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PR TB 174 Die Verlorene Kolonie

PR TB 174 Die Verlorene Kolonie

Titel: PR TB 174 Die Verlorene Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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von Osten her zum Hochplateau
zurückführte. Sein Magen, der die dünne Suppe längst
verarbeitet hatte, begann zu knurren, doch er achtete nicht darauf.
Schließlich gelangte er an den Bach, der die Wasserversorgung
der Überlebenden sicherstellte.
    Er kletterte die Uferböschung hinab, schöpfte Wasser mit
der hohlen Hand und erfrischte sich. Plötzlich sah er, wie sich
einige handlange Fische mit schnellen Flossenschlägen von ihm
entfernten. Es gab also doch noch Leben in dieser sonst vollkommen
ausgeplünderten Gegend. Leben - und Nahrung für ihn]
    Rask Colman zog sich vom Bachufer zurück und überlegte
eine Weile. Dann suchte er einen Busch mit langen geraden Zweigen und
schnitt sie mit seinem kleinen Messer ab.
    Als Junge - in einer weit zurückliegenden, noch sorgenfreien
Zeit - hatte er leidenschaftlich gern gefischt.
    Deshalb wußte er, was eine Reuse war, und er flocht eine
solche aus den dünnen, biegsamen Zweigen. Sie war zwar mehr als
primitiv, aber die Zeit drängte. In etwa einer Stunde würde
es dunkeln, und bis dahin mußte er es geschafft haben.
    Als die Dämmerung anbrach, zappelten zwei Fische hilflos in
dem einfachen Fanggerät. Rask holte es aus dem Wasser, nahm sie
heraus, tötete sie mit schnellen Messerstichen, schuppte sie ab
und nahm sie aus. Dann trug er dürres Holz zusammen und setzte
es mit seinem Feuerzeug in Brand. Er steckte die Fische auf Äste
und hielt sie über die Flammen.
    Daß jemand von dem Plateau aus das Feuer bemerken würde,
war nicht zu befürchten. Zwar gingen ständig Wachen
zwischen den Höhleneingängen ihre Runden, aber der Wald
schirmte die Sicht dorthin vollkommen ab. Rask sah in die prasselnden
Flammen und wartete geduldig, bis die Beute seiner Ansicht nach gar
war. Dann zog er sie zurück, wartete einige Minuten und begann
dann heißhungrig zu essen.
    Zwar fehlte das Salz, aber der Holzrauch hatte den Fischen seine
Würze gegeben. Dafür machten die zahlreichen kleinen Gräten
dem jungen Mann zu schaffen. Er aß und spuckte abwechselnd, war
schließlich aber doch halbwegs satt. Inzwischen war es
vollkommen dunkel geworden. Rask Colman lehnte sich mit dem Rücken
gegen einen Baum und schloß die Augen.
    Als er wieder erwachte, waren drei Stunden vergangen. Das Feuer
war erloschen, der Wald umgab ihn dunkel und schweigend. Colman
streckte sich und sah auf die Leuchtziffern seiner Uhr. Er mußte,
in völliger Finsternis dahintastend, mindestens eine Stunde
brauchen, um zu den Höhlen zu gelangen.
    Dann galt es, den Wachen ein Schnippchen zu schlagen -und
anschließend, Myra Frecoli zu befreien!
    Rask verließ die Waldregion, und sofort wurde es relativ
hell um ihn herum. Die Nähe des Milchstraßenzentrums
machte sich bemerkbar, diese geballte Ansammlung unzähliger
Sonnen. Sie überzogen den Nachthimmel dicht an
    dicht und spendeten soviel Licht, daß die gesamte Landschaft
mit einem silbrigen Dämmerschein übergössen war. Nun
hatte der junge Mann keine Schwierigkeiten mehr, sich zu orientieren.
    Er sah zum Hochplateau auf, das sich als dunkle Wand gegen den
Sternenhimmel abhob, und suchte nach markanten Punkten. Als er sie
gefunden hatte, wußte er, daß er sich an der richtigen
Stelle befand. Vorsichtig wand er sich durch die Büsche, die das
ansteigende Gelände bedeckten. Dann erreichte er den Rand des
Felsplateaus und begann mit dem Aufstieg.
    Er schmiegte sich eng an den Boden und nutzte jede Deckung aus.
Das Licht, das ihm eine Hilfe war, kam natürlich auch den Wachen
zugute, die oben ihre Runden gingen. Daß jemand damit rechnete,
daß er zurückkehren würde, war kaum anzunehmen. In
dieser leblosen Gegend mußte den Männern aber jede
Bewegung auffallen. Gran Turmack hatte ihnen eingeschärft, in
einem solchen Fall sofort zu schießen, und das würden sie
zweifellos auch tun. Dann war aber alles verloren.
    Rask Colman hatte nur diese eine Chance! Sobald auch nur ein
einziger Schuß fiel, war sie unwiederbringlich dahin. Selbst
wenn es den Soldaten nicht gelang, ihn zu töten oder zu fangen,
gab es keinen zweiten Versuch mehr. Dann würden die Wachen
verstärkt werden und jeden einzelnen Eingang abriegeln.
    Das war jetzt noch nicht der Fall. Die Männer gingen
paarweise auf einer vier Meter breiten Schneise, die rings um das
Plateau geschlagen worden war. Jede Streife folgte einem genau
festgelegten Rhythmus in Abständen von zehn Minuten. Soviel Zeit
hatte Rask also, um zu einem Eingang zu gelangen und in dem Labyrinth
der Höhlen und Gänge

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