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PR TB 161 Die Einsame Sternenstadt

PR TB 161 Die Einsame Sternenstadt

Titel: PR TB 161 Die Einsame Sternenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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eingetretene
Stille wirkte auf Parral noch bedrohlicher. Der Korridor schien
länger zu sein, als es auf den ersten Blick ausgesehen hatte,
denn das andere Ende lag immer noch ein gutes Stück von ihnen
entfernt. Parral fragte sich, ob durch bestimmte Perspektiven
optische Täuschungen hervorgerufen wurden. Zweifellos barg diese
Ruine ein großes Geheimnis. Dabei blieb die Frage ungelöst,
warum die Teilnehmer der ersten Expedition nach KITCHEN II nicht
darauf gestoßen waren. Damals war alles völlig normal
verlaufen. Das konnte bedeuten, daß die rätselhaften
Ereignisse nichts mit der Ruine, sondern mit dem schwarzen
Kugelschiff und seiner verschwundenen Besatzung etwas zu tun hatten.
    Vor ihnen entstand eine Bewegung.
    Parral riß die Augen auf, aber er sah nur einen
Matten-Willy, der in den Korridor trat und einen Pseudoarm hob.
    »Da ist Fletscherkolben!« rief der Major.
    »Ich bin nicht Fletscherkolben, sondern Yellox«,
gluckste der Willy aus einer schwach ausgebildeten Sprechmembrane.
    Mit einer heftigen Geste bedeutete Redhorse den beiden anderen
Männern anzuhalten und zu schweigen. Der Cheyenne dagegen ging
langsam weiter.
    »Wo sind deine Freunde, Yellox?« fragte der Oberst
sanft.
    Das Plasmawesen wiegte seinen unvollkommenen Oberkörper hin
und her.
    »Du sprichst von den anderen Bürgern?« fragte es
zurück.
    »Bürger? Nein, es geht um die Matten-Willys!«
    »Kommt hierher!« forderte Yellox die Gruppe auf. »Dann
werdet ihr alles verstehen.«
    In Parral schlug ein Warnsignal an. Seine Lippen blieben jedoch
zusammengepreßt, er brachte keinen Ton hervor. Er spürte,
daß Velarde sich von ihm entfernte. Auch Wespe schwebte davon.
Nur Frierer blieb an Parrals Seite.
    Yellox fiel in sich zusammen und nahm seine natürliche
Körperform
    an. Er glitt aus dem Korridor hinaus, gefolgt von Redhorse,
Velarde und Wespe.
    Parral fühlte ein beinahe übermächtiges Verlangen,
den anderen zu folgen, aber er konnte ihm widerstehen. Wenige
Augenblicke später ließ das Gefühl nach. Der Terraner
atmete tief auf. Ihm war, als fände er aus einer anderen
Dimension in die Wirklichkeit zurück.
    »Sir!« krächzte er. »Oberst Redhorse!
Sarge! Hören Sie mich?«
    Er erhielt keine Antwort. Jenseits des Korridorendes war alles
dunkel. Entweder hatten Redhorse und Velarde ihre Scheinwerfer
ausgeschaltet oder sich schon so weit entfernt, daß man das
Licht nicht mehr sehen konnte.
    Es war auch nicht ausgeschlossen, daß man sie überwältigt
und weggeschleppt hatte. Doch Parral hatte keinen Kampf lärm
gehört.
    »Yellox!« schrie er. »Hört mich denn
niemand?«
    Er hörte das Echo seiner eigenen Stimme, sonst blieb alles
still.
    »Haben Sie Befehle, Major?« fragte Frierer.
    Erst jetzt wurde sich Parral der Tatsache bewußt, daß
einer der Roboter noch bei ihm war.
    »Warum bist du den anderen nicht gefolgt?« erkundigte
sich Parral.
    »Es lag kein entsprechender Befehl vor«, lautete die
Antwort.
    »Aber Wespe ist mitgegangen!«
    »Ja«, sagte Frierer.
    Yellox hatte die Gruppe in eine Falle gelockt, überlegte
Parral. Aber Yellox war mit Sicherheit nicht allein gewesen. Der
Matten-Willy besaß keine suggestiven Kräfte.
    Und warum hatte ausgerechnet er der Verlockung standgehalten?
fragte sich Parral. Frierer und er waren den anderen nicht gefolgt.
Parral zweifelte nicht mehr daran, daß alle bereits
Verschwundenen von der Gruppe weggelockt worden waren. Eine
Erklärung, wie das geschehen war, gab es nicht.
    Es war nicht auszuschließen, daß Frierer und er auch
noch an die Reihe kamen.
    Jetzt, da er aus der Burg hätte fliehen können, wurde
Parral von Zorn überwältigt. Er dachte nicht mehr daran,
die Ruine zu verlassen und an Bord der NIAGARA Schutz zu suchen.
    Selbst auf die Gefahr hin, daß er von der unbekannten Macht
ebenfalls überwältigt wurde, mußte er standhalten. Es
war nur eine vage Hoffnung, aber er redete sich ein, daß
Frierer und er vielleicht auf eine unerklärliche Weise gegen
alles immun waren, was sie hier bedrohte.
    »Wir werden versuchen, den Kommandanten und Velarde
wiederzufinden«, sagte er zu dem Verbindungsroboter. Er warf
einen scheuen Blick zu der Stelle, wo der Korridor endete.
»Wahrscheinlich sind sie in Bedrängnis und brauchen unsere
Hilfe.«

5.
    Die Stadt existierte seit vielen Millionen Jahren, und sie war in
mancherlei Beziehung einzigartig. Die Wesen, für die sie
geschaffen worden war, hatten niemals in ihren Mauern gelebt. Sie
waren niemals eingetroffen, entweder, weil sie

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