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PR TB 174 Die Verlorene Kolonie

PR TB 174 Die Verlorene Kolonie

Titel: PR TB 174 Die Verlorene Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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als eine Talo
erkannte, als Angehörige der verhaßten feindlichen Nation.
Ausrufe des Unmuts wurden laut, Fäuste wurden drohend gegen die
noch immer Bewußtlose geschüttelt.
    Das war etwas, das Gran Turmack wieder einigen Auftrieb gab. Er
ließ seine Leute anhalten, stellte sich in Positur und hob mit
einer herrischen Gebärde den Arm. Dies war die beste Gelegenheit
für ihn, die Lage sofort zu klären, ehe seine Männer
den anderen ihre Interpretation der Geschehnisse geben konnten.
    Turmack war zwar ein Eisenfresser und Despot, aber er hatte
während seiner zehnjährigen Militärdienstzeit die
wichtigsten Grundbegriffe der psychologischen
    Menschenführung erlernt. Seine Geste bewirkte, daß die
Unmutsäußerungen verstummten und wieder Ruhe eintrat. Die
vor den Eingängen Versammelten wurden still, alle Blicke
richteten sich auf ihn.
    Dann begann er zu sprechen, mit viel Pathos und genau auf ihre
Wirkung berechneten Worten.
    „Jhr könnt alle sehen, daß heute etwas
schiefgegangen ist, und ich will nichts daran beschönigen. Es
war für mich ohnehin unbegreiflich, daß der Feind so lange
geduldet hat, daß wir immer wieder seine Transporter
ausraubten. Ich an seiner Stelle hätte schon viel früher
reagiert und erbarmungslos zugeschlagen. Die Talos jedoch, feige wie
sie sind, haben das bis jetzt unterlassen. Erst nach einem Jahr
konnten sie sich dazu durchringen, ihren Fahrzeugen bewaffnete
Begleiter mitzugeben.
    Wir konnten das erst im letzten Augenblick bemerken, weil die
Scheiben der Fahrerkabine undurchsichtig waren. Nur deshalb konnte es
dem Feind gelingen, uns zu überraschen. Von seinem erhöhten
Standpunkt aus überfiel er uns mit wildem Gewehrfeuer, dem
einige unserer Männer zum Opfer fielen. Als dann unsere
Gegenwehr einsetzte, übermannte ihn jedoch die Angst wieder. Er
zog sich hastig in den Wagen zurück und ergriff damit die
Flucht, ehe wir ihn vernichten konnten.“
    Gran Turmack machte eine Pause, damit seine Worte voll in das
Bewußtsein der Überlebenden eindringen und dort die von
ihm gewünschte Wirkung zeitigen konnten. Dann hob er erneut den
Arm und deutete mit einer triumphierenden Gebärde auf seine
Gefangene.
    „Es ist uns trotzdem gelungen, ein Mitglied des
Begleitkommandos zu töten und ein zweites gefangenzunehmen.
Vermutlich hätten wir alle erledigen und reiche Beute machen
können, wenn sie nicht eine unbekannte Waffe eingesetzt hätten.
Es handelte sich wahrscheinlich um Ultraschall, der unsere
Nervensysteme angriff und damit unsere Reaktionen beeinträchtigte.
    Trotzdem habe ich selbst diese Gefangene gemacht -ich, euer
Hauptmann! Daran, daß sich die Talos nicht scheuen, auch Frauen
für den Kriegsdienst einzusetzen, könnt ihr ersehen, wie
schlecht es um sie stehen muß. Großmütig, wie
    ich bin, habe ich aber darauf verzichtet, der Talo sofort den Tod
zu geben, wie sie es eigentlich verdient hätte. Statt dessen
haben wir sie mit hierher gebracht, um sie eingehend verhören zu
können. Sie wird uns alles über ihre Leute sagen, was wir
wissen müssen, dafür garantiere ich. Ihre Informationen
werden uns in die Lage versetzen, neue Pläne zu machen, damit
wir den feigen Umtrieben der Feinde wirkungsvoll begegnen können.
Schon in den nächsten Tagen werden wir dann zuschlagen, diesmal
an einer anderen Stelle und mit allen Männern. Dann wird es für
euch auch wieder die Lebensmittel geben, die wir heute leider nicht
mitbringen konnten. Tod allen Talos - Yang lebe hoch!“
    Nur eine Sekunde lang herrschte daraufhin Schweigen. Dann fielen
die meisten Anwesenden laut in den Hochruf ein. Einer blieb
allerdings stumm: Rask Colman.
    Im stillen bewunderte er das Geschick, mit dem Gran Turmack auch
aus dieser schlimmen Abfuhr für seine Männer noch einen
halben Sieg zu machen verstand. Seinem scharfen Geist blieben jedoch
auch die schwachen Punkte in der Rede des Hauptmanns nicht verborgen.
    Turmack hatte nicht direkt die Unwahrheit gesagt, aber doch
einiges so hingebogen, daß es in seine Version des Geschehens
paßte. Das war verständlich, wenn man bedachte, daß
er darum besorgt sein mußte, die Höhlenbewohner zu
beruhigen, die statt Lebensmitteln nur Worte vorgesetzt bekamen. Der
letzte Teil von Gran Turmacks Ansprache war jedoch nichts als reiner,
vom nüchternen Standpunkt her gesehen, unbegründeter
Zweckoptimismus.
    Rask Colman durchschaute das und dachte weiter. Er wußte
intuitiv, daß es mit dem nicht eben einfachen, aber doch
erträglichen Leben der Menschen in den

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