworden. Noch etwa
vier Stunden Fußmarsch bis zur Stadtmauer.
    „Meinst du, daß sie uns gesehen haben, Attalan-shar?"
fragte Sharrukin unruhig. Ich schüttelte den Kopf. „Nein.
Ich denke nicht. Wir waren lautlos, schnell und gründlich."
    Allein unsere etwa eintausend zweihundert Soldaten hatten
dreißigmal mit dem Gegner zu tun gehabt. Hirten waren
überfallen und gefesselt worden - sie waren keine Feinde.
Gehöfte und Vorratskeller wurden schnell und fast immer kampflos
überfallen und besetzt. Die Nacht brach an. Sharrukin gab einige
Befehle, und die Aufforderung zum Lagern wurde leise weitergegeben.
Wir sahen zu, und schließlich meinte Rhai-ghur murmelnd:
    „Jetzt kommt wohl unsere Stunde. Sieg für Sharrukin."
    „Darüber hinaus allerdings auch der Versuch, eine der
wichtigsten Straßen der Welt sicher zu machen. Wenn Sharrukin
und seine Nachfolger längst vermodert sind", erklärte
ich und ritt langsam aus dem nächtlichen Lager heraus. Rhai-ghur
folgte einen Schritt hinter mir, „werden die Kaufleute diese
Straße noch immer benutzen. Die wahren Herrscher der Welt sind
die Handelsleute, ob uns diese Einsicht paßt oder nicht."
    „Du hast sicher recht!" murmelte Rhai-ghur. „Mich
interessiert im Augenblick nur, wie Sharrukin sich austobt. Hast du
es nicht gemerkt? Er ist in sich gekehrt. Schweigsam, wütend, er
kocht förmlich. Nachdem Kar-shattar zu ihm gegangen ist, war er
entspannt und sogar humorvoll. Offensichtlich hatte er ein böses
Erlebnis gehabt. Vielleicht hast du ihm gesagt, wie leichtsinnig sein
Palast in Akkade gebaut ist?"
    Ich grinste in der Dunkelheit und schlug mit dem Kopf gegen einen
Ast. Es gab ein kupfern dröhnendes Geräusch. Rhai-ghur
lachte schallend.
    „Von mir hat er es nicht erfahren!" sagte ich.
    Aber Rhai-ghur hatte recht. Eine böse Stimmung hielt
Sharrukin seit Tagen ununterbrochen in ihren Klauen. Wir ritten
weiter, versuchten den Bäumen und Büschen auszuweichen,
    schließlich mußten wir absteigen und unsere Tiere am
Zügel fuhren. Wir drangen ganz langsam und mit großer
Vorsicht in die Richtung

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