Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 165 Nomaden Des Meeres

PR TB 165 Nomaden Des Meeres

Titel: PR TB 165 Nomaden Des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Nach unserer Karte und
den vielen kleinen Detailkarten, die unsere Kapitäne gemacht
hatten, mußten wir in
    Kürze umkehren, hatten Rückenwind und fuhren mit den
Wellen, nicht gegen sie. Weit vor uns sprangen Delphine spielend aus
den Wellen. Die Wolken hatten jetzt purpurn-schwarze Ränder; in
mächtigen Lichtbündeln zuckten die Sonnenstrahlen herunter.
Die Wellen bekamen weiße Schaumkronen. Cheper warf mir einen
kurzen Blick zu.
    »Sieht etwas beunruhigend aus, Gaufürst. Sorge dafür,
daß der Sturm uns nicht erfaßt!«
    »Aber ganz sicher, Freund Cheper!«
    Noch immer lagen Wärme und Licht auf dem Schiff, aber die
Wolken bedeckten nun mehr als die Hälfte des Himmels. Ich begann
zu rechnen und rief schließlich zu Cheper hinüber:
    »Ich glaube, wir haben den westlichen Umkehrpunkt erreicht.
Gehen wir auf Gegenkurs, Steuermann!«
    Er deutete mit dem Kopf auf das Unwetter, das sich im Westen
zusammenbraute und rief:
    »Ich sehe bereits einen hellen Streifen am Horizont. Es ist
nur ein kurzes Gewitter, Atlan. Es kann an anderer Stelle
vorbeiziehen.«
    Sicher einer der letzten Frühlingsstürme, eine häufig
zu beobachtende Naturerscheinung. Dann, als Cheper gerade das Schiff
drehen und an die Segelmannschaft seine Anordnungen geben wollte,
verschwand das Sonnenlicht von diesem Teil des Meeres. Noch einmal
sahen wir die Küstenfelsen aufblitzen, dann wurde es dunkel.
Augenblicklich schien der Wind eiskalt zu werden. Alle Köpfe
drehten sich und sahen auf das Achterdeck hinauf.
    »An das Segel! Wir wenden! Wir werden reffen müssen,
aber erst später. Jeeetzt!«
    Cheper warf das Schiff zurück. Die Leinwand begann zu
schlagen und zu knattern. Das Schiff legte sich schwer schräg,
drehte sich unendlich langsam, die Rah donnerte gegen den Mast, dann
faßte der Wind wieder und riß an dem riesigen rostroten
Stoff mit dem aufgestickten Pharaozeichen. Schwerfällig zuerst,
dann immer schneller werdend, gehorchte die ZEDER dem auffrischenden
Wind. Das Segel war fast halbrund und gespannt wie das Leder eines
Weinschlauchs. Der Bug tauchte tief in eine Welle ein, schnitt durch
den Wellenkamm und hob sich wieder. An jedem der Belegtaue rissen und
zogen drei Männer und machten das Segel wieder fest. Das Holz
der Rah, von Bronzebändern zusammengehalten, bog sich und
federte. Der Wimpel knatterte wie eine losgerissene Latte. Über
uns schwebte der Seeadler und stemmte sich gegen den Sturm. Krachend
brach der Gischt über dem Vordeck zusammen.
    Die Mannschaft duckte sich tief unter die vorspringenden Planken.
Immer wieder kam Wasser über das Deck, lief seitlich ab und
überschüttete uns mit Sprühregen von salzigen Tropfen.
Der Extrasinn meldete sich und rief:
    Es wird ernst, Arkonide! Ein schwerer Sturm bricht los.
    Ich sah mich um. Es wurde immer dunkler. Die riesige Wolke, die
zuerst das halbe Firmament bedeckt hatte, zog sich zusammen und wurde
immer schwärzer.
    Ich sah weit am Horizont den ersten Blitz ins Wasser schlagen.
Cheper hielt das Ruder mit spielerischer Leichtigkeit. Die ZEDER
begann auf einem Wellenkamm zu reiten und hörte auf zu stampfen
und zu schlagen. Alle Holzteile schienen sich aneinander zu reiben.
Gerth kam zu uns herauf und rammte seinen Dreizack tief in die
Bohlen.
    »Kannst du schwimmen?« fragte ich.
    »Ich kann sogar tauchen«, erklärte er. Eine
trügerische Stille breitete sich aus, weil wir alle den Wind im
Rücken hatten. »Warum?«
    »Weil wir nach Gaza schwimmen müssen, wenn sich deine
Konstruktion auflöst!«
    »Die LOB DES PHARAO wäre jetzt schon zerstückelt
und zerstört!« rief Asyrta. »Einen solchen Sturm
hatten wir nur einmal, und wir retteten uns ans Ufer, Cheper, nicht
wahr?«
    »Ja. Am Strand von Alashia war es!«
    Wenn das Segel aus schwerem, mehrfach vernähten Leinenstoff
riß, waren wir verloren. Wir würden in diesem sich
steigernden Inferno nicht in der Lage sein, das Ersatzsegel
aufzuziehen. Das Schiff schien immer schneller zu werden. Die Wellen
kippten jetzt um, der Sturm riß die Schaumkronen mit sich und
schleuderte sie in unsere Rücken. Wir hielten es noch immer auf
dem schwankenden Deck aus, denn kaum eine Welle überholte die
ZEDER. Der Bugspriet bohrte sich wie eine Speerspitze der Küste
entgegen. Immer mehr Blitze zuckten ins Wasser, und der Sturm trug
das Rumoren von Donnerschlägen in immer kürzeren Abständen
zu uns heran. Wieder drehten wir uns um. Aus der Wolke, die kleiner
geworden war und massiv wie ein Stein schien, griffen

Weitere Kostenlose Bücher