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PR TB 158 Die Frauen Von Avalian

PR TB 158 Die Frauen Von Avalian

Titel: PR TB 158 Die Frauen Von Avalian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Freie.
Draußen war es dunkel. Ich hatte mich hinsichtlich der
verstrichenen Zeit um wenigstens sechs Stunden verschätzt. Es
war mir egal.
    Ich entfernte mich einige Meter von der Tür und blieb unter
einem Baum stehen. Langsam gewöhnten sich meine Augen an die
Dunkelheit. Ich konnte mehr und mehr Einzelheiten
    erkennen. Der Himmel war sternenklar. Vorsichtig lief ich weiter.
Nach etwa zehn Minuten stieß ich auf einen Zierbrunnen. Ich
sank vor ihm auf die Knie und trank das eiskalte Wasser, bis mein
Magen rebellierte.
    Als der Morgen graute, hatte ich die Stadt fast durchquert. Ich
war von der Voraussetzung ausgegangen, daß ich Elaine in einem
tempelartigen Gebäude finden würde. Eine „Göttin"
gehörte in den größten und wichtigsten Tempel, und
dieser wiederum mußte ein auffälliges Gebäude sein.
Nach einigen vergeblichen Bemühungen war es mir schließlich
gelungen, ein solches Gebäude auszumachen. Trotz der Dunkelheit
konnte ich gut erkennen, da es durch Fackeln beleuchtet wurde. Und
auch bei diesem Bau erhob sich ein mächtiger Gang, der mir als
das sicherste Zeichen dafür erschien, daß es sich um einen
Tempel handelte.
    Leider war mein Versuch gescheitert, mit einem Fahrzeug durch die
Stadt zu kommen. Ich hatte laufen müssen. Auf meinem Wege hatte
ich einen abgestellten Wagen aufgebrochen, in dem ich einige
Konserven entdeckt hatte. Sie enthielten einen eßbaren Brei,
mit dem ich mich gestärkt hatte.
    Die letzten dreihundert Meter bis zum Tempel waren am
schwierigsten. Sie führten über eine Treppe steil nach
oben. Als ich sie endlich bewältigt hatte, war ich vollkommen
erschöpft und konnte mich auch kaum noch vorwärtsbewegen.
Die Sonne ging jedoch auf, so daß ich gezwungen war, ein
Versteck zu finden.
    Der Tempel war ein Säulenbau mit einem geschlossenen,
quadratischen Kern. Ich kämpfte mich durch eine von Büschen
umsäumte Gasse voran und drang in den Tempel ein. Dies war meine
vermutlich letzte Chance. Wenn ich Elaine hier nicht antraf, gab es
für mich keine Hoffnung mehr.
    Der Tempel war kleiner als jener über dem Transmitter. Er war
jedoch nicht weniger kostbar ausgestattet.
    Unmittelbar neben dem Eingang lag eine athletisch gebaute Frau auf
dem Boden und schlief. Sie hatte eine revolverähnliche Waffe
neben sich auf einem Kissen.
    Ich schlich mich lautlos an ihr vorbei und blickte mich suchend
um, bis ich im Hintergrund neben einer Statue aus rotem Stein eine
Tür entdeckte. Ich eilte zu ihr hinüber und öffnete
sie vorsichtig.
    Elaine ruhte auf einem Bett, das zwischen vier roten Statuen
stand. Neben ihr an der Wand befand sich ein Mosaik, das eines jener
krebsartigen Wesen zeigte, mit denen ich gekämpft hatte.
    Ich trat ein, schloß die Tür hinter mir und eilte zu
dem Mädchen. Es erwachte, als ich das Bett erreichte. Erschreckt
fuhr Elaine auf.
    „Du?" fragte sie erstaunt. Ihr Schlaf schien nicht tief
gewesen zu sein, denn sie wurde schnell wach und wußte sofort,
wo sie war. Sie sprach leise und vorsichtig. „Wie kommst du
hierher?"
    Ich setzte mich zu ihr aufs Bett.
    „Mir war es in der Zelle zu ruhig", erwiderte ich.
„Außerdem gab es zu wenig zu essen und zu trinken."
    „Man wollte dich umbringen. Ich weiß. Ich habe
vergeblich protestiert. Ich habe alles versucht, Doyana umzustimmen,
aber umsonst. Doyana hat politische Ambitionen. Sie hat mir erklärt,
daß sie nicht mehr daran glaubt, daß ich eine Göttin
bin. Sie will die Massen jedoch weiterhin in diesem Glauben lassen."
    „Kluges Mädchen", sagte ich. „Schade, daß
sie mich nicht auch für ihre Pläne eingesetzt hat."
    „Das hat sie getan", erklärte Elaine mir hastig.
„Du hast ein heiliges Tier getötet, ein Tier, das Träger
der Seelen der vergangenen Heldinnen ist. Daraus leitete Doyana für
die Öffentlichkeit den Schluß ab, daß du ein Wesen
der Finsteren Tiefe bist. Also ein Teufel."
    „Nicht gerade schmeichelhaft", sagte ich und trank
etwas Saft aus einem Krug, der auf dem Tisch stand. „Doyana hat
Gut und Böse einander gegenübergestellt, und das Gute
siegen lassen?"
    „Genau so ist es. Sie behauptet der Öffentlichkeit
gegenüber, sie habe von mir erfahren, der Finstere, also du,
habest mich, das gottgleiche Wesen, entführt, um mich auf dieser
Welt zu versklaven. Dein Verhalten mir gegenüber erscheint dir
zwar vermutlich ganz normal, für diese Frauen hier aber war es
schockierend. Die Gläubigen nehmen es Doyana daher ab, daß
    du sozusagen ein Teufel bist. Deshalb protestiert auch

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