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PR TB 164 Die Höhlen Von Olymp

PR TB 164 Die Höhlen Von Olymp

Titel: PR TB 164 Die Höhlen Von Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Möglichkeiten geben, als in diesem
Loch zu versauern."
    „Ich muß hierbleiben! Um des Erbes willen! Um der
Kinder willen!"
    Die Stimme des Mannes in der Dunkelheit klang gequält.
    „Vielleicht erzählst du mir doch am besten die ganze
Geschichte", schlug Sanssouq vor. „Wie gesagt: Wir haben
Zeit. Und ich möchte endlich wissen, was hier vorgeht."
    *
    „Ich heiße Vonn", begann der Unsichtbare, „und
wenn unsere Uhren noch richtig gehen, bin ich knapp fünfzig
Standard jähre alt. Ich wurde in dieser Höhle geboren wie
mein Vater vor mir und dessen Vater vor ihm. Unser Volk war das
Überbleibsel der Freihändler, die sich vor mehr als tausend
Jahren gegen die Machtübernahme durch das Solare Imperium
gesträubt hatten. Unsere Vorfahren sahen das Unvermeidliche
kommen und sorgten vor. Sie drangen in die Tiefe des Planeten vor und
schufen dort Räume, in denen sie und ihre Nachkommen ungefährdet
leben konnten. Sie legten Spuren und Hinweise aus, die die neuen
Machthaber glauben machten, die Widerspenstigen hätten Olymp
verlassen und seien in die Weite des Alls geflohen.
    Seit über tausend Jahren lebt unser Volk also hier unten. Die
Vorfahren hatten für uns gesorgt. Es fehlte uns an nichts. Wir
bebauten unsere Felder und züchteten unser Vieh. Für die
wenigen Dinge, die wir von außen brauchten, fiel es uns nicht
schwer, Händler zu finden. Manch einer nahm gern unser Geld, das
uns die Vorfahren in reicher Menge hinterlassen hatten, und ging um
eines erhöhten Gewinnes willen ein zusätzliches Risiko ein.
    Dann kamen die Laren und die Überschweren. Besonders die
Laren setzten sich auf der Oberfläche von Olymp fest. Unser Volk
hielt seine Zeit für gekommen. In den Wirren des Machtwechsels
wollte es seinen Planeten zurückerobern. Aber es zeigte sich,
daß man die Macht der Laren unterschätzt hatte. Schon nach
den ersten Zusammenstößen bliesen unsere Anführer zum
Rückzug. Wir verschwanden wieder in der Tiefe. Die Laren suchten
nach uns, aber unsere Wege sind so vorzüglich getarnt, daß
sie uns niemals fanden.
    Die Händler, mit denen wir bislang Geschäfte getrieben
hatten, flogen Olymp nun nicht mehr an. Aber wir fanden neue,
ausnahmslos Springer, die bereit waren, uns zu versorgen. Allerdings
waren ihre Preise horrend. Sie sagten, der Solar habe galaxienweit an
Wert verloren, seitdem die Laren das Zepter schwangen. Wenn wir haben
wollten, was wir brauchten, mußten wir ihnen zahlen, was sie
verlangten.
    Das alles wäre nicht so schlimm gewesen. Aber vor ein paar
Jahren zeigte uns das Schicksal, daß es endgültig unseren
Untergang beschlossen hatte. Kenjafnaugia, mein Sohn, ist das letzte
Kind, das in dieser Höhle geboren wurde. Seitdem kommen keine
Kinder mehr zur Welt.
    Wir sind unfruchtbar geworden!" Vonn schwieg. Sanssouq hörte
ihn leise schluchzen. Er selbst war betroffen. Das, was er für
kindisches Theater gehalten hatte, war in Wirklichkeit die Reaktion
auf einen Schicksalsschlag, der ein ganzes Volk mit der Ausrottung
bedrohte.
    Nach einer Weile setzte Vonn seine Schilderung fort.
    „Ein paar Jahre vergingen, und unsere Hoffnung wurde immer
geringer. Wir berieten, was wir in dieser Lage tun sollten. Es lag
auf der Hand, daß die zuletzt geborenen Kinder das wertvollste
Gut waren, das unser Volk besaß. Vielleicht geschah doch noch
ein Wunder, und diese Kinder erwiesen sich, wenn sie heranwuchsen,
als fruchtbar.
    Als wir das erkannt hatten, drehten sich all unsere Gedanken nur
noch um die Kinder. Ihnen zuliebe opferten wir alles, was wir hatten.
Sie bekamen das Beste zu essen, das Bequemste anzuziehen. Sie
brauchten keine Arbeit zu leisten, sondern sich körperlich nur
soweit zu betätigen, daß ihre Gesundheit nicht litt. Wir
lasen ihnen
    jeden Wunsch vom Mund ab und erfüllten ihn, wenn es nur
irgend ging. Daß man Kinder nicht auf die Dauer so behandeln
kann, ohne daß sie zu Tyrannen werden, war manchem von uns am
Anfang noch nicht klar. Jetzt wissen wir es alle. Aber wir ertragen
die Erniedrigungen, die die Kinder auf uns häufen, mit Geduld
und Hoffnung. Vielleicht waren unsere Opfer doch nicht umsonst!
    Einige wenige unter uns Alten befaßten sich auch mit dem
Gedanken, was werden sollte, wenn auch unsere Kinder unfähig
waren, neues Leben hervorzubringen. Ich weiß nicht, ob du uns
nachempfinden kannst - wir aber wollten, daß die Erinnerung an
unser Volk auf keinen Fall erlöschen dürfe, auch dann
nicht, wenn wir und unsere Kinder schon längst aus dieser Welt
verschwunden

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