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PR TB 158 Die Frauen Von Avalian

PR TB 158 Die Frauen Von Avalian

Titel: PR TB 158 Die Frauen Von Avalian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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denen sie ihre Gesichter weitgehend verhüllten.
Eine von ihnen trat auf mich zu.
    „Niemand hat dich gebeten, hierher zu kommen", erklärte
sie. „Du bist unerwünscht."
    „Bin ich das?" fragte ich. „In eurer Stellung
würde ich zunächst einmal mit der Erhabenen sprechen.
Vielleicht ist sie anderer Ansicht."
    Doch mein Hinweis auf Elaine half mir nichts. Die Frauen schoben
mich in einen offenen Wagen. Zwei von ihnen rissen mir die Arme auf
den Rücken, und stählerne Fesseln schnappten um meine
Handgelenke. Ich wehrte mich nicht, weil ich damit nichts gewonnen
hätte. Der Karren rollte an, nachdem vier Frauen eingestiegen
waren. Er schoß in einen Tunnel hinein. Das Licht erlosch, und
das Fahrzeug raste durch die Dunkelheit. Minuten später flammte
das Licht wieder auf, und wir glitten in einen Raum, in dem vier
ähnliche Karren geparkt waren.
    Die Frauen trieben mich aus dem Fahrzeug, führten mich durch
eine Tür über einen Gang und sperrten mich schließlich
in ein quadratisches Verlies, das durch einen Leuchtdraht an der
Decke schwach erhellt wurde.
    „Halt", rief ich, als eine der Frauen die Metalltür
zuschlagen wollte. „Wann komme ich hier wieder heraus?"
    Sie blickte mich an, als hätte ich den Verstand verloren.
    „Niemals", erwiderte sie. „Wer erst einmal
hierhergekommen ist, wird nie wieder frei sein. Wußtest du das
nicht?"
    „Woher hätte ich das wohl wissen sollen?" Ich sank
auf einen Holzhocker. Die Tür schlug zu. Eisenriegel rasteten
ein. Ich sprang hoch und warf mich gegen die Tür, aber es war zu
spät.

8.
    Zwei Tage mochten etwa vergangen sein, bis in mir auch die
allerletzten Zweifel darüber verschwunden waren, was die Frau
gemeint hatte, die mich eingesperrt hatte.
    Ich war zum Tode verurteilt worden!
    Man kümmerte sich nicht mehr um mich. Für die
Avalianerinnen existierte ich nicht mehr. Man brachte mir nichts zu
essen und zu trinken. Man reagierte nicht, als ich mit den Fäusten
und den Füßen gegen die Tür trommelte. Es war, als
wäre ich von aller Welt abgeschnitten.
    Um mich herum war Stille. Ich vernahm keine Schritte auf dem Gang
vor meiner Haftzelle, keine Stimmen, keine Geräusche.
    Seit die Tür sich hinter mir geschlossen hatte, überlegte
ich, wie ich aus diesem Verlies wieder herauskommen konnte. Die
einzige Chance, die sich mir hätte bieten können, mußte
durch die Tür kommen. Nur wenn diese sich öffnete, konnte
ich etwas unternehmen.
    Ich hatte den Raum bis in den letzten Winkel untersucht, aber
keine schwache Stelle entdeckt.
    Nun saß ich auf dem Hocker, kämpfte mit
Schwindel-anfällen, fühlte meine Zunge anschwellen und
überlegte, was ich falsch gemacht hatte. Ich hatte geholfen, als
Doyana beim Erdbeben in Lebensgefahr geriet, und ich hatte eines
dieser monströsen Krebswesen getötet, wobei ich in Notwehr
gehandelt hatte.
    War das aber schon alles? Ich wußte es nicht. Vielleicht war
schon verhängnisvoll für mich gewesen, daß ich
überhaupt aktiv geworden war. Ich hatte Elaine angebrüllt
und ihr Befehle erteilt, und sie hatte sich meinem Willen gebeugt.
Was sollte daran falsch gewesen sein? So sehr ich auch darüber
nachdachte, ich fand keine Lösung. Schließlich schob ich
diese Frage zur Seite. Was für mich und Elaine normal gewesen
war, konnte auf Avalian kein todeswürdiges Verbrechen sein.
    Ich hatte einer Frau im Flugzeug den Platz weggenommen. Nun ja,
wohl war mir dabei nicht gerade gewesen, obwohl ich gewußt
hatte, daß diese Frau in der nächsten Maschine fliegen
konnte. Aber das alles reichte noch nicht flir ein Todesurteil aus.
    Wirklich verhängnisvoll war für mich vermutlich
geworden, daß ich gegen das Krebswesen gekämpft hatte.
    Wenn es so war, dann konnte es dafür nur einen Grund geben.
Diese Tiere waren heilig. Sie mußten so etwas sein wie die der
heiligen Kühe, die es vor Jahrtausenden in einer terranischen
Provinz einmal gegeben haben sollte. Aber selbst das durfte man mir
eigentlich nicht anlasten, da man von mir nicht erwarten konnte, daß
ich darüber informiert war.
    Elaine befand sich in einer weitaus günstigeren Situation.
Sie brauchte sich nur passiv zu verhalten. Wenn sie kleinere Fehler
machte, dann gestand man ihr vermutlich als „Göttin"
eine Art Ausnahmerecht zu.
    Ich stand auf und ging fluchend im Raum auf und ab. Warum
unternahm Elaine nichts?
    Wußte sie nicht, wo ich war? Oder gab man ihr keine
Möglichkeit, mir zu helfen?
    Immer wieder hatte ich versucht, zu irgend jemandem mit Hilfe
meines

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