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PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao

Titel: PR TB 177 Kämpfer Fur Den Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Feuers lagen in der Luft. Rechts und links
von mir standen Männer mit bleichen Gesichtern. Ich sah die
Seile, mit denen die Fußgelenke an die Torpfosten gebunden
waren, die Holzstäbe im Boden, an die die Handgelenke gefesselt
waren. Ich sah den nassen Lehm des Stalles; man hatte die Opfer immer
wieder mit kaltem Wasser übergössen. Schnitte, Brandwunden,
Striemen und getrocknetes Blut. Ich drehte mich um und begegnete dem
Blick Ptah-Sokars.
    „Das also waren die Schreie in der Nacht. Mein Freund.. .ich
glaube nicht, daß mir gefällt, was ich sehe. Wer hat die
Verantwortung?”
    „Ich!” sagte Ptah-Sokar kalt.
    „Und ich!” fügte Zakanza-Upuaut hinzu. Sie und
ihre Bogenschützen hatten die beiden Gefangenen zu Tode
geschunden. Tadelte ich sie zu nachdrücklich, setzte ich ihre
Autorität aufs Spiel. Plötzlich hatte die Situation wieder
die richtige Dimension: wir befanden uns in ei

    nem Krieg, den nur eine der beiden Parteien überleben konnte.
Ich hob die Schultern und fragte:
    „War das nötig?”
    „Ja. Wir wissen jetzt, was sie wußten. Es war viel.
Wir haben Hunderten unserer Soldaten das Leben gerettet.”
    „Was haben sie verraten?”
    „Die Zahl der Gegner. Die geheimen Wege, auf denen sie über
die Grenzen kommen. Die Brunnen. Den Ort, an dem sich der Koloß
versteckt. Seine Pläne, wie er sie ihnen erzählte. Sie
wissen über uns genau Bescheid. Wir sollten einen Plan machen,
Horus des Horizontes!” „Will der Koloß die Festung
angreifen?”
    „Nein. Er will an die Stelle des Pharao treten und über
das Land herrschen. Er ist dabei, die ersten Truppenführer
aufzustellen. Sein Plan ist, überall gleichzeitig anzugreifen.”
    „Überall?” fragte ich mehr als verwundert zurück.
Dieser Versuch zeigte eine gewisse gigantische Größe, aber
er schien nicht erfolgversprechend zu sein.
    „Ja. Vom Delta bis nach Buhen. Oder in anderer Richtung.
Seine Truppen werden sich aus den Bauernhöfen ernähren.”
    Ich winkte ihnen und ging hinaus. Die warme Luft des Morgens,
obwohl geschwängert vom Rauch nächtlicher Feuerstellen und
den vielfältigen Gerüchen genossener Speisen und Getränke,
war geradezu .ein Genuß. Ich lehnte mich gegen den Stamm einer
Ölpalme und sagte:
    „Auf dem Marsch und heute abend, wenn wir im Palast essen,
werden wir die Einzelheiten besprechen. Morgen im Morgengrauen
brechen wir auf. Die Männer sollen sich sattessen und mitnehmen,
was sie brauchen. Eines will ich haben: wir müssen schnell sein.
Also wenig Troß. Das ist deine Aufgabe, Ptah-Sokar. Du, Upuaut,
kommst bitte mit mir. Ich habe viele Fragen an dich.”

    Ptah-Sokar senkte voll Erleichterung, daß der erwartete
Tadel ausgefallen war, den Kopf und murmelte leise:
    „So soll es geschehen!”
    „So wird es geschehen, Truppenführer!”
versicherte ich und ging mit Zakanza-Upuaut in die Richtung des
Marktplatzes. Viele unserer Soldaten befanden sich im Tempel und vor
den Stufen des von vielen Säulen geschmückten Heiligtums.
Ich hoffte, daß ihre Bitten und Gebete erhört werden
mochten. Als es Abend wurde, hatten wir einen recht guten Plan
ausgearbeitet, und ich war sicher, daß wir Erfolg haben würden.
    Falsche Formulierung, sagte der Extrasinn. Du mußt ganz
einfach Erfolg haben, Arkonide!
    Nun betraten wir ein großes, leeres Tal voller Dattelpalmen
und riesiger, dunkelkroniger Sykomoren. Dürres Gras wuchs
überall und teilte sich schwankend, als die Soldaten in langen
Reihen hindurchmarschierten. Auch hier bildeten Vegetation und Wüste
eine Grenze, die so scharf war wie die Schneide einer Streitaxt.
Unbekannte Büsche, riesiges Schilfgewächs, Papyrus und die
Reste verwilderter Felder erstreckten sich zu beiden Seiten des
Flusses. Blaues Wasser, smaragdgrüne Vegetation, platinfarbene
Wüste. Immer wieder wölbten sich felsige Kanten hoch und
grenzten das Tal ab. Von Zeit zu Zeit warf der Schritt eines
Bogenschützen oder ein Windstoß eine lange Sandfahne über
die Kante, die wie ein Wasserfall zerstäubte.
    „Jetzt sind wir den elften Tag hier jenseits des zweiten
Katarakts. Ich denke, es ist richtig, was die Gefangenen gesagt
haben.”
    „Sie hatten wohl wenige Chancen, euch anzulügen”,
entgegnete ich.
    Zakanza-Upuaut deutete auf die andere Seite des Flusses.
    „Wenn es eine Möglichkeit gäbe, dort hinüber
zu

    kommen!” sagte Ptah Sokar. „Aber der Koloß hat
dasselbe Problem.”
    Die Verfolgung war in Hunderte von Einzelkämpfen
aufgesplittert. Immer wieder waren Teile der Truppe

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