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PR TB 157 Der Mann Aus Dem Nichts

PR TB 157 Der Mann Aus Dem Nichts

Titel: PR TB 157 Der Mann Aus Dem Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Männer entfernen, bevor sie
Zeugen werden", sagte er.
    In seinem Bewußtsein war noch immer das fremdfarbige Bild,
das er durch Senghor-Laas Augen sah. Dort, wo sich früher
Kainics Bild befunden hatte, war es dunkel geworden, seitdem
Maylpancers Schlag dem Alten das Bewußtsein geraubt hatte.
    „Gehorcht der Lare deinem Befehl?" fragte der
Überschwere.
    „Unbedingt."
    „Dann schicke ihn zurück in seine Gemächer."
    Sanssouq war damit einverstanden. Er würde den Laren
freigeben, sobald er seine Wohnung über dem Silbermondhof wieder
erreicht hatte. Er zweifelte nicht mehr daran, daß sich
Senghor-Laa an nichts mehr erinnern würde, auch nicht an den
Widerstand, den er geleistet hatte, als ein fremdes Bewußtsein
das seine zu unterjochen drohte.
    „Was geschieht mit Kainic?"
    Ein Schatten huschte über Maylpancers breites Gesicht.
    „Um ihn brauchst du dich nicht zu sorgen. Kainic war ein
treuer Freund, bis du ihn in deine Gewalt bekamst. Aber kein
Geschöpf, auch nicht ein Überschwerer, hat Maylpancers
Faustschlag je überlebt!"
    Sanssouq verstand die Bedeutung dieser Worte nicht sofort. Dann
blickte er bestürzt zu dem reglosen Körper des alten
Obskoners hinüber. War er nicht unmittelbar verantwortlich für
seinen Tod?
    Und für den Tod wieviel anderer würde er die
Verantwortung noch übernehmen müssen, bis er den Punkt der
Umkehr endlich gefunden hatte?
    Er sah Maylpancer an.
    „Ich trete in deinen Dienst", sagte er.
    Von da an lebte Sanssouq am Hofe des Ersten Herrn von Obskon. Man
richtete ihm eine Reihe von Kammern ein, die nicht weit von
Maylpancers Quartier entfernt waren. Er hatte jeden Augenblick des
Rufes seines neuen Herrn gewärtig zu sein und erhielt zunächst
nicht viel Bewegungsfreiheit. Das bedrückte ihn; denn dadurch
wurde er daran gehindert, zu erkunden, wie Senghor-Laa die Ereignisse
jener denkwürdigen Nacht überstanden hatte und ob er sich
womöglich an etwas erinnerte. Außerdem konnte er nicht in
Erfahrung bringen, wie es dem Mädchen Sanijah ging, für
dessen Schicksal er sich verantwortlich fühlte. Er versuchte
immer wieder, sich einzureden, daß Sanijah mit seinem Auftrag
überhaupt nichts zu tun habe und daß er da, wo er war, an
der richtigen Stelle sei. Aber was sein Verstand akzeptierte, machte
auf sein Herz nicht den geringsten Eindruck. Er fuhr fort, sich
schuldig zu fühlen, weil er sich nicht um Sanijah kümmern
konnte.
    Maylpancer hatte es zunächst nicht gerade eilig, den neuen
Bediensteten in seine Aufgaben und Pflichten einzuweihen. Sanssouq
hatte es, wenn er überhaupt aus seinen Gemächern hervorkam,
zumeist mit untergeordneten Freunden des Ersten Herrn von Obskon zu
tun. Sie waren selber nicht zum besten informiert, aber immerhin
erfuhr Sanssouq von ihnen, daß Maylpancer dieser Tage viel „im
Berg" zu tun habe. „Im Berg", das schien anzudeuten,
daß die Burg nicht nur aus dem abenteuerlichen Gemäuer
bestand, das man an die Felswand geklebt hatte, sondern sich in den
Fels, in den Berg hinein fortsetzte. Sanssouq versuchte, mehr darüber
zu erfahren. Aber die Obskoner, mit denen er sprach, wußten
nichts weiter.
    Mit der Zeit lernte Sanssouq den Rhythmus des Alltags in den
Quartieren über dem Goldsonnenhof begreifen. Maylpancer, das
verstand er bald, hatte sich nicht in die Einsamkeit von Selengi
zurückgezogen, um den Müßiggang zu pflegen. Der Tag
von Selengi war dreiundzwanzig Stunden lang. Vierzehn davon
verbrachte der Erste Hetran in angespannter Tätigkeit. Für
Sanssouq gab es keinen Zweifel, daß diese Tätigkeit mit
der Gefahr zu tun hatte, die der gäanischen Menschheit drohte.
So zum Beispiel wurde offenbar, daß Maylpancer jeden Morgen an
einer mehrstündigen Sitzung teilnahm, die in einem im
Hintergrund des Komplexes, also nahe der Felswand, gelegenen
Konferenzraum stattfand. Die Leute, mit denen zusammen der
    Überschwere tagte, bekam Sanssouq nie zu sehen. Es war
natürlich möglich, daß in dem Konferenzraum lediglich
ein Empfangsgerät stand, durch das Maylpancer über
Hyperfunk mit seinen Gesprächspartnern verbunden war. Sonst
hätte man annehmen müssen, daß die Unbekannten, mit
denen der Erste Hetran konferierte, entweder dauernd im Konferenzraum
waren oder ihre Quartiere in irgendeinem noch weiter im Hintergrund
der Anlage befindlichen Trakt hatten.
    Das aber konnte nur „der Berg" sein, von dem die
Obskoner so geheimnisvoll redeten.
    Sanssouq bemerkte bald, daß die untergeordneten Überschweren
in Maylpancers Gefolge ihn zwar

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