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PR TB 158 Die Frauen Von Avalian

PR TB 158 Die Frauen Von Avalian

Titel: PR TB 158 Die Frauen Von Avalian Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Tode knapp entronnen, so
war das nichts als geschickte Regie oder ein sorgfältig
ausgearbeitetes Robotprogramm.
    Nur ich paßte nicht in dieses Programm und schwebte daher in
erheblicher Gefahr, je weiter ich in diesem Museum in die moderne
Zeit vordrang.
    Das Leben wurde immer gefährlicher, je weiter ich kam. Zu
Anfang, als die Frühmenschen noch in Hütten lebten, schien
alles friedlich und ruhig gewesen zu sein.
    Jetzt aber begegneten mir nicht nur mit hoher Geschwindigkeit
fahrende Wagen, hin und wieder tauchten auch verwegen aussehende
Männer auf, die andere überfielen, Frauen niederschlugen
oder Schießereien begannen.
    Es war offensichtlich, daß die Avalianer mit einer
erheblichen Kriminalität zu kämpfen gehabt hatten.
    Dann betrat ich einen Gebäudekomplex, der bereits aus
zuckerhutähnlichen Häusern bestand, und alles war plötzlich
anders. Es gab keine Männer mehr.
    Mir wurde klar, daß ich etwas übersehen hatte, und ich
schlug einen weiten Bogen, bis ich in eine Symbolgruppe kam, die
einen kleinen Ausschnitt einer großen Stadt zeigte. Ich sah
schrecklich entstellte Gestalten, die sich mühsam durch die
Räume der Häuser schleppten. Auf den Straßen lagen
Männer und Frauen, deren Haut sich verfärbt hatte. Beulen
bedeckten ihre Körper.
    Alles sah so echt aus, daß mir übel würde. Ich
brauchte einige Zeit, bis ich mich wieder erholt hatte. In dieser
Zeit sagte ich mir immer wieder, daß ich es nicht mit wirklich
lebenden Wesen zu tun hatte, sondern nur mit Robotern, die als
Schauspieler fungierten.
    Ich vernahm Geräusche, die nicht zu den anderen paßten.
Und plötzlich tauchte zwischen den Häusern eines
benachbarten Komplexes eine Gruppe von jungen Frauen auf. Obwohl sie
sich kaum von den anderen hier agierenden Figuren unterschieden,
wurde mir schlagartig klar, daß es Museumsbesucher waren und
keine Roboter.
    Ich zog mich hastig zurück. Das Museum hatte mich derart
fasziniert, daß ich darüber vergessen hatte, daß es
eine öffentliche Einrichtung war. Ich hatte Glück gehabt,
daß ich noch nicht entdeckt worden war.
    Plötzlich hörte ich Stimmen hinter mir. Schritte
näherten sich. Ich befand mich in einer Gasse. Auf dem Boden
lagen einige Männer, die einer Seuche zum Opfer gefallen waren.
    Ich ließ mich fallen, riß mir den Pickelhelm vom Kopf
und verbarg ihn unter dem Arm. Dann schützte ich das Gesicht mit
dem anderen Arm und wartete ab.
    Eine Gruppe von jungen Mädchen kam aus einem Haus. Lachend
und schwatzend zogen die Avalianerinnen an mir vorbei. Eine von ihnen
stieß mich übermütig mit dem Fuß an, doch keine
merkte, daß ich kein Roboter war. Das glaubte ich jedenfalls.
Ich wartete ab, bis ich mich allein wähnte, dann hob ich den
Kopf.
    Drei Meter von mir entfernt stand ein rothaariges Mädchen. Es
blickte auf mich herab. Ich den Händen hielt es eine Schußwaffe,
die genau auf meine Stirn gerichtet war.

9.
    Sie sagte etwas, da sie jedoch kein Übersetzungsgerät
dabei hatte, verstand ich sie nicht. Ich erhob mich mit langsamen,
vorsichtigen Bewegungen. Jetzt kam es darauf an, sie nicht zu
erschrecken. Ein Schuß oder ein Hilfeschrei mußte die
anderen aufmerksam machen und herbeirufen. Dann war es vorbei mit
mir.
    Ich streckte die Arme zu den Seiten hin aus und zeigte ihr meine
offenen Hände. Zugleich lächelte ich, um sie zu beruhigen,
doch so leicht war sie nicht zu täuschen. Ihre Augen blieben
hellwach, und sie achtete sorgfältig darauf, daß der
Abstand zwischen uns gleich groß blieb.
    „Und dann?" fragte ich. „Wie geht es weiter?"
    Sie begriff nicht, was ich gemeint hatte, aber ich erkannte, daß
sie sich mit eben diesem
    Problem beschäftigte. Sie wußte nicht, was sie tun
sollte. Zurückweichend sah sie sich um, aber die anderen Mädchen
hatten sich bereits weit entfernt. Wir hörten sie schon nicht
mehr.
    Sie richtete die Waffe nach oben, um einen Signalschuß
abzugeben. Darauf hatte ich gewartet. Ich setzte alles auf eine Karte
und schnellte mich auf sie zu. In diesem Moment konnte ich keine
Rücksicht darauf nehmen, daß sie ein weibliches Wesen war.
Es ging um mein Leben. Mit einem wuchtigen Schlag hieb ich ihr die
Waffe aus der Hand, bevor sie abdrücken konnte.
    Wir stürzten beide zu Boden, und jetzt zeigte sich, daß
ich sie unterschätzt hatte. In ihrem so zart erscheinenden
Körper steckten die Kräfte eines erwachsenen Mannes. Ihre
kleinen Fäuste hämmerten gegen meine Brust, daß ich
fürchtete, mein Herz werde unter dem Druck zerplatzen.

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