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PR TB 158 Die Frauen Von Avalian

PR TB 158 Die Frauen Von Avalian

Titel: PR TB 158 Die Frauen Von Avalian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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niemand
dagegen, daß man dich in eine Zelle gesperrt hat und dich dort
umkommen lassen will."
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Typisch weibliche Unlogik", entgegnete ich. „Wenn
ich tatsächlich so etwas wie ein Teufel wäre, hätte
ich vermutlich auch die Fähigkeit, mich aus dem Kerker zu
befreien. Selbst das dümmste Weib muß sich sagen, daß
ein Teufel so etwas kann."
    Elaine lächelte.
    „Doyana hat damit gerechnet, daß du ausbrechen
würdest."
    Mir blieb der Mund offen stehen.
    „Unmöglich", behauptete ich. „Nein. Das
glaube ich nicht."
    „Ich habe Fernsehsendungen gesehen, die sich ausschließlich
mit dem Kampf von Gut und Böse befaßten. Du standest im
Mittelpunkt der Betrachtungen, und man war sich eigentlich darüber
klar, daß ein Teufel aus einem so einfachen Verlies ausbrechen
würde. Man forderte die unglaublichsten Sicherheitsmaßnahmen."
    „Nichts war gesichert", berichtete ich und schilderte,
wie ich entkommen war.
    „Doyanas Gegenspielerin auf Avalian hat mit aller Energie
dagegen gekämpft, daß man versuchte, dich zu töten.
Sie furchtet, daß du teuflisches Wesen dann sozusagen wild
werden könntest." Elaine stieg aus dem Bett und streifte
sich eine Bluse über. „Doyana weiß, daß dich
die erste Kugel töten wird. Sie läßt ihre
Konkurrentin toben, hofft, daß du ausbrichst, und läßt
dich dann erschießen. Damit hat sie ihre Gegenspielerin aus dem
Feld geschlagen und kann zudem noch von sich behaupten, das Böse
besiegt zu haben. Und welcher Politiker kann das schon von sich
sagen?"
    Die Ironie in ihren Worten brachte mich auf.
    „Verdammt noch mal", sagte ich stöhnend. „Ich
finde das absolut nicht lustig. Was können wir tun?"
    Sie wurde ernst. Hilflos hob sie die Schultern.
    „Ich weiß nicht", antwortete sie. „Auf
keinen Fall darfst du hier bleiben. Du kannst dir vorstellen, daß
Doyana nichts Besseres widerfahren kann, als dich hier zu erwischen
und dich hier töten zu lassen."
    „Wahrscheinlich rechnet sie sogar damit, daß ich
hierher komme, das undankbare Geschöpf', sagte ich wütend.
    „Ja, aber nicht so schnell." Elaine kaute nachdenklich
auf ihren Lippen herum. Dann blickte sie auf. „Diesem Tempel
sind mehrere Gebäude angeschlossen, in denen die Schätze
der Vergangenheit aufbewahrt werden. Vielleicht kannst du dich darin
verstecken."
    „So eine Art Museum?" fragte ich erregt. „Elaine,
so etwas suche ich doch."
    Sie eilte zur Tür und drückte sie vorsichtig auf. Dann
winkte sie mir, und wir verließen den Raum. Auf Zehenspitzen
schlichen wir durch den Tempel an der schlafenden Wächterin
vorbei zu einer anderen Tür. Elaine öffnete sie. Dahinter
lag ein schmaler Gang. Durch farbige Fenster fiel Licht herein.
    „Wir müssen uns trennen", erklärte sie. „Du
mußt es allein versuchen. Ich werde dir vielleicht etwas zu
essen und zu trinken bringen. Schnell jetzt."
    Ich zog Elaine an mich und küßte sie. Sie schlang ihre
Arme um mich und preßte sich fest an mich. Mir wurde schon
beträchtlich wohler, als ich ihre Lippen an meinem Mund spürte.
Sie löste sich von mir, lächelte mir zuversichtlich zu und
schob mich in den Gang hinein. Dann schloß sich die Tür
hinter ihr, und ich war wieder allein.
    Ich hatte mir vorgestellt, in einen mittelgroßen Raum zu
kommen, in dem allerlei Relikte aus der Vergangenheit dieses Planeten
herumstanden. Doch Elaine hatte mich zu einer Halle geführt, die
so gewaltig war, da ich sie von einem Ende bis zum anderen nicht
überblicken konnte.
    Nachdem ich die Tür am Ende des Ganges geöffnet hatte,
war ich zu einer Treppe gelangt. Sie führte in ein Dorf
hinunter, das aus sieben ärmlich erscheinenden Häusern und
einem Turm bestand. Dahinter lag eine weitere Siedlung aus fünf
langgestreckten, flachen Häusern. Eine Reihe von Statuen bildete
die Trennungslinie.
    Hinter diesen Gebäuden hatten die Avalianerinnen weitere
errichtet. So weit der Blick reichte, überall sah ich Häuser
der verschiedensten Bauart, so daß ich das Gefühl hatte,
in eine fremde Stadt einzudringen.
    Langsam schritt ich die Treppe hinunter. Ich erreichte das erste
Haus und betrat es. An einem flackernden Feuer saßen vier
verwildert aussehende Gestalten. Ich schreckte zurück, bis ich
merkte, daß sie nicht lebten. Es waren Puppen. Die tanzenden
Flammen erzeugten in ihren Glasaugen jedoch ständig wechselnde
Reflexe, so daß sie wie lebende Menschen erschienen.
    Ich begriff. Die Avalianer hatten hier ein Dorf aus der Frühzeit
ihrer Geschichte

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