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PR TB 165 Nomaden Des Meeres

PR TB 165 Nomaden Des Meeres

Titel: PR TB 165 Nomaden Des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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lenkte
die Tiere mitten in die Menge hinein und schrie:
    »Auseinander. Platz für Ahiram-Atlan!« Eine
schmale Gasse bildete sich. Wir kamen einigermaßen ungehindert
bis an den Rand des Kais. Ich kämpfte mich durch die Menge, die
mich grüßte und mir zujubelte, aber ihre Begeisterung auf
das Schiff konzentrierte. Ungeduldig sah ich zu, wie die arg
strapaziert aussehenden Riemen senkrecht hochgestellt und das Ruder
hochgezogen wurde. Dann schleppten einige Männer, die ich nicht
mehr wiedererkannte, die Laufplanke aufs Heck und schoben sie auf den
Kai. Ein schwarzbärtiger Mann tauchte auf, ich starrte ihn
verwirrt an, er blinzelte zurück, dann funktionierte meine
Erinnerung wieder.
    »Cheper!« schrie ich und rannte die Planke hinauf. Er
war schwarz gebrannt, sein Bart war voller verkrustetem Salz, aber
der Steuermann lachte und ergriff meine Handgelenke. Meine erste
Frage war:
    »Wo ist Asyrta? Lebt sie?«
    Cheper lachte dröhnend und schlug mit beiden Händen auf
meine Schultern. Dann drehte er den Kopf und sagte:
    »Blicke nach vorn, Atlan. Du siehst alles, was wir
mitbrachten.«
    Ich sah, wie Asyrta gerade den Niedergang heraufkam. Am Mast
vorbei und an den arbeitenden Seesoldaten erkannte ich drei große,
rötliche Rahsegel zwischen den Türmen der Einfahrt. Dann
drangen die langgezogenen, schrillen Signale des Türmers an
unsere Ohren. Er stieß in die lange, bronzene Fanfare, die
einen schauerlichen Ton über das Wasser schickte.
    Segler aus Keftiu. Minoische Kapitäne im Dienste Gubals,
sagte der Logiksektor.
    Ich sprang von Heck hinunter und blieb vor Asyrta stehen. Auf
schwer zu beschreibende Weise sah sie gesund, wild und stark aus; aus
ihrer stillen Schönheit war eine unmittelbarere geworden. Wir
blickten uns einige Herzschläge lang in die Augen, schweigend
und ein wenig unsicher. Dann legte Asyrta die Arme um meine
Schultern, ich zog sie an mich. Wir küßten uns lange und
hingebungsvoll. Ihre Lippen schmeckten salzig, ihr schlanker Körper,
der sehniger geworden war, drängte sich an mich.
    »Es war fast zu lange«, flüsterte ich in ihrem
Haar. »Ich habe fast
    nicht mehr geglaubt, daß du wiederkommst. Ich wollte Horus
losschicken.«
    »Ich werde lange nicht wieder auf das Meer fahren«,
gab sie zurück. »Ich freue mich so auf den Herbst mit dir,
in Gubal. Und auf den Winter.«
    Ich legte meinen Arm um ihre Hüften und zog sie aufs Deck
hinauf. Die Menge, in der inzwischen Fackeln geschwenkt wurden,
jubelte begeistert. Die drei Minoer waren näher herangekommen,
die Seeleute schleppten die Ankersteine an Deck, indem sie einen
Riemen durch das Loch des gerundeten Brockens steckten.
    »Wie könnte ich ausgerechnet dich vergessen, Gefährte
meines langen Traumes!« sagte Asyrta leise und erinnerte mich
daran, daß ES noch immer einen gewaltigen Teil meines
Gedächtnisses blockiert hatte. Wir verließen nebeneinander
das Schiff und wurden von den Menschen förmlich zum Wagen
geschleppt. Siren stand dort und betrachtete Asyrta wie ein
übernatürliches Wesen.
    »Fürwahr«, murmelte er. »Eine erstaunliche
Frau, die mit Männern um die Wette segelt!«
    »Eine Menge erstaunlicher Menschen für eine ebensolche
Stadt«, sagte ich. »Fährst du uns zurück zum
Haus?«
    Asyrta lachte und schmiegte sich an mich. Es war ein ganz neues,
fremdes Gefühl, das mich erfüllte. Wir hatten einander
wiedererkannt. So, als ob wir nur ein paar Tage voneinander getrennt
gewesen wären. In Wirklichkeit, ahnte ich, schienen wir in einer
anderen Zeit, einem anderen Leben zusammengewesen zu sein.
    »Du hast dich nicht verändert«, sagte sie. »Aber
die Stadt erkenne ich nicht.«
    Sie stand also auch noch unter dem Bann dieses verdammten Wesens,
das uns wie Puppen dirigierte.
    »Ich werde dir jeden Winkel zeigen«, versprach ich
leichthin, »denn ich habe jeden Winkel gebaut. Dieser Mann
hier, der mit sicheren Händen die Zügel führt, ist
Siren. Das lebende Archiv der Stadt, Schänkenbesitzer, ein
wilder Kämpfer und darüber noch ein Mann mit allen
Eigenschaften, die du dir vorstellen kannst, Asyrta.«
    Sie lächelte ihn an, Siren wand sich ein wenig. Asyrta fragte
zweifelnd:
    »Stimmt das, Siren?«
    »Ja, der Fürst von Gubal, der mächtige Bauherr und
Kämpfer, hat immer recht.«
    Über uns kreiste Horus mit ausgebreiteten Schwingen. Asyrta
lachte und erklärte:
    »Ich glaube euch kein Wort!«
    »Daran tust du recht, Herrin!« antwortete Siren
zurückhaltend.
    Die Menschen entlang der Straße bereiteten uns eine

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