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PR TB 162 Karawane Der Wunder

PR TB 162 Karawane Der Wunder

Titel: PR TB 162 Karawane Der Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ihnen lagen, vergaßen
sie nur allzu gern.
    Die Pferde witterten das saftige Gras und griffen schneller aus.
So bildeten sich fünf Gruppen, die in mäßiger Ordnung
den langgezogenen Hang teilweise gerade, dann wieder schräg
traversierend, hinuntergaloppierten.
    Nachdem sie Hirsche und Wildschweine aufgescheucht, eine Herde
Gazellen aus den Büschen getrieben und viel Wild geschossen
hatten,
    erreichten sie tatsächlich bei Sonnenuntergang den See. Aber
sie alle waren restlos erschöpft. Die meisten von ihnen
schliefen ein, noch während sich die Braten an den Feuern
drehten.
    Und ganz plötzlich, einen und einen halben Tag später,
schlug Rantiss mit der flachen Hand knallend auf die Kruppe seines
rotbraunen Hengstes. Er gab die Zügel frei und setzte die
Stacheln an seinen Stiefeln ein. Er löste sich von der Spitze
des Zuges, wurde immer schneller, stellte sich federnd in den Bügeln
auf und galoppierte davon. Von den wirbelnden Hufen des Tieres wurden
Grasfetzen und Erdbrocken nach hinten geschleudert.
    Eine Art Wahnsinn ergriff Rantiss. Das leichte Blinken dort vorn,
fast jenseits der Grenze, bis zu der hin er sehen konnte, hatte
diesen rasenden Galopp ausgelöst. Dort waren sie!
    Er beugte sich tief über den Hals des Pferdes und schoß
in einer langen Geraden auf den bewußten Punkt zu. Hinter ihm
trieben Skath und Tantri die Männer zu größerer Eile
an. Sie hatten einen ganzen Tag lang rasten können, das mußte
reichen.
    Erbarmungslos zwang Rantiss seinen Hengst weiter. Mittlerweile
konnte er unterscheiden, daß es sich nicht um einen einzelnen
Reiter handelte, sondern um eine größere, weit
auseinandergezogene Gruppe. Es gab keinen Zweifel! Die Träume
wurden hier und jetzt zur Wahrheit.
    In dem Maß, wie sich Rantiss den Begleitern seines Freundes
näherte, schien sich die Welt seiner Erinnerungen und Gedanken
zu öffnen. Es war ihm, als reite er aus einem Hohlweg hinaus in
eine Lichtung. Ein solches Gefühl mußte ein Mann in einem
Boot haben, das eine Flußmündung verließ und in den
freien Ozean hinaussteuerte.
    Jetzt wußte er plötzlich mehr:
    Sein Freund mit den rötlich leuchtenden Augen hieß
Atlan. Zusammen mit ihm hatte er, Rantiss, gegen die Fabelwesen und
den Herrscher einer bronzezeitlichen Insel gekämpft und die
Insel in den nächsten Jahren in ein Paradies verwandelt. Sie
beide hatten jetzt einen neuen, erregenden Auftrag bekommen.
    Woher diese Erinnerungserweiterung kam, wußte Rantiss nicht,
aber er fühlte, wie eine unendlich große Last von ihm
abfiel. Alle seine Träume und Geschichten, mit denen er
zweihundert Männer ein knappes halbes Jahr über eine
gewaltige Strecke hinweggezwungen hatte, erwiesen sich als Wahrheit.
Er galoppierte auf einen schmalen Bachlauf zu, hielt den Hengst an
und ließ ihn trinken. Er schirmte die Augen mit der Hand ab und
starrte nach vorn.
    Er sah Menschen, Packesel, Pferde und Wagen. Der Lichtreflex war
von einer langen, wimpelverzierten Lanze gekommen, auf deren Spitze
eine Art Bild sein mußte, nicht zu erkennen. Rantiss zwinkerte
    überrascht, als er eine große Menge Rinder über
einen kaum wahrnehmbaren Hügel ziehen sah. Sie hatten sogar
Herden!
    Seltsam, dachte er, als er mit großem Abstand vor seinen
Leuten einen Bogen schlug, um die Menschenmasse dort vorn an der
Spitze zu treffen. Seltsam, ich zweifle nicht einen Herzschlag lang
daran, daß diese Karawane von Atlan angeführt wird und nur
auf mich und meine Männer wartet.
    Der Schaum, der vom Gebiß des Pferdes flockte, flog ihm ins
Gesicht. Seine Knie begannen zu schmerzen.
    Der Hengst konnte nicht mehr; der Galopp war eine qualvolle Folge
von einzelnen harten Sprüngen und Stößen. Das Tier
troff von Schweiß. Die Lungen gingen wie Blasebälge.
Rantiss hatte nun seinen Bogen beendet und ritt von vorn auf die
Karawane zu. Seine Augen, denen der triefende Schweiß immerfort
ein Blinzeln entlockte, versuchten, Einzelheiten zu erkennen. Er sah
schließlich einen einzelnen Reiter, der ein auffallend
hochbeiniges, geschecktes Pferd ritt. Der Mann trug unter anderem
einen Schild, und als der sich bewegte, zuckte ein Sonnenreflex zu
Rantiss hinüber wie ein Blitz. Der einzelne Reiter, einen
Bogenschuß weit vor dem würfelförmigen Wagen mit den
vier Ochsen und der langen Stichlanze daran, mußte einen
ähnlichen oder den gleichen Schild haben wie er selbst. Zwei
zahme Geparde liefen plötzlich neben dem Pferd und beäugten
den Reiter.
    »Und wenn es nicht Atlan ist?« rief Rantiss

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