PR TB 182 Held Der Todeswelt
las, verschluckte er vor Aufregung beinahe seinen Adamsapfel.
ZENTRALE AN WEISSER RABE.
Kompagnon Annemy abgestellt zur Unterstützung und Klärung der Mißstände. Eintreffen unmittelbar nach Benachrichtigung. ENDE.
Walty Klackton hatte sich längst schon an seinen Tarnnamen "Weißer Rabe" gewöhnt, der nicht nur auf seine indianische Abstammung anspielte; er nahm ihn hin wie alle seine Spitznamen von "Klackklack" bis "Generalversager", die sogar aktenkundig geworden waren. Was ihn dagegen in Aufregung versetzte und ihn an den Rand völliger Konfusion trieb, war die Ankündigung, daß Annemy ihn aufsuchen wollte. Seine Annemy! Die Frau seiner Träume, die Angebetete, deren Namen er nur zu hauchen wagte und deren Anwesenheit ihm den Himmel auf Erden brachte.
Die Ernüchterung folgte auf dem Fuß, als er an das Chaos dachte, das auf seiner Farm herrschte. Keine Pferde, um zu ihrem Empfang ein Rodeo zu veranstalten, kein Froschkonzert ihr zu Ehren - und Billy war zu allem Überfluß immer noch auf Opernarien programmiert. Die Weiden vernachlässigt, das Gras verdorrt, keine Blumen, die es zu pflücken lohnte, nur ein heilloses Durcheinander und ein Gedränge von allen möglichen Leuten.
Und weit und breit kein Hector Fungi, der wenigstens eine Begrüßungsapparatur hätte bauen können!
Nur der mephistophelische Tomber, der Prototyp des Seelenverkäufers. Dieser stand plötzlich wie hingezaubert in der Schlafzimmertür und machte es sich auf dem zerwühlten Bett gemütlich, noch ehe Klackton seinen Hyperkom zurück ins Versteck versenken konnte.
Tomber streckte seine dünne, über zwei Meter lange Gestalt aus, zog seinen Umhang zurecht, den er vorne geschlossen hatte, überkreuzte seine langen X-Beine und betrachtete die spitzgefeilten und fluoreszierenden Nägel seiner schmutziggrauen Spinnenfinger mit diabolisch anmutendem Lächeln.
"Genug von Schlaf?" sagte er mit seinem seltsamen Dialekt. "Wurde auch Zeit, Klackklack. Du tüchtigen Fungi in Stich gelassen."
Wenn Tomber Hectors Namen aussprach, klang es wie "Füschi"
"Wo ist Hector?" fragte Klackton und versuchte, für den Augenblick nicht an Annemy zu denken. "Und wo sind die Tiere? Was ist geschehen?"
Tomber blickte ihn mit seinen grünlichen Katzenaugen an. Dabei vertiefte sich das teuflische Grinsen in seinem Gesicht, das aussah, als hätte ihm jemand eine Ladung Ruß hineingeblasen. Aber dem war nicht so, es war sein natürlicher Teint.
"Du keine Erinnerung mehr?" fragte er bedauernd.
"Das macht Schwierigkeit. Du nichts mehr wissen?"
"Doch, doch", versicherte Klackton, der sich keine Blöße geben wollte. Er tippte sich an den Kopf. "Da drin ist alles komplett gespeichert. Nur ist meine Erinnerung etwas durcheinandergeraten, so daß mir die größeren Zusammenhänge noch nicht ganz klar sind."
"Macht auch nix", sagte Tomber. Er fügte etwas in einer fremden Sprache hinzu, das sich anhörte wie "Tandaradei-Bramburi-Bramborium" und fügte dann in holprigem Interkosmo hinzu: "Hauptsache, du Versprechen halten."
"Was habe ich denn versprochen?" erkundigte sich Klackton.
"Dies und jenes", sagte Tomber bagatellisierend. "Du sein Mann, der zu Wort steht. Ehrenmann, jawoll, und ich dir blind vertrauen."
Klackton schluckte. Er dachte wieder daran, daß jeden Augenblick Annemy eintreffen konnte. Bei diesem Gedanken schlugen ihm nicht nur das Herz und der Adamsapfel höher, sondern es stellten sich ihm auch die Haare auf. Annemy durfte nichts davon erfahren, in welchem Schlamassel sie steckten. Er wünschte Tomber und Aladin und die Demonstranten zum Teufel, denn wenn sie Annemy über den Weg liefen, dann würde sie bald merken, was gespielt wurde.
"Du haben Sorgen, Klackklack", sagte Tomber kummervoll, ohne jedoch sein diabolisches Lächeln einzuschränken; es mußte ihm tatsächlich angeboren sein. "Ich dir helfen, wie du mir. Eine Hand wäscht die andere."
"Dann fange gleich mit dem Waschen an", sagte Klackton. "Wenn du mir wirklich behilflich sein willst, dann versuche mal, die Leute abzuwimmeln, die auf meinen Grund und Boden eingedrungen sind. Und dann mach dich am besten auch selbst dünn. Ich bekomme nämlich Besuch..."
"Alles klar", sagte Tomber und schwang die Beine vom Bett. "Schon geschehen. Niemand dich mehr belästigt."
"Du willst sagen, du.." Klackton starrte den seltsamen Besucher ungläubig an. "Soll das bedeuten, daß du die Demonstranten losgeworden bist?"
"Jawoll, losgeworden", bestätigte Tomber kichernd.
"Alle weg. Und wenn
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