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PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

Titel: PR TB 159 Insel Der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ein zehnjähriges Kind. Wir sahen zu,
sie sich Proteos verwandelte.
    Zuerst in einen Wolf, dann in einen Schafbock, schließlich
in einen Delphin. Aber immer behielt er die Verhaltensweisen einer
Intelligenz bei. Er war nicht wirklich ein Schafbock, sondern ein
hochintelligenter Planetarier in vollendeter Verkleidung. In seiner
Protoplasma-Phase, wenn er sich von einem Wesen in eine andere Form
verwandelte, war er hilflos und verwundbar. Diese Phase dauerte laut
den Bildberichten etwa zehn Minuten, also den sechsten Teil einer
sumerischen oder akkadischen Stunde, die ein Vierundzwanzigstel eines
ganzen Tages war.
    Ununterbrochen verwandelte sich dieses Wesen. Ein idealer Kurier,
etwas, das nicht zu fassen war. Ein einzelnes Wesen, also gab es
keine erkennbaren Schwächen, die mit einem Partner
zusammenhingen. Proteos erstickte seine Opfer, indem er sich wie
zäher Sirup um sie legte, sie auflöste und absorbierte,
einschließlich der Klauen, Federn oder des Felles. Wir sahen
ihn als Wolf, als Fisch, als schwerfälligen Vogel und als große,
gelbgezeichnete Schlange. Wie, bei allen Dämonen, sollten wir
dieses Wesen fassen, stellen und vernichten? Darin lag nicht die
Schwierigkeit: sie lag darin, Proteos klar zu erkennen.
    Ich sagte laut:
    »ES! Wir müssen tun, was du willst. Diesesmal werden
wir kämpfen, weil es unserer Mentalität entspricht. Aber
wir können nicht zugleich getarnt und mit den Waffen der
Barbaren gegen diese Wesen angehen. Was wir diesmal brauchen, ist
Macht. Klar definiert, auf breiter Basis ausgeübt. Macht,
Bewegungsfreiheit und List. Wir brauchen einen Gleiter, die Waffen
haben wir bereits, und wir brauchen Hilfe.«
    ES sprach wieder.
    »Ihr sollt nicht versteckt operieren, wenigstens nicht
immer. Ihr bekommt den Gleiter; die Steuerungen sind bereits bei der
Ausrüstung. Ihr bekommt außerdem an diesem Punkt der Karte
eine kleine Mannschaft und ein Schiff, das nach Beendigung der
Mission vernichtet werden muß, weil es einem weitaus höheren
Zivilisationsstandard entspricht. Karte!«
    Die Computer produzierten ein Bild:
    Wir sahen eine tropfenförmige Insel, das Anhängsel einer
größeren Insel, die beide genau östlich des spitzen,
östlichen Ausläufers unserer paradiesischen Insel lagen.
Dort war eine winzige Bucht markiert.
    »Dort wartet ein ausgerüstetes Schiff. Ich werde auch
die Energieblase steuern, in der ihr und der beladene Gleiter die
Oberfläche von Larsaf Drei erreicht. Ihr müßt in
vierundzwanzig Stunden aufbrechen. Ich werde mich mit euch in
Verbindung setzen, wenn es notwendig ist. Wie immer, werde ich genau
beobachten!«
    ES verriet sich. Wie immer - das hieß, daß ich oder
wir schon mehrere ähnliche Missionen erfüllt hatten.
Ranthys und ich starrten uns hohläugig an. Die Stimme des
unsichtbaren, scheinbar doch nicht allmächtigen Herrschers würde
sich lange nicht mehr melden.
    »Vierundzwanzig Stunden, ein Tag. Wir sollten in Ruhe über
alles sprechen und unsere Ausrüstung durchgehen, Ranthys!«
sagte ich.
    Das einzige, das ihr tun könnt! flüsterte der Extrasinn.
    »Einverstanden. Wir haben eine große Stadt gebaut, wir
werden auch. wieviel Fremde sind es. dreißig? Ja. Wir werden
diese dreißig Fremden vernichten. Wir wissen alles von ihnen,
sie ahnen nichts von uns.«
    Vorsichtig gab ich zu:
    »Dies mag sich als Vorteil herausstellen. Vorteile aber
machen leichtsinnig.«
    Er grinste kalt. Wir kontrollierten die reichhaltige Ausrüstung,
zogen uns die neuen Kleidungsstücke an, probierten die echten
und getarnten Waffen aus und sprachen alles durch, immer wieder, bis
Rico uns holte und sagte, das letzte Essen sei fertig.
    Wir aßen in Ruhe, tranken Wein aus einer versiegelten
Amphore, die sich unerklärlicherweise irgendwo gefunden hatte,
dann legten wir uns hin und schliefen zum letztenmal auf den
komfortablen Lagern des Kuppelverstecks.
    Der Androide von Wanderer mit dem »dritten« Namen, der
ein besserer Mensch war als die meisten der auf Larsaf Drei
Geborenen.
    Und ich, der potentiell unsterbliche Arkonide, der diesen Planeten
nicht verlassen konnte, und dessen Erinnerungen manipuliert waren in
niegekanntem Maß. Zwei Einzelkämpfer gegen ein Team von
fünf verschiedenen Sauerstoffplaneten, das entschlossen war,
diesen herrlichen Planeten zu unterjochen. Ich war zu
niedergeschlagen, um an inbrünstigen Flüchen Freude zu
haben. Aber schon der erste Tag, an dem wir zu der winzigen Insel
flogen, ließ mich alle die schwarzen Gedanken vergessen.

3.
    Die Insel

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