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PR TB 166 Chaos Im Sternenschwarm

PR TB 166 Chaos Im Sternenschwarm

Titel: PR TB 166 Chaos Im Sternenschwarm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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sondern die im Umkreis von vielen hundert
Lichtjahren - überhaupt nichts Schreckliches an sich hatte.
    Ich blickte zu Takvorian und bemerkte, daß er ebenfalls
nicht wußte, was er von der Lage halten sollte -und Dalaimoc
Rorvic döste immer noch vor sich hin. Er war nicht einmal
erwacht, als der schwarze Wirbel uns wie verrückt
herumgeschleudert hatte. Das war schon mehr als bloße Faulheit;
das war schon Unverschämtheit höchsten Grades.
    „Mister Saizew, stellen Sie gemeinsam mit Miß Cova
eine Übersichtskarte unserer nächsten Umgebung -sagen wir
im Umkreis von hundert Lichtjahren - zusammen!“ befahl ich.
„Ansonsten unternehmen wir vorläufig nichts.“
    Das stimmte nicht ganz, denn ich wollte schon noch etwas
unternehmen, nämlich den Tibeter wecken. Nur wußte ich
nicht, wie. Die verbeulte Kanne, die in dieser Beziehung schon so
gute Dienste geleistet hatte, wollte ich unter den Augen unserer
Schützlinge nicht anwenden. Schließlich sollten wir die
ehemaligen Möchtegern-Piraten zu friedlicher Kooperation
erziehen und nicht ihre Neigung stärken, Probleme durch
Anwendung von Gewalt zu lösen.
    Ich durchsuchte systematisch die Außentaschen meines
Raumanzugs, vergewisserte mich dabei, daß Hron noch da war und
fand schließlich etwas, das mir für den angestrebten Zweck
erfolgversprechend erschien. Es handelte sich um ein Knäuel
Isolationsmaterial aus Glasfaserwolle.
    Ich zerfaserte sie zwischen den Fingern, während ich hinter
den Tibeter trat und so tat, als wollte ich ihn an den Schultern
rütteln, um ihn zu wecken. Dabei lockerte ich verstohlen den
Sitz des Halsabschlußwulstes, schob die Hand zwischen Unterhemd
und Rücken und verteilte die Glasfaserwolle auf der Haut.
    Danach trat ich zurück, ging um Rorvic herum, musterte sein
Gesicht und schüttelte den Kopf.
    „Er ist wieder einmal nicht Wachzukriegen“, stellte
ich fest.
    „Er muß doch Wachzukriegen sein“, erwiderte
Takvorian.
    Er drehte sich herum, so daß der hintere Teil seines
Pferderumpfes auf den Tibeter zeigte, dann hob er den Schweif und
fuhr mehrmals mit den Haarspitzen von unten nach oben über
Rorvics Gesicht. Die Haare, die dabei in die Nase des Tibeters
stachen, reizten die in die Nasenschleimhäute eingebetteten
Nervenenden natürlich sehr stark.
    Dalaimoc Rorvics Kopf flog ruckartig in den Nacken und schnellte
mit lautem Niesen wieder herab. Aus den rötlichen Augen des
Albinos schössen wahre Tränenströme.
    „Gut gemacht, Pferd!“ sagte ich und tätschelte
die Kruppe von Takvorians Pferdemmpf.
    Leider bedachte ich dabei nicht, daß sich an meiner
Handfläche noch einzelne Reste der Glasfaserwolle befanden. Sie
bohrten sich durch das Fell, stachen in die Haut und riefen dort
einen starken Juckreiz hervor.
    Als Dalaimoc Rorvic sich niesend erhob, lief ein Zittern über
den Pferderücken, dann keilte Takvorian nach hinten aus und
bewegte sich anschließend in Bocksprüngen durch die
Steuerkanzel.
    Ich sah, wie der Tibeter zurückgeschleudert wurde und gegen
die Kontrollen vor seinem Kontursessel prallte, dann mußte ich
mich mit einem Satz vor dem wildgewordenen Zentauren in Sicherheit
bringen. Die fünfjungen Menschen waren hinter ihren Sesseln in
Deckung gegangen.
    Der Zentaur beruhigte sich wieder, als Takvorians menschliches
Zentralnervensystem die Oberhand gewann. Mit fliegenden Flanken,
zuckendem Fell und zitternden Beinen kam er zur Ruhe.
    „Was war das, Tatcher?“ fragte Takvorian. „Etwas
hat plötzlich einen starken Juckreiz ausgeübt.“
    „Ich glaube, da war etwas an Rorvics Raumanzug gewesen,
Tak“, antwortete ich. „Anders kann ich es mir jedenfalls
nicht erklären, denn ich hatte weiter nichts getan, als den
Tibeter angefaßt, bevor ich die Kruppe Ihres Pferderumpfs
tätschelte.“
    „Es juckt immer noch“, meinte Takvorian und preßte
die Zähne zusammen, um die instinktive Reaktion des Pferderumpfs
durch seine Willenskraft zu unterdrücken.
    Ich ging zu Rorvic, der halb über seinem Sessel und halb über
seinem Kontrollpult lag. Hoffentlich war er nicht ernsthaft verletzt.
Der Tritt der Pferdehufe war nicht eingeplant gewesen. Aber der
Raumanzug sollte eigentlich das Schlimmste aufgefangen haben.
    Gerade hatte ich das Vorderteil seines Anzugs geöffnet, da
kam er wieder zu sich. Über sein Gesicht ging ein krampfhaftes
Zucken, die Augen weiteten sich, dann stieß er mich brutal von
sich, sprang auf und wollte sich den Raumanzug vom Leib reißen.
    „Sir!“ schrie ich ihn an. „Hier sind drei

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