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PR TB 170 Das Geheimnis Von Wardall

PR TB 170 Das Geheimnis Von Wardall

Titel: PR TB 170 Das Geheimnis Von Wardall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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»Deagan,
wir versuchen es. Wer weiß, wie lange wir sonst nach einem
geeigneten Übergang suchen müssen.«
    »Ich bin auch der Meinung«, stimmte der Ingenieur ihm
zu.
    Er ließ den Shift ein Stück zurückrollen und
schaltete die Flugaggregate ein. Die Antigravfelder wurden soweit
verstärkt, bis das schwere Fahrzeug gewichtslos wurde und in
zwei Meter Höhe stieg. Es verhielt sich absolut stabil.
    Nephrem war auf seinen Platz zurückgekehrt und setzte sich.
Sein Gesicht drückte Spannung und ein wenig Skepsis aus. Ihm
schien gar nicht wohl in seiner Haut zu sein.
    Deagan nahm Geschwindigkeit auf, und der Shift näherte sich
schnell dem Abgrund. Erst als er über den Rand der Schlucht
hinwegschwebte, war deren Tiefe zu erkennen. Die Wände fielen
senkrecht nach unten, mehr als hundert Meter. Vom Grund der Spalte
schimmerte es weiß herauf.
    Plötzlich begann der Shift abzusinken.
    »Passen Sie doch auf!« rief Nephrem erschrocken. »Mehr
Antrieb!«
    Ein Blick auf die Instrumente belehrte Deagan, daß die
Schwerkraft sich über der Schlucht verdoppelt hatte. Er
verstärkte die Energiezufuhr für den Antigrav. Der Shift
fiel langsamer.
    Aber er fiel!
    Es gelang Deagan nicht, das Absinken aufzuhalten. Vor und hinter
dem Flugpanzer glitten die Felswände nach oben, nicht sehr
schnell,
    aber unaufhaltsam. Deagan war geistesgegenwärtig genug, die
Flugrichtung nach Süden zu ändern, damit sie nicht gegen
die Felswand stießen. Dann, nach einer Ewigkeit, in der niemand
ein Wort sprach, landete der Shift auf dem hartgefrorenen Schnee.
    »Schwerkraft sechs Gravos, kann gerade ausgeglichen werden«,
gab Deagan mit unnatürlich ruhiger Stimme bekannt. »Landung:
glatt.«
    Nephrem schnaufte wie ein Walroß.
    »Glatte Landung! Und wie sollen wir hier wieder
herauskommen?«
    Deagan zuckte die Schultern und schwieg.
    Der Antigrav des Flugpanzers war in der Lage, fünf Gravos zu
neutralisieren. Trotz sechsfacher Schwerkraft wog er also jetzt
genausoviel wie auf der Erde. Damit büßte er seine
Flugfähigkeit ein.
    Nach einem heftigen Wortgefecht sah Nephrem ein, daß er dem
Ingenieur unrecht tat, wenn er ihm die Schuld zuschob. Er selbst war
es gewesen, der den Sprung über die Bodenspalte angeordnet
hatte. Und gegen den plötzlichen Umschwung in den
Gravitationsverhältnissen hätte niemand etwas tun können.
    »Es spielt keine Rolle, ob wir nach Norden oder nach Süden
fahren. Die vom Orbit her gemachte Karte nützt uns auch nichts,
da sich die Spalte nicht von der Oberfläche abhebt. Das kommt
daher, weil sie auf dem Boden mit Schnee bedeckt ist.« Porth
schob die Karte in das Fach zurück. »Also werfen wir am
besten einen Solar.«
    »Süden!« sagte Deagan, der an die Kursabweichung
dachte. »Da sieht es besser aus. Im Norden habe ich Felsblöcke
gesehen, die uns behindern könnten.«
    »Von mir aus nach Süden«, stimmte Nephrem ihm zu.
    Langsam und schwerfällig setzte sich der Shift wieder in
Bewegung. Es war ein Glück, daß der Schnee nicht nachgab
und eine ziemlich ebene Fläche bildete, trotzdem blieb Deagan
vorsichtig und drosselte immer wieder die Geschwindigkeit. Das Licht
der Scheinwerfer wurde stark reflektiert und blendete. Die Felswände
rechts und links blieben dunkel und schwarz.
    Sie mochten etwa sieben Kilometer zurückgelegt haben, als
Deagan plötzlich anhielt.
    »Die Schlucht biegt nach Osten ab und das Gelände
steigt an. Wenn wir Glück haben, kommen wir bald raus.«
    »Und wenn nicht?« fragte Porth sarkastisch.
    »Dann versuchen wir es eben nach Norden«, gab Deagan
etwas ärgerlich zurück und setzte den Shift wieder in
Bewegung.
    Nephrem blickte nach oben und konnte feststellen, daß Deagan
recht hatte. Die Felswände zu beiden Seiten waren nicht mehr so
hoch wie vorher. Das Blickfeld auf den Sternenhimmel, vorher nur ein
schmales Band, war größer geworden.
    Margon sah vorn das weiße Schneefeld enger werden und mit
dem dunklen Himmel verschmelzen. Dort mußte das Ende der
Schlucht sein. Er machte Nephrem und Porth darauf aufmerksam und
fügte hinzu:
    »Außerdem nur noch vier Gravos und weiter sinkend. Wir
haben es bald geschafft. Notfalls könnten wir schon wieder
fliegen.«
    »Lieber nicht«, knurrte Nephrem ablehnend.
    Immer niedriger wurden die Felswände, bis sie schließlich
mit der Oberfläche eins wurden. Der Shift ließ die
Schlucht hinter sich, die bald zum Grab für die vier Männer
geworden wäre. Das Gebirge im Osten war nähergerückt.
Wie eine unüberwindliche Barriere lag es in

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