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PR TB 164 Die Höhlen Von Olymp

PR TB 164 Die Höhlen Von Olymp

Titel: PR TB 164 Die Höhlen Von Olymp Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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maschine.
    „Der Fremde soll kommen!" schnarrte der Robot. „Der
Meister will es so!"
    „Vonn, du kommst mit", entschied Sanssouq.
    „Um Gottes willen..."
    „Sei still und komm mit!" fuhr Sanssouq ihn an.
    Vonn richtete sich auf. Er entpuppte sich als ein hochgewachsener,
kräftiger Mann, der ein wenig zur Fülle neigte, wohl wegen
der jahrelangen Untätigkeit in diesem Gefängnis. Seine
Kleidung war alt und zerschlissen. Das mit hellgrauen Strähnen
vermischte dunkle Haar fiel ihm lang und unordentlich bis auf die
Schultern herab. Merkwürdigerweise trug er keinen Bart.
    Er bewegte sich unsicher. Sanssouq mußte ihn während
der ersten Schritte stützen. Als der Roboter merkte, daß
zwei Männer das Gefängnis verlassen wollten, stellte er
sich in Positur und verkündete:
    „Nur der Fremde soll kommen!"
    „Wer ist der Fremde?" fragte Sanssouq.
    „Das weiß ich nicht", antwortete der Robot. „Aber
ihr müßt es doch wissen."
    „Das ist einer von denen, denen wir geschichtliche Daten
eingespeichert haben", murmelte Vonn.
    „Wir wissen es auch nicht", erklärte Sanssouq.
    Der Roboter war ratlos.
    „Der Meister wird entscheiden können, wer von uns der
Fremde ist", schlug Sanssouq vor.
    Der Robot war damit einverstanden. Er brachte die beiden
Gefangenen zu einem Gebäude, das sich etwa in der Mitte des
Ortes befand. Es war eingeschossig, dafür aber um so
umfangreicher. Das Innere bestand, abgesehen von einem Vorraum
    unmittelbar hinter der Tür, aus einem einzigen Raum. Sanssouq
staunte. Er kam sich vor wie in der Kommandozentrale eines
Raumschiffs. Die weite Halle war vollgepfropft mit allerlei
technischem Gerät. Kinder im Alter von sechs bis zwölf
Jahren saßen an den Steuerkonsolen. Sanssouq erinnerte sich an
die Schilderung der komplexen technischen Installation, die er von
Vonn gehört hatte. Die Vorväter der Letzten Ritter hatten
dieses Versteck mit allem denkbaren technologischen Komfort
ausgestattet. Von hier aus wurden die Installationen gesteuert und
überwacht. Das Verblüffende war, daß die ganze
Verantwortung auf den Schultern der Kinder ruhte.
    Hinter einer der Konsolen erhob sich Kenjafnaugia. Mit ärgerlichem
Gesicht fuhr er die Eintretenden an:
    „Nur der Fremde sollte kommen! Warum kommt ihr zu zweit?"
    Sanssouq überließ das Antworten dem Roboter.
    „Niemand weiß, wer der Fremde ist, Meister. Du sollst
entscheiden!"
    Der Junge deutete auf Sanssouq.
    „Dieser da ist es!" erklärte er ungnädig.
„Schaffe den anderen wieder ins Gefängnis."
    Da wandte Sanssouq sich zur Seite und legte den Arm um Vonns
Schulter. Gleichzeitig vergewisserte er sich, daß die Waffe
schußbereit im Gürtel stak.
    „Dieser Mann bleibt hier", sagte er.
    So etwas war Kenjafnaugia offenbar noch nie vorgekommen. Er wurde
rot vor Zorn und stampfte mehrmals heftig mit dem Fuß auf.
    „Du wirst tun, was ich dir sage!" schrie er Sanssouq
an. „Roboter, nimmt den alten Narren wieder mit!"
    „Du sprichst von deinem Vater, Junge!" warnte Sanssouq.
    „Das ist mir gleich!" kreischte Kenjafnaugia. „Nimm
ihn fort, Robot! Hörst du?"
    Der Roboter wollte zugreifen. Da wirbelte Sanssouq herum. Mit
einer rudernden Bewegung des linken Arms brachte er Vonn hinter sich
in Sicherheit. Im nächsten Augenblick hatte er den Blaster in
der Hand. Ein nadelfeiner, greller Energiestrahl spielte mit leisem
Fauchen gegen das Linsensystem im Schädel des Roboters. Die
großen Glasscheiben schmolzen. Aus dem Kopf der Maschine stieg
Qualm. Es gab einen matten Knall, kleine Metallteile spritzten in der
Gegend umher.
    Dann stand der Robot stocksteif, mit ausgestrecktem Arm, und
rührte sich nicht mehr. Die kleine Explosion hatte seinen
metallenen Schädel deformiert. Er sah grotesk aus.
    Kenjafnaugia reagierte nach der Art eines Kindes. Als er den
ersten Schock überwunden hatte, fing er an zu weinen.
Krampfartiges Schluchzen schüttelte den schmächtigen
Körper. Sanssouq ließ den Jungen gewähren. Es tat
seiner verknoteten Seele gut, wenn er sich einmal richtig ausweinte.
    Ringsum hatten sich die Kinder von ihren Konsolen erhoben. Man sah
ihren Gesichtern an, daß sie nicht wußten, wie sie sich
verhalten sollten. Sie waren verschreckt. Niemand hatte es bislang
gewagt, ihre Autorität anzuzweifeln. Sie besaßen keine
Praxis im Umgang mit Leuten, die sich weigerten, ihre Vorrangstellung
anzuerkennen.
    Sanssouq ging auf ein etwa neunjähriges Mädchen zu. Es
wollte vor ihm zurückweichen, aber er ergriff es bei der
Schulter und zog

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