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PR TB 169 Der Purpurne Drache

PR TB 169 Der Purpurne Drache

Titel: PR TB 169 Der Purpurne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Unterschied zwischen Mensch und Multicyborg
so groß wie der Unterschied zwischen Dendrophilen und
Dünenvölkern.
    »In einem solchen Fall hätten Menschen anders reagiert,
wenigstens in neunundneunzig von hundert Fällen. Sie hätten
weitergekämpft bis zum Tod. Diese gegensätzliche
Einstellung an einer wichtigen Lebensschwelle unterscheidet Menschen
und Mucys. Sind Ihre Fragen damit beantwortet?«
    »Die wichtigsten. Später melde ich mich wieder.«
    Wieder richtete der Arkonide das Wort an die Multicyborgs, die
versuchten, mit den Erkenntnissen fertig zu werden. Er wußte,
daß eine gleichstarke Versammlung von Menschen ganz anders
reagiert hätte. Wie anders? Er wußte es auch nicht zu
sagen. Irgendwie war es gespenstisch, sich vorzustellen, daß
sie hier saßen und hörten, daß sie nichts weiter als
Retortenprodukte waren.
    »Wir sprachen schon über menschliche Eigenschaften, die
ihr angenommen habt, weil die Plasmamasse und die DNS-Moleküle
falsch programmiert worden sind. Was uns betrifft, so sehen wir uns
veranlaßt, euch als Menschen zu betrachten. Das wird an euren
Lebensumständen nichts ändern. Ihr seid nicht weniger als
wir, aber auch nicht mehr. Ihr seid anders, das ist die vorletzte
Wahrheit.
    Noch einen Unterschied gibt es, aber er ist irgendwie technischer
Natur. Wir haben herausgefunden, daß injedem Menschen ein
winziger Hauch Hyperenergie wohnt. Wir wissen noch heute nicht, wozu
er dient, was er tut oder verhindert, warum er da ist. Wir können
ihn nur anmessen. Wie gesagt, es ist ein winziger Quant,
    den die Menschheit zehntausend Jahre und länger selbst nicht
kannte.

    Es war uns nicht möglich, diesen Quant Hyperenergie auch den
Multicyborgs mitzugeben. Wir wußten nicht, und wir werden es
sicher auch niemals wissen, wie wir diesen Quant in euch
hineinkonstruieren hätten sollen.«
    »Niemand weiß, was die Hyperenergie bezweckt? Keiner
im ganzen NEI? Nicht einmal die Genies auf Gäa?« schrie
Rundel Gaschgai aus der Menge.
    »Ich schwöre, daß es niemand weiß. Und es
gibt keinen einzigen Denkansatz, der eine Antwort auf diese Frage
verheißt. Auch nicht in den Überlegungen der Genies auf
Gäa«, erklärte lächelnd der Arkonide.
    Im gleichen Augenblick dröhnte in der Luft ein Maschinenhorn
auf. Ein Gleiter zog eine enge, rasend schnell ausgeflogene Kurve um
das Schiff, senkte sich tiefer und landete im Sand. Er zog abbremsend
eine lange Furche und kam in einer großen Sandwolke zum Stehen.
Die Tür sprang auf, und eine Gestalt mit zerfetzten Kleidern und
blutüberströmtem Gesicht taumelte heraus.
    »Es ist Hout von den Fischern der Gelben Mauer!«
murmelten viele Mucys unterdrückt. Der Mann schwankte hin und
her und verschaffte sich eine Gasse durch die Menge. Er blieb in der
Mitte der Rampe stehen und rief gellend:
    »Alles ist vernichtet. Der Boden unserer Felder, die
riesigen fruchtbaren Felder, sie sackten in die Tiefe. Der furchtbare
Flutsturm zerbrach die Mauer. Heute ist dort ein neues Meer.«
    Djosan und Raysse Mahal rannten von zwei Seiten auf ihn zu und
stützten ihn.
    »Der Sturm riß den Gleiter mit. Ich verirrte mich und
wurde ohnmächtig. Hunderte von Toten. Alle Maschinen vernichtet.
Die Nacht war voller Geräusche, die alles taub machten. Ihr müßt
hinfliegen und helfen.«
    »Es gibt nichts mehr zu helfen«, sagte Djosan leise.
»Es sind bereits Kommandos der Pilzesser unterwegs. Bringt ihn
ins Schiffslazarett.«
    Raysse und Rundel schleppten ihn in die Schleuse. Der Pilot des
Schiffes zeigte ihnen den Weg in den Krankenraum und aktivierte zwei
Medorobots. Als sie wieder unterhalb des Schiffes standen, sagte der
Kommandant gerade:
    »... beiden Beben und eine verstärkte Vulkanaktivität.
Die Beben haben nicht sehr viel zu bedeuten, wenigstens nicht an den
Rändern des Subkontinents. Ich werde euch nachher erklären,
warum die Planetenkruste sich von Zeit zu Zeit schütteln muß.
Etwas anderes war es mit der Hochflut. Ich kann mir denken, daß
ein unterseeischer Vulkan ausgebrochen ist und die Springflut der
letzten Nacht durch eine riesige, sehr schnell laufende Welle, eine
Tsunami, verstärkt hat.
    Die Beben sind ein Ausgleich der gegeneinander wirkenden Kräfte
unter der festen Schale, auf der wir stehen. Jetzt, nach einer
schnellen Folge dramatischer Zusammenbrüche von Hohlräumen
und aufgerissenen Spalten, ist das Gleichgewicht wieder hergestellt.
Jedenfalls ist ein Beben der Planeten nicht Ausdruck dafür, daß
aus dem Innern ein Drache aufsteigt und uns

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