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PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

PR TB 159 Insel Der Ungeheuer

Titel: PR TB 159 Insel Der Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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warum verbietest du, Aison, deinen Freunden nicht das
Morden?«
    Er zögerte mit der Antwort. Die H'arpeji schüttelten
drohend ihre Schwingen. Mit zwei Schüssen hätten wir sie
vernichten können. Aber dann hätten sich alle Versuche an
Zivilisation und Kultur ins Desaster verkehrt. Wir warteten weiterhin
ruhig auf die kommenden Dinge.
    »Wir nennen euch nicht Lügner. Aber wir glauben an
unsere geflügelten Freunde.« Laa H'arpeji zischte wütend.
Aison hob beschwichtigend die Hand und warf ein:
    »Ich kann es ihnen nicht verbieten. Sie sind selbstständig
geworden. Sie werden nur kämpfen, wenn sie uns in Not wissen.«
    »Und wie kommt es, daß sie Laamia und die Khent'our
hetzten?«
    »Niemand kann es erklären. Nicht einmal die Stimvaleed
selbst!« schloß Inyx. Im Gehege jenseits der Mauern
schrie ein Stier. Die Diener kamen mit schwarzglasierten Schüsseln,
in denen rohe, sorgfältig von Fett und Unschlitt gereinigte
Fleischbrocken lagen. Ehrfurchtsvoll und ängstlich stellten sie
die Schüsseln vor Laa und Lie nieder. Gierig schmatzend machten
sich die Bestien darüber her. Ich mußte mich beherrschen,
so sehr stieß mich ihr Anblick ab. Ich wandte mich an Aison und
fragte provozierend:
    »Wir haben versprochen, das Leuchtfeuer am Hafen bauen zu
helfen. Werden wir noch gebraucht, Fürst?«
    Er schüttelte den Kopf. Wir standen auf, wachsam beobachteten
uns vier Augenpaare. Noch während wir auf die Treppe zugingen,
hörten wir, wie Inyx sagte:
    »Bleibt in der Nähe des Palasts, Laa und Lie. Helft
uns. Wir fühlen, wie ein geheimnisvolles Verhängnis naht.
Unsichtbar, nicht zu erfassen, aber zu spüren.«
    »Ihr habt einen Verdacht? Wir werden sie durch Terror
niederhalten!«
    Das war Laa gewesen. Bisher hatte ich niemals eine Stimme gehört,
die grausamer geklungen hätte.
    Wir gingen schweigend über den Hof, als aus nördlicher
Richtung die schrillen, laut dröhnenden Fanfarenschreie der
silbernen und goldenen Mordvögel zu uns herüberschallten.
Ich zuckte zusammen, und Ranthys sagte:
    »Die Tage des Beiles und der feurigen Blitze beginnen,
Atlantos. Wenigstens müssen wir jetzt unsere Feinde nicht mehr
suchen.«
    Ich lachte hart auf.
    »Wenn sie uns suchen sollten, dann haben sie sicher auch
nicht viel Mühe.«
    Wir sahen von der kleinen, unfertigen Terrasse unserer Zimmer aus
zu, wie sich das Sonnenlicht auf einundzwanzig Paaren aufblitzender
Flügel brach. Schreiend und in beängstigender Schnelligkeit
kamen sie näher. Sie bildeten einen fast kreisrunden Pulk, der
in dreißig Mannslängen Höhe heranraste und sich kaum
veränderte. Er schoß heran, direkt auf die Terrasse mit
den wartenden H'arpeji zu, kippte nach links hoch und löste sich
in einundzwanzig Einzelwesen auf. Jeder Vogel schlug einen anderen
Weg ein, hockte sich schließlich auf ein Stück Dach, eine
Säule, einen hölzernen Vorsprung oder einen Stein der
Brüstung. Da hockten sie jetzt, wie eine Schar Falken in Gold
und Silber, streckten ihre häßlichen Köpfe und
Schnäbel nach vorn und starrten eindeutig gierig die vier
Gestalten unter dem Sonnensegel an.
    »Da sind sie. Du solltest dir etwas einfallen lassen,
Atlantos«, sagte Ranthys leise.
    »Mir fällt nichts anderes ein, als diese beiden
Menschenvögel bald zu vernichten«, knurrte ich. »Schon
ihre bloße Existenz fordert mich heraus.«
    »Niemand sieht am Tag das tödliche Feuer aus unseren
Waffen!«
    »Du hast recht. Bereiten wir uns darauf vor.«
    Sie hatten selbst vorgeschlagen, die Furcht der Inselbewohner
durch Terror zu schüren. Vielleicht hatten wir schneller
Gelegenheit, als wir erwarteten. Mir hingegen gingen unablässig
Überlegungen durch den Kopf, wie wir dieses mörderische
Rudel lähmen oder vernichten konnten. Mehr als zehn Gegner
konnte keiner von uns auf sich nehmen, nicht einmal mit Lähmstrahlern
und Energiewaffen.
    In einer kleinen Ewigkeit würde dieser Hafen eine große
Bedeutung bekommen, als Ankunftsort, Drehscheibe und Abfahrtspunkt
vieler kleiner und großer Schiffe. Menschen, Ideen und Waren
würden hier kommen, durcheinander wirbeln und abfahren. Jetzt
war es nicht mehr als ein weißer Sandstrand voller angespültem
Unrat, einige angefangene Mauern und der Turm, der nicht höher
als ein Mann zu Pferd war. Die wenigen Boote der Seefischer lagen auf
dem Strand. Netze trockneten, es roch stechend nach Algen und Fisch,
und alles machte einen verlotterten Eindruck. Es wurde ohne Plan und
Konzept gebaut.
    »Ich glaube, wir werden uns dieses Hafens

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