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PR TB 174 Die Verlorene Kolonie

PR TB 174 Die Verlorene Kolonie

Titel: PR TB 174 Die Verlorene Kolonie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unterzutauchen.
    Langsam arbeitete er sich bis dicht an die Schneise vor. Dort
wartete er dann in der Deckung der letzten Büsche. Der Eingang,
den er benutzen wollte, lag etwa dreißig Meter über ihm.
Er war nur sehr schmal, und auch auf dem weiteren Weg im Innern gab
es zahlreiche Engstellen und andere Hindernisse. Dafür wurde er
aber nie benutzt und lag der Höhle, in der das Mädchen
eingesperrt war, am
    nächsten.
    Es dauerte etwa drei Minuten, dann wurden von links her gedämpfte
Schritte hörbar. Die Wachen schlenderten heran und gingen so
dicht an Colman vorbei, daß er ihre Gesichter erkennen konnte.
Sie unterhielten sich halblaut - über ihn und die Talo, wie
nicht anders zu erwarten war.
    „Möchte gern wissen, was da eigentlich vorgefallen
ist“, sagte gerade einer der beiden. „„Ich habe
gerade Colman immer für einen besonnenen Mann gehalten, und er
hatte ja auch beim Alten einen dicken Stein im Brett. Daß er
plötzlich durchgedreht haben soll, kann ich mir kaum
vorstellen.“
    Der andere lachte leise auf. „Vielleicht hatte er sich in
die Kleine verguckt? Sie ist zwar eine Talo, aber sie sieht gar nicht
übel aus. Er wollte sie vielleicht...“
    Der Rest blieb unverständlich, denn die Wachen entfernten
sich von ihm. Rask grinste flüchtig, dachte aber nicht weiter
über diese Worte nach. Er wartete ab, bis die beiden Männer
außer Sicht gekommen waren. Dann sprang er auf, überquerte
hastig die Schneise und verschwand zwischen Felsen und niedrigem
Bewuchs.
    Jetzt mußte er sich noch vorsichtiger bewegen. Überall
lag Geröll herum, das leicht nach unten stürzen konnte. Das
dabei entstehende Geräusch mußte in der absoluten Stille
der Nacht weithin zu hören sein und hätte sofort alle
Streifen in der Nähe alarmiert.
    Der Aufstieg dauerte länger, als Colman erwartet hatte. Er
war noch einige Meter von dem Felsspalt entfernt, als bereits die
Schritte der nächsten Patrouille zu hören waren.
Augenblicklich erstarrte er und krallte sich an einem dünnen
Baumstamm fest. Dabei raschelten einige Zweige so laut, daß es
ihm kalt über den Rücken lief.
    Wenn die Männer das Geräusch vernommen hatten und kamen,
um nachzusehen, war er so gut wie tot!
    Er hing eine ihm endlos erscheinende Zeitspanne reglos an dem
Baum. Seine Füße hatten keinen festen Halt, fast sein
gesamtes Gewicht lastete auf den Armmuskeln. Sie verkrampften sich
und begannen zu schmerzen, aber er biß die Zähne zusammen
und hielt durch.
    Dann verhallten die Schritte und Stimmen der Soldaten in
    der Ferne. Aufatmend zog Rask die Beine an und stemmte sie gegen
einen kleinen Felsblock. Schwer atmend kauerte er dann einige Minuten
da und massierte seine fast tauben Arme. War er nicht eigentlich ein
Narr, daß er alles auf sich nahm, um ein ihm vollkommen fremdes
Mädchen zu retten, das noch dazu eine Talo war?
    „Nein, das bin ich nicht!“ murmelte er entschlossen.
„„Es hat auf Trigon schon mehr als genug Opfer gegeben,
nur ganze hunderttausend Menschen haben die Katastrophe überlebt.
Turmack will einfach nicht begreifen, daß es heute keine Feinde
mehr gibt, er kann eben nicht aus seiner Haut.“
    Er kletterte weiter und erreichte den Eingang. Hier kannte er sich
kaum aus, er war in der Dunkelheit allein auf seinen Tastsinn
angewiesen. Vorsichtig setzte er Fuß vor Fuß, seine Hände
gegen die Felswände gestützt. Trotzdem stolperte er
mehrmals und konnte sich nur mühsam vor einem Sturz bewahren.
    Dann erreichte er eine Biegung, und nun wurde es besser. Er konnte
es wagen, sein Feuerzeug hervorzuholen und aufleuchten zu lassen,
ohne daß der Schein nach draußen fiel. Von da ab kam er
zügig vorwärts.
    Nach etwa fünf Minuten hatte er eine Höhle erreicht, von
der zwei Gänge abzweigten. Er hielt sich nach rechts, kam um
drei Biegungen und mußte einen Engpaß durchqueren. Dann
erweiterte sich der Gang und führte abwärts. Noch eine
weitere Biegung, und dann kam die Einmündung in das zentrale
Gang- und Höhlensystem.
    Rask löschte das Feuerzeug, denn er mußte mit dem
Brennstoff sparsam umgehen. Vielleicht lief nicht alles so ab, wie er
es erhoffte. Dann mußte der Rückweg zu einer eiligen
Flucht werden, mit oder ohne Mädchen.
    Geräuschlos schob er sich weiter vorwärts, bis er vor
sich einen Lichtschimmer sah. Dort verlief der Quergang, und die
Arresthöhle lag nur etwa fünf Meter weiter links. Er roch
den Rauch der Fackeln, die vor ihrem Eingang brannten. Der einzige
kleine Generator, den die Höhlenbewohner

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