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PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

Titel: PR TB 159 Insel Der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und wohl auch Wölfe sich
aus ihren Verstecken gewagt und die beiden Körper furchtbar
zugerichtet. Wir ritten langsam in mehreren Kreisen um die Körper.
Es gab keine Spur, die deutlich darauf hinwies, daß in der
Zwischenzeit hier Menschen gewesen waren.
    »Noch weiß also niemand, was wirklich vorgefallen
ist«, knurrte Ranthys gähnend und hielt sein Pferd an.
Erschöpft senkten die Pferde ihre Köpfe.
    »Nein. Wir müssen nur noch einen glaubhaften Felsen
finden«, sagte ich und massierte meine Augen. Wir waren
ziemlich erschöpft, aber noch mehr als eine lange Tagesreise
trennte uns von Knossos.
    »Wir sind an mehreren Tälern und felsigen Abschnitten
vorbeigekommen. Denke an den Berg der Figuren!« Selbst meine
    Kehle war voller Staub.
    Wir hatten ihn so genannt, weil bestimmte Felsformationen im
Abendlicht phantastischen Gestalten glichen. Ich nickte, wir ritten
an und trabten auf den Weg zurück. Ich winkelte den Arm an und
rief Boreas.
    Seine Signale bedeuteten, daß niemand in unserer Nähe
war, der als Gegner identifizierbar war. Wenigstens ein Trost. Wir
kamen nicht mehr von den Pferderücken, bis wir Knossos erreicht
hatten.
    Knossos war halb ausgestorben. Aber ein Teil der Bauern, Hirten
und Handwerker war bereits ohne Nachricht und ergebnislos
zurückgekommen. Die Menschen liefen uns entgegen, entdeckten
unsere Last - der Körper begann sich schon zu verändern -
und rannten davon. Andere wieder liefen auf uns zu und nahmen uns die
Pferde ab. Wie gerädert rutschten wir von den Pferden und
knickten in den Knien ein. Wir befanden uns direkt vor der großen
nördlichen Treppe. Plötzlich flog über uns krachend
eine Tür auf. Aison, hinter ihm Inyx, stürzten die Stufen
herunter und liefen auf uns zu.
    »Laamia. Ihr habt Laamia gefunden?«
    Sein Blick fiel auf das Bündel. Inyx und Aison rannten
zwischen die Pferde und rissen die schmutzigen Falten auseinander.
Sie blieben wie betäubt stehen. Sie starrten in die
aufgedunsenen Züge der Androidin.
    »Sie ist es. Wo habt ihr sie gefunden? Was ist geschehen?
Wer hat sie umgebracht?« schrie Aison in unbeherrschter Wut.
Ich hielt mich an der Mähne meines Pferdes fest und berichtete
so knapp wie möglich, ohne unsere Lügen besonders
auszuschmücken. Schweigend und mit steigendem Entsetzen hörten
sie zu, wie ich fabelte. Ranthys ergänzte hin und wieder
bestimmte Einzelheiten. Inzwischen bevölkerten sich rund um uns
die Stufen und der Platz davor mit Hunderten von Menschen. Es war
nicht deutlich zu sehen, was sie empfanden: teilweise Überraschung,
aus blankem Haß entstanden. Die Mehrzahl der Inselbewohner war
offensichtlich erleichtert darüber, daß die Göttin
der Stiere tot war. Ich beendete meinen Bericht und sagte leise:
    »Ich wollte dir eine bessere Botschaft bringen, Fürst
Aison.«
    Er winkte ab.
    »Wir werden sie feierlich begraben. Auch wir kommen aus
einem fernen Land, deswegen trifft es uns so tief. Ihr seht schlimm
aus -schlaft euch aus. Ich belohne euch, ganz gewiß.«
    Wir konnten nur nicken. Dann taumelten wir, von zweien unserer
Helfer gestützt, in unseren Wohnraum. Wir schliefen
augenblicklich ein.
    Einen Tag später hatte sich abermals alles verändert.
Warnsignale von Boreas sagten uns, daß die zwei H'arpeji und
die Stimvaleed sich näherten. Umherstreifende Hirten oder Jäger
hatten die zerfressenen
    Körper der Khent'our gefunden. In einer fertigen Gruft des
Palasts lag Laamias Körper, gewaschen und gesalbt, und in
Sichtweite des Palasts wurde ein Grabhügel errichtet. In einer
Aufwallung von Großzügigkeit hatte uns Aison erlaubt, die
königlichen Bäder zu benutzen. Wir fühlten uns wieder
einigermaßen sauber und ausgeruht. Jetzt saßen wir um
einen steinernen Tisch auf der offenen Terrasse des königlichen
Palastteils unter einem Sonnensegel.
    Achtung. Dies wird ein wichtiges Gespräch. Es kann alles
entscheiden! wisperte der Extrasinn. Ich drehte meinen Kopf und
blickte Inyx an. Bisher hatte ich den zurückgekehrten Arbeitern
zugesehen. Der Palast war an vielen Stellen bereits so gut wie
fertig.
    Zum erstenmal sprach Inyx, eine mittelgroße Frau, die einen
alterslosen Eindruck machte. Ihr Haar war hochgesteckt, vergoldete
Bronzekämme und Elfenbeinspangen glänzten darin. Jetzt
erkannten wir, daß unser erster Eindruck richtig gewesen war:
Aison war der gehorsame und hochbegabte Schüler der zwei
Androidinnen.
    »Woher kommt ihr eigentlich genau? Aus dem Norden der
Insel?«
    »Nein«, antwortete ich kopfschüttelnd.

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