Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR TB 169 Der Purpurne Drache

PR TB 169 Der Purpurne Drache

Titel: PR TB 169 Der Purpurne Drache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
mit
der hornigen, in einen Dorn auslaufenden Schwanzspitze auf den
Piloten, der immer wieder auswich und zu schießen versuchte.
    »Ich bringe Sie soweit, das Schiff für uns zu starten«,
schäumte die Frau. Ihr Gesicht war von Wut entstellt.
    Der nächste Schuß, den Sarough abgeben konnte, traf
einen Vorderfuß der Echse im Kniegelenk. Das Tier kreischte auf
und blieb stehen, als sei es gegen eine Wand gestoßen. Der
Pilot tauchte auf der anderen Seite der Liftröhre auf und
richtete die Waffe auf Jaras Kopf, aber im selben Moment hatte sie
die Zügel losgelassen und schleuderte ein Wurfmesser. Es zischte
eine Handbreit über

    Saroughs Kopf hinweg und zerschmetterte die Sichtplatte des
Interkoms. Ein berstendes Krachen ertönte.
    Die Frau schwang sich aus dem Sattel, lief unter dem Tier hindurch
und bückte sich, um mit der Linken die eigene Waffe aufzuheben.
    Sarough sprang zur Seite, streckte den Arm aus und feuerte
zweimal. Die Schockwaffe traf Jara in den Rücken und halb in die
rechte Seite. Mit einem langgezogenen Stöhnen drehte sie sich
ganz herum, knickte in den Knien ein und schlug schwer zu Boden. Das
Tier wirbelte herum, schmetterte den Schwanz mit einem klirrenden
Geräusch gegen die Liftsäule. Ohne zu sehen, wohin sie
rannte, trampelte die Rennechse einige kämpfende Mucys zur Seite
und stürmte in heller Panik ins Freie.
    Sarough rannte auf das Mädchen zu und stieß hervor:
    »Hervorragend reagiert. Warum hast du den Schalter
gedrückt?«
    Sie richtete sich langsam auf und blickte ihm mit verlegenem
Lächeln in die Augen.
    »Du hast es mir erklärt. Jara wollte das Schiff
übernehmen.«
    »Und du solltest >deine Pflicht tun<, nicht wahr -
mich zwingen oder irgendwie kaltstellen?«
    »Ja. Aber ich weiß, daß Jara keinen Erfolg haben
konnte. Außerdem ist es nicht richtig, die Kolonie an die Laren
und Überschweren auszuliefern.«
    »Ich bin überwältigt«, knurrte Sarough
kopfschüttelnd, hob seine Waffe und stürmte hinaus auf die
Rampe, um Atlan und den anderen Teamkollegen zu helfen. Er raste zehn
Meter die Rampe hinunter, blieb stehen und feuerte auf einen Mucy,
der eben eine Keule
    schwang, um Ghoum-Ardebil hinterrücks den Schädel zu
zerschmettern. Der Reiter krümmte sich nach vorn zusammen, ließ
die Keule los und fiel aus dem Sattel. Die Echse trat ihm den
Brustkorb ein. Die Keule überschlug sich in der Luft und prallte
dröhnend gegen die Metallhülle des Schiffes.
    Atlan und Scarron standen nebeneinander und verteidigten sich und
das Schiff. Aber inzwischen hatten die anderen Räte und Leiter
eingegriffen und die meisten der Angreifer aus den Sätteln
gerissen, betäubt oder gefesselt. Überall lagen
angeschossene und tote Rennechsen im Sand. Es herrschte ein
unbeschreiblicher Lärm aus Geschrei, letzten Schüssen,
kreischenden Echsen, aufheulenden Gleitermotoren und lauten
Kommandorufen. Der Arkonide drehte sich langsam herum und versuchte,
nunmehr mit mehr Übersicht, die Situation klar zu erkennen.
    »Das Schiff in Ordnung?« schrie er aufgeregt.
    »Alles unter Kontrolle!« rief der Pilot ihm zu und
duckte sich unter einem letzten geschleuderten Speer.
    »Haben Sie den Alarm geschaltet?«
    »Nein. Meine letzte Eroberung!«
    »Verstehe.«
    Der Überfall war praktisch niedergeschlagen. Der Pilot, das
Mädchen Scarron und der Arkonide standen nebeneinander. Ihre
Waffen bestrichen einen Dreiviertelkreis. Da sich jetzt das Wirrwarr
gelichtet hatte, traf jeder einzelne Schuß präzise das
Ziel. Die letzten Echsenreiter stürzten aus den Sätteln
oder schlugen schwer in den Sand. Die Männer aus dem Stamm der
Dünenvölker und ihre Anführerin hatten verloren; sie
würden den Planeten nicht verlassen. Zumindest nicht auf diesem
Weg.
    Atlan hielt den Atem an. Eine tiefe Stille voller Entsetzen und
Müdigkeit schien über die Sandfläche hinwegzuwehen.
Für einen Augenblick schien alles zu erstarren; optische und
akustische Eindrücke wirkten, als wären sie eingefroren.
Die Fläche des aufgewühlten Sandes, die Gleiter und die
Mucys, die Hügel und dahinter die mächtigen Bäume des
Waldes, der intensiv blaue Frühabendhimmel und die langen
schwarzen Schatten - es war einer der Eindrücke, die der
Arkonide kannte: die Ruhe nach dem Sturm.
    Eine Entwicklung voller Dramatik. Ihr alle solltet eure
Fähigkeiten einsetzen, um die Ruhe und Zufriedenheit auf
Karthago Zwei wiederherzustellen, mahnte das Extrahirn beharrlich.
    Es war ein grauenvoller Augenblick und zugleich eine Szene

Weitere Kostenlose Bücher