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PR TB 178 Der Sonnentoter

PR TB 178 Der Sonnentoter

Titel: PR TB 178 Der Sonnentoter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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herantrat, der ein Bein verloren hatte, erhob dieser sich
plötzlich. Er versuchte, sich auf das ihm verbliebene Bein zu
stellen. Tekener wollte ihm helfen, da er augenblicklich erkannte,
daß der Verletzte mit ihm sprechen wollte. Der Sankaner wies
ihn heftig zurück. Schwankend und hüpfend versuchte er, im
Gleichgewicht zu bleiben.
    „Seien Sie vernünftig", bat Tekener, als der Mann
gestürzt war und sich dennoch wieder erhob. „Bleiben Sie
liegen."
    Der Sankaner hüpfte zu einem Baum und stützte sich am
Stamm ab. Er zitterte vor Schwäche. „Gehen Sie endlich",
sagte erkeuchend. „Verschwinden Sie aus dieser Stadt!"
    „Wir möchten Ihnen helfen", erwiderte der
Narbengesichtige. „Es gibt Tausende von Verletzten, die
versorgt werden müssen. Wenn wir nicht eingreifen, werden sie
sterben." „Merken Sie denn nicht, was Sie anrichten?"
brüllte der Sankaner gereizt. „Sie bringen uns um mit
Ihrer Anwesenheit."
    „Erlauben Sie, daß wir Ihnen Roboter zurücklassen,
die in der Lage sind, die Verletzten zu versorgen?" fragte
Tekener, ohne sich anmerken zu lassen, wie sehr ihn die Worte des
Sankaners getroffen hatten, war er doch von der Voraussetzung
ausgegangen, daßjede Hilfe willkommen sein mußte.
    Der Sankaner zögerte mit seiner Antwort.
    „Sie können es versuchen", erklärte er
schließlich. „Ich hätte nichts dagegen einzuwenden,
vielleicht gibt es aber andere, die sich durch die Anwesenheit von
Robotern nicht weniger gedemütigt und beleidigt fühlen als
durch Ihre Anwesenheit."
    Ronald Tekener ging zu einem Gleiter, der in der Nähe stand,
und befahl über Funk den Rückzug zum Raumhafen.
    „Schleusen Sie sämtliche für die medizinische
Versorgung programmierten Roboter aus, und geben Sie den Robotern
ausreichendes medizinisches Material mit", schloß er.
    Als er abschaltete, kehrten bereits die Besatzungsmitglieder der
Korvetten zum Gleiter zurück. Andere Maschinen starteten. Die
fünfMänner, die zu Tekener kamen, sahen erschöpft aus.
Ihre Kombinationen waren blutverschmiert.
    „Steigen Sie ein", sagte derNarbengesichtige.
    „Ich verstehe das nicht", sagte einer der Männer,
als Tekener startete. „Wieso wollen sie nicht, daß wir
ihnen helfen? Sie brauchen uns doch. Ist es ihnen lieber, wenn sie
verbluten?" „Dies ist die Stunde ihrer größten
und schmerzlichstenNiederlage", antwortete der Kosmopsychologe.
Der Gleiter entfernte sich von der Stadt. Er überflog bewaldetes
Gelände.

    „Der Angriff hat die Bewohner dieser Stadt unvorbereitet
getroffen. Niemand scheint für möglich gehalten zu haben,
daß so etwas passiert. Ich vermute, daß sie sich ihrer
eigenen Leute wegen schämen. Und ausgerechnet wir Terraner, zu
denen sie ohnehin ein gespanntes Verhältnis haben, werden Zeuge
dieser Katastrophe. Sie haben nur den einen Wunsch: Mit sich und
dieser Katastrophe allein zu sein, koste es, was es wolle."
    „Das sind Vermutungen, Sir?" fragte ein anderer.
    „Nichts weiter", erwiderte Tekener.
    Der Gleiter überflog die Straße, die zum Areal führte.
Ronald Tekener entdeckte einen Propellerwagen, der neben der Straße
zwischen Büschen und Bäumen stand. Neben ihm lagen die
regungslosen Gestalten von zwei Sankanern im Gras.
    Der Aktivatorträger zog den Gleiter spontan herum und landete
neben dem Soyta.
    „Die beiden sind tot", sagte einer der Männer
hinter ihm. „Hier gibt es nichts mehr zu helfen." Ronald
Tekener antwortete nicht. Er stieg aus und ging zu den beiden Toten
hinüber. Sie lagen beide auf dem Bauch und streckten Arme und
Beine weit von sich. Es sah aus, als hätten sie in der Sekunde
ihres Todes versucht, sich abzufangen, um nicht ins Gras zu stürzen.
Tekener drehte sie auf den Rücken herum und untersuchte sie
flüchtig. Er stellte fest, daß ihr Herz nicht mehr schlug.
Sie waren wirklich tot.
    „Wir nehmen sie mit", sagte er. „Legen Sie sie in
den Stauraum."
    Die Männer von der Korvette blickten ihn überrascht an,
stellten aber keine Fragen. Wortlos führten sie den Befehl aus,
während Tekener den Propellerwagen sorgfältig untersuchte.
Der Soyta war absichtlich und mit geringer Geschwindigkeit von der
Straße gesteuert und hier abgestellt worden. Einer der beiden
Sankaner hatte den Motor ausgeschaltet und den Wagen dadurch
abgesichert, daß er die Bremsen festgestellt hatte. Damit stand
für Tekener eindeutig fest, daß die beiden Sankaner nicht
das Opfer eines Unfalls geworden waren. Diesen Eindruck hatte er
bereits aus der Luft gewonnen.
    „Was

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