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PR TB 165 Nomaden Des Meeres

PR TB 165 Nomaden Des Meeres

Titel: PR TB 165 Nomaden Des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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verschiedenen Waffen und Helmen nach zu urteilen, gute
Beute gemacht. Wieder schrie ich hinüber, sie sollten sich
ergeben oder abdrehen, wieder fluchte der Kapitän zurück
und beschimpfte uns. Ich zuckte die Schultern und senkte die Waffe.
Ein Feuerstrahl und ein Blitz zerschmetterten den Mast dicht über
den Planken. Holzsplitter und brennendes Tauwerk wirbelten nach allen
Seiten, Männer wurden umgeworfen, dann sprengte ich das Ruder
auf der Backbordseite mit einem kurzen Schuß weg und verbrannte
die Spanten des Schiffes. Wieder wölkten kochende Dampfsäulen
auf, durch die sich die Pfeile unserer Bogenschützen einen Weg
suchten. Binnen eines einzigen Augenblicks brach auf dem anderen
Schiff das Chaos aus. Fluchende Männer bemühten sich, das
brennende Segel wegzuzerren. Andere warfen sich auf die Planken, wenn
die Pfeile heranheulten. Mit dem übriggebliebenen Seitenruder
versuchte der Steuermann, das Schiff einigermaßen auf Kurs zu
halten. Ein Pfeil traf ihn in die Schulter, und er wälzte sich
schreiend über das Holz und fiel, sich überschlagend, ins
Innere des Seglers. Dann raste Horus dicht über den Wellen heran
wie ein fliegender Fisch, schlug einen Haken und schoß seine
paralysierenden Strahlen gezielt ab.
    »Klar zum Entern!« schrie jetzt Cheper. Mit einigen
geschickten
    Manövern brachte er das Heck der ZEDER in die Nähe des
Vorderstevens des Piraten. Männer kamen zu uns heraufgerannt und
schleuderten Bronzeanker mit scharfen Eisenspitzen hinüber, die
mit dumpfem Geräusch im Holz steckenblieben. Tauwerk klatschte
ins Wasser und wurde auf unserem Schiff belegt. Dann strafften sich
langsam die Taue, und wir versuchten mit vereinten Kräften, das
Schiff heranzuziehen. Noch immer schwelten Brände an Deck. Aber
die Kreise des Vogels wurden enger, die Geräusche der Schüsse
seltener.
    »Segel reffen!«
    Wir verloren Fahrt. Unser Beiboot, ein Zehnruderer, wurde von
seinem Platz an Deck gewuchtet und ins Wasser heruntergelassen.
Neb-Nefer und zehn Männer aus Gubal sprangen hinein und fingen
Wurfanker und Tauwerk und Waffen auf, dann setzten sie die langen
Riemen ein und ruderten davon.
    Es war undenkbar, daß uns jemand von Raphia aus beobachtet
hatte. Er hätte nur die Segel und den Rauch und Dampf erkennen
können. In dem Moment, in dem sich Heck und Bug berührten,
sprang eine Handvoll Soldaten hinüber, turnte entlang der Seile
auf das Bugspriet und befestigte die Verbindungstaue. Mit erhobenen
Kaperäxten liefen die Männer vom Bug zum Heck und löschten
mit ledernen Eimern die letzten Schwelbrände. Einer der Soldaten
drehte sich um und rief:
    »Sie sind alle bewußtlos. Überall liegt Beute im
Schiff.«
    »Laßt zwei Mann am Ruder. Kommt zurück, wenn sie
den anderen Segler geholt haben!«
    »Verstanden.«
    Der Zwischenfall hatte nicht länger als eine Stunde gedauert,
aber er war durch unbekannte Waffen entschieden worden.
    Sehr langsam, mit zwei beschädigten Schiffen im Schlepp,
segelten wir zwischen den hölzernen Hafentürmen von Raphia
hindurch. Jetzt wurden die Einwohner dieser Siedlung auf uns
aufmerksam und erkannten das Zeichen auf unserem geblähten
Segel.
    Wir gingen langsam durch den überfüllten Markt der
Hafenstadt. Asyrta, Ka-aper und ich prüften nachdenklich die
Qualität der Waren und erkannten, daß Gubal-Byblos
zumindest besser organisiert war. Geringschätzig meinte Ka-aper:
    »Ein armes Dorf, Ahiram-Atlan. Nicht alle Verwalter des
Pharao scheinen tüchtig zu sein.«
    Schmutzig, aber laut und nicht ohne Heiterkeit. Ungepflegt, aber
durchaus strebsam, voller Menschen, die ungepflegt und arm wirkten,
aber gut genährt und gesund aussahen - so zeigte sich uns
Raphia.
    »Für ihn gelten dieselben Voraussetzungen. Auch er, der
Verwalter Tharzza, hat Baumeister, Holz und Nomaden. Das aber ist
nicht unser Problem. Gehen wir zu unserem Schiff.«
    Es war das alte, bekannte Bild. Häuser und Hütten,
Menschen aller
    Altersstufen, Gerüche und Sprachen, Schreie und Gelächter,
Staub und ununterbrochener Handel alles gegen alles. Die drei Schiffe
waren mit dem Heck auf den Sand gezogen worden. Um die ZEDER hatte
sich ein Kreis von Zuschauern und Händlern gebildet. Wir blieben
stehen und schauten zu Cheper und Siren hinauf.
    »Und gerade dies«, schrie Siren und verdrehte seine
Augen, »ist etwas, das es nirgendwo auf der Welt gibt. Eine
Farbe, die niemand kennt. Eine Farbe, die niemand mischen oder kochen
kann. Hier ist sie!«
    Siren war hinreißend. Er hatte gewartet, bis die

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