PR TB 178 Der Sonnentoter
„Wahrscheinlich haben sie die Tür auch noch von
außen verriegelt."
„Hat jemand einen Desintegrator dabei?" fragte Tekener.
Einer der Spezialisten von der FREEDOM trat an die Tür heran.
Ein grüner Energiestrahl leuchtete auf und fraß sich durch
das Holz. Sekunden später fiel der Verschluß heraus, und
Tekener konnte die Tür aufstoßen. Helles Sonnenlicht
flutete in den Tunnel. Tekener stand an einem kleinen Parkplatz, auf
dem drei brennende Soytas standen. Aus einigen einstöckigen
Häusern in der Nähe schlugen ebenfalls Flammen. Diese aber
waren von Bomben hervorgerufen worden. Die Propellerwagen waren erst
später in Brand gesetzt worden.
„Sie wollen verhindern, daß wir ihnen folgen",
bemerkte Hernan Aaron. „Doch sie haben sich getäuscht. Wir
finden sie dennoch."
„Wie denn?" fragte Preyn Davis.
„Ist doch klar", antwortete der Kosmopsychologe
optimistisch. „Erstens dürften die Individualdaten von
Rhodan bekannt sein. Außerdem ist der Großadministrator
Aktivatorträger. Daher ist es unmöglich, ihn so zu
verstecken, daß wir ihn nicht orten." „Irrtum",
entgegnete der Kommandant und spuckte wütend aus. „Wir
befinden uns auf Sanka im Sala-Sanka-System, mein Freund. Und hier
gibt es bekanntlich reichliche Vorkommen von fünfdimensional
schwingenden Quarzen. Diese sind in ungereinigter Form eine derartige
Störquelle, daß wir unsere Ortungsgeräte vergessen
können. Sie funktionieren hier nicht." „Sind Sie
sicher?" fragte Tekener skeptisch.
„Absolut", bekräftigte der Kommandant der
terranischen Niederlassung auf Sanka seine Aussage. „Leider ist
es so. Ich kann es nicht ändern."
Ronald Tekener hob sein Armbandfunkgerät an die Lippen und
sprach die Kommandanten der Korvetten an, die noch immer über
der Stadt schwebten.
„Wir suchen ein Fahrzeug. Es entfernt sich vom Krankenhaus
und bewegt sich zur Zeit irgendwo in der Nähe zwischen den
brennenden Häusern. Es dürfte das einzige Fahrzeug sein,
das in den Straßen unterwegs ist. Daher müßte es
eigentlich leicht zu finden sein. Lassen Sie Gleiter und Beiboote
ausschwärmen. Sie sollen die ganze Stadt mit einem dichten
Beobachtungsnetz überziehen. Beeilen Sie sich. Wir müssen
Rhodan haben, bevor die Sankaner aus ihrer Paralyse erwachen."
Tekener beorderte danach einen Gleiter zu sich. Die Maschine
trafknapp zwei Minuten später bei ihm ein. Er stieg zusammen mit
Preyn Davis und Hernan Aaron ein und befahl dem Piloten, wieder zu
starten.
Zu dieser Zeit schwärmten bereits alle verfügbaren
Fluggeräte der Korvetten über der Stadt aus.
Doch alle Mühe war vergebens.
Niemand entdeckte einen Soyta, der sich in den Straßen
bewegte. Rhodan war und blieb verschwunden.
Tekener setzte sich erneut mit den Kommandanten der Korvetten in
Verbindung.
„Es bleibt nur noch eine Möglichkeit", erklärte
er. „Die Sankaner müssen mit dem Großadministrator
in ein Tunnelsystem geflüchtet sein, das unter der Stadt liegt.
Stellen Sie entsprechende Untersuchungen an."
Die Kommandanten bestätigten und begannen schon Minuten
später damit, den Befehl auszuführen. Mit Hilfe von
Spezialgeräten durchforschten sie das Gelände der Stadt und
das der näheren Umgebung. Einer der Kommandanten meldete das
Ergebnis dieser Arbeiten etwa eine Stunde später. Zu dieser Zeit
durchsuchten Tekener und seine Begleiter das Krankenhaus in der
Hoffnung, Rhodan hier doch noch zu finden. Besatzungsmitglieder der
Korvetten bargen Tote und Verletzte aus den Trümmern
bombardierter Gebäude. Ärzte versorgten die Überlebenden.
„Nichts", sagte der Kommandant über Funk. „Unter
der Stadt gibt es ein Kanalsystem, das jedoch für unsere
Verhältnisse recht bescheiden ist. Wir haben es durchforstet.
Suchkommandos, die durch Roboter verstärkt wurden, haben sich
hindurchgearbeitet. Das Ergebnis ist gleich Null. Weder Rhodan noch
Sankaner sind darin versteckt. Ein Tunnelsystem, wie Sie es vermutet
haben, ist nicht vorhanden."
„Danke", entgegnete Tekener enttäuscht. „Falls
sich etwas Neues ergibt, melden Sie es mir bitte sofort."
„Ich werde mich melden", versprach der Kommandant.
Tekener schaltete ab und wandte sich einer Gruppe von Sankahern zu,
die den Angriff unverletzt überstanden hatte. Er versuchte, mit
ihnen ins Gespräch zu kommen, doch sie ignorierten ihn völlig.
Schließlich gab er es auf und bemühte sich um andere
Sankaner, aber auch hier ohnejeden Erfolg.
Als er an das provisorisch im Freien errichtete Lager eines
Sankaners
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