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PR TB 162 Karawane Der Wunder

PR TB 162 Karawane Der Wunder

Titel: PR TB 162 Karawane Der Wunder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sich
tief, um dem federnden Ast eines Krüppelgewächses
auszuweichen.
    »Du kennst das Bild in meinem Schild?« rief Rantiss
zurück. Zwischen den hitzeflirrenden Felswänden voller
Schrunde und Klippen hallte das Echo hin und her.
    »Inzwischen kennt es jeder der Reiter, Alaca
eingeschlossen!« gab Skath zurück.
    »Der Mann sieht so ähnlich aus. Ich träume von
ihm, aber in dem Moment, wo wir uns treffen, werde ich ihn erkennen.
Wir sind wie Brüder. Er ist der klügste, stärkste und
gerissenste Kerl, den du jemals kennenlernen wirst. Er ist zweimal so
gut wie ich.«
    »Ich glaube dir jetzt kein Wort!« schrie Skath zurück.
    »Du wirst mir glauben, du krummbeiniger Schurke«, rief
Rantiss zurück. »Brich deinem armen Pferd nicht die
Beine.«
    Aber einige Stunden später, als sich die Reiter noch immer
auf dem Grund der Felsenschlucht vorantasteten und keinerlei
Lebensspuren entdeckten, zweifelte er zum erstenmal an der
Richtigkeit seiner Gedanken und Vorstellungen.
    An diesem Abend gab es für die Pferde zum erstenmal seit
langer Zeit wieder Trockenfutter. Das Essen der Männer fiel
ähnlich mager und lustlos aus. Aber Rantiss trieb sie
ununterbrochen vorwärts, und er selbst wurde von seinem inneren
Dämon getrieben.
    Die Jahreszeit verging in einer Reihe von Tagen, die einander zum
Verwechseln ähnlich waren. Durst und Hitze, kleine, saftige
Talkessel und lange Geröllhalden, Felsen und Hügel, Berge,
die nur verschwanden, um den noch höheren Bergen hinter ihnen
Platz zu machen, kleine Seen und Bergziegen mit langem, gekrümmtem
Gehörn, deren Fleisch zäh war wie Gurtleder. Pferde brachen
sich die Beine, wurden getötet; man briet ihr Fleisch an den
Lagerfeuern. Die Männer verloren ihr letztes Fett und wurden zu
schwarz gebrannten, verwilderten Gestalten. Hin und wieder rauschte
ein Gewitter herunter, dann sprangen sie wie übermütige
Kinder im Regen hin und her und verloren für einige Tage den
ätzenden Gestank, den sie sonst verströmten.
    Jetzt folgten sie Rantiss sehr willig, denn wenn sich jemand von
der Truppe entfernt hätte, so wäre er in der menschenleeren
Einöde verloren gewesen. Adler und Geier kreisten hoch über
ihnen. Dreimal am Tag änderte die Truppe die Richtung, aber nur,
um den leichtesten Weg zu suchen. Am wenigsten schien unter den
Strapazen, die sie alle ausmergelten, Alaca zu leiden. Sie blieb
unverändert fröhlich.
    Die ersten Blätter der Krüppelgewächse begannen
sich zu färben, als die Spitze der Kolonne sich über die
Flanke eines Berges schob, dahinter verschwand und die nächsten
Reiter den lauten Schrei hörten.
    Sie verstanden nicht, was Rantiss und Skath riefen, aber es klang
gut.
    Sie zogen die Zügel straff, aber die Tiere wären auch
freiwillig stehengeblieben. Rantiss stützte seinen Körper
schwer auf die Oberschenkel und starrte schweigend hinunter.
    Hinter ihm pflanzte sich der Schrei durch die weit
auseinandergezogene Reihe der Reiter fort.
    »Wir sind da. Dort unten werden wir sie treffen, Skath!«
sagte Rantiss.
    »Du warst ein hervorragender Führer, mein Freund«,
stimmte Skath zu.
    »Auch mich haben nur meine Träume geführt.«
    Immer mehr Reiter tauchten hinter ihnen auf und blieben stehen.
Sie genossen den Anblick. Die furchtbare Öde der Felsen und
Schluchten war vergessen. Hinter ihnen stach der Gipfel des höchsten
Berges jener Kette in den Himmel. Sie standen vor der letzten, weich
abfallenden Flanke des Gebirges. Einen Tagesritt weit oder noch
länger sank das Gelände ab, hier oben noch immer sandig und
steinig, dann in Geröll übergehend, das von kleinen Büschen
durchsetzt war und schließlich in dunkelgrünen Wäldchen,
Weiden und Buschzonen endete. Das Tal dahinter war riesengroß,
aber auch jenseits des kleinen Sees ragten Berge auf. Mehr
Einzelheiten waren nicht zu erkennen.
    »Heute abend sind wir am Ufer des Sees!« versprach
Rantiss. »Jetzt steht die Sonne am höchsten. Los, Freunde
- hinter mir her!«
    Sie alle waren viel zu erschöpft, um sich richtig freuen zu
können.
    Aber da sie jetzt ihr Ziel vor Augen hatten und das Gelände
für die Pferde leicht genug war, erfaßte sie alle eine
stille, hoffnungsvolle Freude. Sie waren nicht reich und hatten
Hunger auf gutes Essen und füllige Weiber, aber sie waren frei
und unabhängig. Den Männern erschien das immer wieder in
allen Einzelheiten ausgeschmückte Treffen gleichermaßen
als Verheißung, als ein weiteres Ziel auf dem langen Weg. Daß
die eigentlichen Schwierigkeiten noch vor

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