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PR TB 165 Nomaden Des Meeres

PR TB 165 Nomaden Des Meeres

Titel: PR TB 165 Nomaden Des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unserer
Baumfällertruppe. Im Verlauf der nächsten halben Stunde
wurden die Büsche saftiger, die Bäume höher, der
Schatten kühler. Horus schwebte drei Mannslängen über
mir und gab allen, die den Vogel sahen, neue Rätsel auf. Der Weg
wurde schmaler und reduzierte sich schließlich auf zwei
ausgefahrene und aufgerissene Spuren im Waldboden. Und dann drang das
Plätschern der Quelle an unsere Ohren.
    Ich drehte mich um und rief:
    »Ihr werdet mit Waffengewalt Ordnung schaffen müssen.
Der Weg führt entlang des Baches. Treibt Menschen und Tiere
weiter, sonst fallen sie übereinander her. Ich werde euch helfen
lassen!«
    Siren murmelte an meinem Ohr:
    »Ich weiß, daß du die Bronzenägel in den
Fischerbooten ebenso
    zählst wie die Feigen an den Bäumen. Warum sollen sie
nicht selbst mit ihrem Durst fertig werden?«
    Ich rammte ihm meinen Ellbogen in die Rippen und erwiderte ebenso
leise:
    »Weil diese Karawane der Grundstock auch zu deinen Vermögen
ist, du Halunke. Denke an den Gewinn! Mehr Güter, mehr Sklaven,
mehr Arbeiter ergeben mehr Lohn. Und du, der Bauherr des ersten
Hafenbordells, mußt an deine zukünftigen Kunden denken.«
    Er starrte mich beleidigt an.
    »Fürst!« flüsterte er, aber er meinte es nur
zu einem Drittel ernst. »Dies ist eine Schänke für
anspruchsvolle Gäste! Mit Zimmern für Paare und einzelne
Personen. Mit heißen und kalten Bädern, einem Garten und
einigen Männern, die auf allerlei Instrumenten muntere Musik
erklingen lassen!«
    »Und mit jungen, liebenswerten Mädchen und Mägden!«
beharrte ich und lachte laut.
    Er grinste mürrisch und zuckte die Schultern. Ich hatte ihm
ein Grundstück zugewiesen, und inzwischen entstand darauf ein
prächtiges Haus nach meinem Entwurf. Der Lohn für
aufopfernde Freundschaft und eine Arbeitsleistung, die ihresgleichen
suchte. Siren erklärte leise:
    »Außerdem ist alles noch im Bau. Wann es fertig wird -
Hathor mag es wissen!«
    Wir erreichten die Quelle. Die Soldaten verhielten sich geradezu
bewundernswert. Sie wuschen sich zuerst Gesicht und Arme, ließen
denn die Tiere in kleinen Schlucken trinken, wuschen dann die Köpfe
ihrer Zugtiere und tranken schließlich selbst. Sie zerrten ihre
Tiere bis zu einer flachen, tieferliegenden Stelle und rannten selbst
dorthin, wo das Wasser klar und rein war. Dann führten sie die
Halbesel zwischen die Bäume und stellten sich auf, um die
durstigen Tausende nötigenfalls wegzutreiben. Wir fuhren weiter
und hielten dort an, wo sich der Bach verbreiterte.
    »Meine Soldaten haben exakte Anweisungen«, rief ich.
»Sie helfen euch. Helft ihnen, denn sie bringen mehr als
hundert Gefangene. Diese Nomaden sind meine persönlichen
Gefangenen, und ich möchte nicht, daß sie gequält
werden. Ich brauche sie in der Stadt. Noch etwas:
    Bauern werden euch entgegenkommen und Futter bringen und Essen.
Zahlt dafür! Ich will keine Klagen hören. Eure Tiere könnt
ihr zählen lassen und auf die Weiden treiben. Und die Ladungen
kommen in die Stadt, hinunter zu den Lagerhäusern im Hafen. Ich
bin dort und erwarte euch.«
    Sie hoben die Arme. Schlagartig hatte sich ihr Aussehen ebenso
gebessert wie ihre Laune. Nur einige Liter klares Wasser. Schatten
und Kühle. Und das Bewußtsein, daß die lange
Wanderung zu Ende war. Die Menschen dieser Barbarenwelt waren in der
Tat erstaunlich; ein
    Geschlecht aus Eisen und Starrköpfigkeit. Ich grüßte
die Soldaten und rief:
    »Wir fahren zur Stadt und bereiten alles vor! Haltet Zucht
und Ordnung!«
    »Wir tun, was du befiehlst, Herr. Deine Soldaten helfen?«
    »Fragt sie, und bittet sie! Sie sind angewiesen, euch zu
helfen, wo immer es möglich ist.«
    Mit unseren ausgeruhten Tieren galoppierten wir davon. Alles war
geregelt. Vier Stunden waren wir vom Landtor Gubals entfernt, wenn
wir diese Geschwindigkeit beibehielten. Die Karawane würde
tatsächlich zwei Tage brauchen. Da wir alles vorbereitet hatten,
würde es für diese riesige Menge von Menschen und Tieren
wenige Sorgen geben. Es war immer dasselbe: die Zugtiere wurden zum
Teil von den Bauern gekauft, zum Teil geschlachtet und eingepökelt,
zum dritten gefüttert, gestriegelt und wieder eingespannt.
Sklaven wurden verkauft und gekauft. Waren stapelten sich in unseren
drei Magazinen am Hafen. Händler feilschten. Und zum erstenmal
würde in diesem Herbst ein Teil der Ware gegen das eingetauscht,
was mit fremden Schiffen übers Meer kam. Tausend Menschen
schluckte unsere Stadt ohne besondere Schwierigkeiten, aber

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