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PR TB 162 Karawane Der Wunder

PR TB 162 Karawane Der Wunder

Titel: PR TB 162 Karawane Der Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seine Gedanken eilten ihm weit voraus. Er
kannte keine Unsicherheit, was den Weg und das Ziel betraf.
    Als die ersten Reiter den Rand des kleinen Waldes im Südosten
erreichten, rannte eine Gestalt mit wehendem Haar zwischen dem
Unterholz hervor.
    »Warte, Rantiss«, schrie Powet. »Nimm mich mit!«
    Rantiss zügelte sein Pferd, wurde langsamer, warf ihr einen
angespannten Blick zu. Powet lief heran, packte den Stiefel und den
Steigbügel und begann, leise und leidenschaftlich zu murmeln.
Rantiss drehte den Kopf und sah geradeaus. Er ritt weiter, ohne
schneller zu werden.
    »Rantiss! Nimm mich mit! Ich will mit euch gehen.«
    Aber Rantiss schwieg und setzte die Sporen ein. Die Kolonne ritt
weiter, während Powet verzweifelt neben ihnen herlief und immer
mehr zurückblieb. Die Reiter sahen mit unbeteiligten Gesichtern
zu. Bald waren die letzten Packpferde hinter dem Buschwerk
verschwunden. Aber Rantiss hörte noch sehr lange, wie sie wieder
und wieder seinen Namen schrie.
    Vorbei, vergessen, und trotzdem tat sie ihm leid. Auf eine kaum
erklärbare Art hatte er Powet, obwohl er sie nicht liebte,
akzeptiert. Er nahm sie, wann immer es ihm einfiel, und sie
gehorchte, schweigend und voller Freude. Sein Körper verschmolz
mit den gleitenden, langgezogenen Bewegungen des Pferdes und
reagierte auf das Gelände, stellte sich auf den neuen Abschnitt
des Rittes ein, fand wieder zurück in den alten, gewohnten
Rhythmus.
    Rantiss hatte das deutliche Gefühl, daß der Zeitpunkt
des Treffens nahe bevorstand.

3.
    Von Südosten kommend, mündeten zwei Flüsse in den
annähernd runden Flachsee. Sie entsprangen einem Gebirge, das
sich mondsichelförmig, mit der Öffnung nach Osten, um die
Steppen und
    Wüsten in der geographischen Mitte der Entfernung zwischen
dem Startgebiet und dem Zielpunkt spannte. Wie an einem unsichtbaren
Faden bewegten sich die knapp zweihundert Reiter auf das richtige Tal
zwischen den hohen Bergen zu, das an seinem Ende den einzig möglichen
Paß besaß.
    Sehr viel später überlegte Rantiss, wie die Tage
vergangen waren. Eine ununterbrochene Steigerung der Schwierigkeiten
begann vier oder fünf Tage nach Verlassen des Hügels. Das
Gelände stieg an und wurde welliger. Aus der grünen Steppe
wurde eine trockene Zone von brauner Färbung, voll von harten,
stacheligen Gewächsen. Der Flußlauf, an dem sie
entlangritten, führte nur wenig Wasser, und es gab auch nicht
viele Fische.
    Noch hatten sie genügend Gras und Wasser für die Pferde.
    Der Durchschnitt der täglichen Geschwindigkeit und der
Entfernungen, die sie zurücklegten, nahm ab. Aber er war noch
hoch genug. Zum Teil folgte die bewaffnete Kolonne dem Fluß,
hin und wieder überquerte sie ihn. Sie schossen Wild, etwas
mager und zäh, aber genießbar.
    Sie kreuzten eine Handelsstraße, die verlassen wirkte.
    Immer weiter stiegen sie auf, folgten im Zickzack dem schmaler
werdenden Flußbett, entdeckten einige unregelmäßig
geformte Hochplateaus und suchten noch immer einen Weg.
    Einen Tag später entdeckten sie, daß sie eine Art Stufe
im Gelände erreicht hatten. Jetzt ging es wieder einige Zeit
lang fast ohne Steigung über ein kaltes, vom Wind kahl
geblasenes Hochplateau. Aber auch hier gab es noch Wasser und
genügend Futter für die Pferde.
    Die Nahrungsmittelvorräte der Truppe gingen jedoch zur Neige.
Sie fingen in einfachen Fallen kleine Nagetiere und brieten sie in
der Glut winziger Feuer. Sie fanden auch Beeren und Pilze, aber
Rantiss verbot ihnen, von den Pilzen zu essen.
    Die Zeit ging weiter.
    Sie, die fast zweihundert Reiter mit ihren vielen Tieren,
versuchten, so schnell wie möglich den Paß zu erreichen.
Denn wenn sie ihn erreichten, konnten sie wieder absteigen in das
Gebiet, das ihnen Rantiss geschildert hatte. Seine Aufgabe jetzt und
heute bestand nicht darin, sie zu führen, sondern ihnen zu
erklären, daß sie an der von ihm vorhergesagten Stelle
diejenigen treffen würden, die er ihnen immer wieder geschildert
hatte.
    Einmal, als sie sich nacheinander einen kaum begehbaren Pfad
hochtasteten, um ein weiteres Schlangenliniental zu entdecken, drehte
sich Skath vor ihm um und rief:
    »Du weißt genau, Rantiss, daß ich dir glaube und
gehorche.«
    »Ja. Richtig. Spare deinen Atem, Krieger.«
    Die Sonne schlug wie mit bronzenen Hämmern auf die Männer
und
    ihren Anführer hinunter. Sie schwitzten mit ihren Pferden um
die Wette.
    »Du hast mir niemals erklärt, wen du treffen willst, du
Besessener!« rief der Freund zurück und bückte

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