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PR TB 176 Spion Der Sternenmacht

PR TB 176 Spion Der Sternenmacht

Titel: PR TB 176 Spion Der Sternenmacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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da.
    „Das muß ich sehen!" sagte er.
    Qarpoo, Matuun und zwei weitere Springer traten mit ihm hinaus auf
den Altan. Sie blickten nach unten - dorthin, wo die ausgestreckten
Arme der Gäste wiesen - und sahen die Gestalt einer Frau, die
sich anscheinend an der Ranke einer Pflanze bis fast zur Höhe
des zweiten Stockwerks emporgearbeitet hatte. Sie schien vor irgend
jemand auf der Flucht. Sie griff nach der Brüstung des Altans,
der einem separaten Speiseraum der zweiten Etage vorgelagert war.
Aber der Abstand war noch zu groß.
    Außerdem hatte die Frau bereits den oberen, dünnen Teil
der Ranke erreicht, die jetzt gefährlich zu schwanken begann.
    In diesem Augenblick ertönte eine Stimme:
    „Man bittet, sich nicht zu erregen. Eine unberechtigte
Person hat sich Zutritt zu diesem Haus verschafft. Die Ursache der
Störung wird in wenigen Augenblicken beseitigt sein."
    Sanssouq lehnte sich weit über die Brüstung und sah nach
unten. Es war eine junge Frau. Sie sah zu ihm auf. Die Angst loderte
in ihren Augen. Immer wieder streckte sie die Hand nach dem Altan
aus, aber je mehr sie sich anstrengte, desto wilder schwankte die
Pflanze. Wenn die Ranke brach, war die Unglückliche verloren.
Sie befand sich fast zehn Meter über dem Boden des
Erdgeschosses.
    Es würde Sanssouq bis zum Ende seiner Tage nicht klar werden,
was ihn in diesem Augenblick dazu bewogen hatte, der Unbekannten zu
Hilfe zu kommen. Wahrscheinlich war es die widerwärtig
überhebliche Interkom-Stimme, die von einer unberechtigten
Person, von der Ursache einer Störung und deren Beseitigung
sprach, als gehe es um ein paar Schmutzflecke auf einem Tischtuch.
Vielleicht half dazu, daß er die Fremde für eine
Terranerin hielt.
    Schließlich sah er auch die drei Männer, die rings um
das kleine Beet standen, aus dem die Ranke wuchs. Sie gaben sich
unbeteiligt, aber sie waren es nicht. In ihren Blicken leuchtete die
Gier des Jägers, der die ersehnte Beute endlich gestellt hat.
Sie würden die Unglückselige in Empfang nehmen, sobald die
Kräfte sie verließen oder die Ranke brach.
    Sanssouq fühlte einen mächtigen Zorn in sich aufsteigen.
Mit einem Ruck stemmte er sich von der Brüstung hoch. „Qarpoo,
wie fühlst du über diese Sache?" fragte er.
    Qarpoo stand der Ärger im Gesicht geschrieben.
    „Es ist eine Schande, wie sie sie behandeln!" stieß
er hervor. „Aber wir können nichts dagegen unternehmen.
Wir sind Gäste hier, und sie haben das Gesetz auf ihrer Seite -
wenn es auch ein schlechtes Gesetz sein mag."
    „Qarpoo, ich werde ihr helfen!" sagte Sanssouq.
    „Du...?"
    Sanssouq beugte sich wieder über die Brüstung. Es
kostete ihn keine Mühe, einen Ausläufer seines Bewußtseins
in den Geist der Frau zu senken. Sie war nur zu bereit, die Kontrolle
einem ändern zu überlassen.
    „Steig hinab!" befahl er ihr.
    Sie gehorchte augenblicklich. Er spürte, wie ihr ganzes Wesen
vor Furcht zitterte. Er beobachtete die drei Männer am Fuß
der Pflanze, wie sich ihre Gesichter zu höhnischen Grimassen
verzerrten. Er sah sie durch die Augen der Frau, die ihnen viel näher
war als er selbst, und er prägte sich ihre Züge gut ein.
    Etwa zwei Meter über dem Boden verlor die Unglückliche
die Kraft. Ihr Griff lockerte sich. Sie stieß einen ängstlichen
Schrei aus und stürzte zu Boden. Die drei Männer machten
keine Anstalten, ihren Sturz zu bremsen. Die Frau schlug schwer zu
Boden. Das Blickfeld vor ihren Augen verdunkelte sich ein paar
Sekunden lang, während sie mit der Ohnmacht rang.
    Schließlich kam sie wieder auf die Beine. Sanssouq sah einen
der drei Männer aus einer Entfernung von weniger als einem
Meter. Sein Blick war mit dem Ausdruck hämischer Genugtuung auf
die Frau gerichtet.
    „Du wußtest die ganze Zeit über, daß du uns
nicht entkommen konntest!" verhöhnte er sie. „Wie
kannst du nur so dumm sein!"
    Die Frau hob die Hände.
    „Laßt mich gehen!" bettelte sie. „Ich flehe
euch an - laßt mich gehen!"
    „Du kommst mit!" erklärte der Mann.
    Sanssouq konnte, selbst durch die Augen der Frau, nicht erkennen,
welchem Volk er angehörte. Er mochte ein Neuarkonide sein oder
ein mutierter Springer. Das Interkosmo, das er sprach, wies keinerlei
Akzent auf.
    Die drei Männer schlössen einen Halbkreis hinter der
Frau und bewegten sich in Richtung des Ausgangs. Das war der
Augenblick, in dem Sanssouq seine Position wechselte. Er gab die Frau
frei. Statt dessen bemächtigte er sich der Bewußtseine der
drei Männer. Der Wechsel vollzog sich

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