PR TB 170 Das Geheimnis Von Wardall
fertig.
Während der langen Bauzeit erforschten unsere Wissenschaftler
die Geheimnisse der Schwerkraft und experimentierten hauptsächlich
auf der unbekannten Dunkelwelt, wo künstliche Gravitationsfelder
eingerichtet und angezapft wurden.
(Zwischenbemerkung von Porth: Sie existieren noch heute.)
Ebenfalls zu dieser Zeit tauchten immer wieder fremde Raumschiffe
in unserem System auf, ohne den Versuch eines Kontakts zu
unternehmen. Im Gegenteil: wenn sich ihnen eins unserer
atomgetriebenen Schiffe näherte, verschwanden die Fremden sofort
und verließen das System. Wir konnten ihnen nicht folgen.
Leider nahmen wir diese Warnung nicht ernst genug.
Es wurde eine Mannschaft zusammengestellt und ein Kommandant, der
sich jahrelanger Raumerfahrung rühmen konnte, vom Großen
Rat ernannt. Dann kam der Tag des Starts. Das Ereignis wurde von
allen Bildsendern beider Planeten übertragen. Auch das
endgültige Verlassen des Systems sollte von Satellitenkameras
gefilmt werden.
So kam es, daß wir unmittelbare Zeugen dessen wurden, was
dann geschah.
Der Start verlief reibungslos und genau nach der Berechnung.
Unser Schiff überquerte die Bahn der Eiswelt und gab eine
letzte Meldung durch. Doch bevor es zum Beschleunigungssprung
ansetzen konnte, erschienen wieder die Fremden. Mit ihren Projektoren
bauten sie eine flammende Energiemauer auf, die sich wie eine
gigantische Feuerwalze unserem Schiff entgegenbewegte, das nicht mehr
ausweichen konnte. Wir sahen, wie es sich in eine glühende
Gaswolke verwandelte.
Wir waren und sind ein friedfertiges Volk, doch nun wurde zum
erstenmal der Ruf nach Krieg und Vergeltung laut. Es gab lange
Debatten zwischen Gegnern und Befürwortern eines Krieges gegen
die Fremden, die niemals Kontakt aufnahmen und uns innerhalb des
Systems in Ruhe ließen, dann siegte schließlich die
Vernunft. Es hätte Jahrzehnte gedauert, bis unsere Waffen denen
der Fremden ebenbürtig gewesen wären.
Unsere Wissenschaftler vermuteten, daß es die leicht
meßbaren Gravitationsschwingungen waren, die den Fremden aus
unbekannten Gründen nicht behagten. Immer öfter tauchten
sie über der Dunkelwelt auf, wo die Experimente fortgesetzt
wurden, griffen aber nicht ein.
Inzwischen ging auf der Heißwelt der heimliche Bau eines
zweiten Sternenschiffs weiter. Neue Abschirmanlagen verhinderten jede
Art von Energieabstrahlung. Auch die Gravitationsschwingungen konnten
völlig isoliert werden. Die Gravoempfänger hingegen waren
in der Lage, die Energiefelder zwischen Planeten oder Sonnen
anzuzapfen und so als Antriebskraft zu verwenden.
Unsere Beobachtungssatelliten lieferten uns ständig
Informationen über die Bewegungen der Fremden, die sich meist
außerhalb des Systems aufhielten und es regelrecht abriegelten.
Wir gelangten zu der Überzeugung, daß sie eigentlich
nichts von uns wollten, aber fest entschlossen waren, uns mit allen
Mitteln daran zu hindern, unser System zu verlassen. Der Grund für
ihr Verhalten blieb uns unbekannt.
Die Hülle unseres neuen Schiffes wurde mit einer
lichtschluckenden Farbe gestrichen, so daß es optisch nicht
mehr wahrzunehmen sein konnte. Nach dem Start beschleunigte es auf
eine hohe Geschwindigkeit und trieb dann im freien Fall aus dem
System hinaus, ohne von den Fremden bemerkt zu werden.
Viele Lichtstunden von der »Quelle des Lebens«
entfernt wagte es der Kommandant, wie er später berichtete,
erneut zu beschleunigen und die Lichtgeschwindigkeit zu
überschreiten. Unsere Astronomen hatten einen Stern in vierzig
Lichtjahren Entfernung ausgemacht, der von Planeten umkreist wurde.
Er war das Ziel der Expedition.
Sie erreichte das unbekannte System nach zwei Wochen Flug. Der
Gravitationsbetrieb hatte sich bewährt. Aber auch unseren
Astronomen gebührte höchste Anerkennung. Einer der sieben
Planeten des fremden Systems wies ähnliche Lebensbedingungen auf
wie unsere Warmwelt.
Auf ihr landete das Schiff. Die langwierige Forschungsarbeit
begann.
Die wissenschaftlichen Ergebnisse waren durchaus
zufriedenstellend, neue Erkenntnisse wurden gewonnen. Da entdeckte
eines Tages ein Erkundungstrupp in einer riesigen Gebirgshöhle,
die einen künstlichen Eindruck machte, Tausende seltsamer zwei
Finger langer Gegenstände, die nicht identifiziert werden
konnten.
Vergeblich wurde im Schiffslabor versucht, ihre Natur zu
ergründen.
Es wurde von Anfang an vermutet, daß es sich um Eier
handelte, aber das Wesen, das sie gelegt hatte, wurde nie gefunden.
Ebenso blieben alle Versuche
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