PR TB 182 Held Der Todeswelt
dich sonst schmutzig machen. Komm, gehen wir weiter und suchen wir woanders."
Ottos plötzliche Eile, sie von hier fortzulocken, machte sie stutzig. Sie richtete ihr Kombigerät auf die "Pfütze" und stellte überrascht fest, daß nicht der Massetaster ausschlug, sondern auch der Energietaster ansprach. Und zwar schlug er auf hyperregionaler Frequenz aus, ohne jedoch die Art der Hyperenergie analysieren zu können.
"Das ist interessant", sagte Annemy und starrte auf die schwarze Fläche vor sich, deren Umrisse sich ständig veränderten, wenn auch so langsam, daß es einem erst nach einer gewissen Zeit des Beobachtens auffiel.
"Das ist keine Pfütze aus fester Materie, sondern ein - Nichts. Ein hyperdimensional strahlendes Loch, ein Hyperloch demnach. Und du hast von seiner Existenz die ganze Zeit über gewußt, Otto."
"Das ist nicht wahr", verteidigte sich das Pelzwesen.
"Ich habe es eben erst entdeckt und getwilzt, was es ist."
"Und was ist es?"
"Ein Hyperloch, wie du sagst."
"Glaubst du nicht, daß es langsam Zeit wird, mit der Sprache herauszurücken?" sagte Annemy ärgerlich.
"Ich weiß, daß du dich trotz allem Walty verpflichtet fühlst und ihn decken möchtest. Das ehrt dich, doch erweist du ihm durch deine Verschwiegenheit einen schlechten Dienst. Du solltest wissen, daß auch mir sein Wohlergehen am Herzen liegt. Sage mir also die Wahrheit. Was hat es mit diesem Hyperloch für eine Bewandtnis?"
"Ich weiß es wirklich nicht", versicherte Otto.
"Wenngleich ich mir meine Gedanken mache."
"Und was sind das für Gedanken?"
"Ich mache Fungi für alles verantwortlich", sagte Otto. "Er hat schon die längste Zeit irgend etwas ausgebrütet, redete jedoch nicht viel über seine Absichten.
Ich bin sicher, daß er nicht einmal Walty einweihte -zumindest nicht vor der Nektarorgie und bevor ich mich versteinerte. Er machte nur gelegentliche Andeutungen."
"Was für Andeutungen, zum Beispiel?"
"Zum Beispiel, daß er die Bekanntschaft eines Fremden gemacht habe, der Tomber hieß", berichtete Otto.
"Tomber, so sagte er, gehöre einem Volk an, das auf einer Todeswelt lebt und nur durch die Hilfe eines Genies, wie er es sei, vor dem Untergang gerettet werden könnte. Wenn es ihm, Fungi, gelänge, den Aspiden, wie er Tombers Volk nannte, zu helfen, dann würden sie eine Gegenleistung erwarten können, die sie aller ihrer Sorgen enthöbe."
"Was weißt du noch darüber?" fragte Annemy und wandte sich von dem Hyperloch ab, weil sie plötzlich das Gefühl hatte, in einen bodenlosen Abgrund zu stürzen.
"Das ist alles", meinte Otto.
"Hast du den Aspiden Tomber zu Gesicht bekommen?"
"Nein. Ich bin ihm nie begegnet und kann nicht einmal sagen, ob es ihn tatsächlich gibt. Fungi versprach zwar, Walty und mich mit ihm bekanntzumachen, aber dazu kam es dann nicht mehr, weil Walty mich dabei ertappte, wie ich mit einer Transmittersäule angetwilzt kam..."
Otto brach betroffen ab, als er merkte, daß er zuviel ausplauderte. Aber Annemy hatte genug gehört.
"Aha", machte sie. "Du hast also einfach Material für Fungi zusammengestohlen und bist damit hierherteleportiert..."
"Getwilzt", berichtigte Otto kleinlaut.
"Kein Wunder, daß Walty dich ausschimpfte", fuhr Annemy anklagend fort. "Er war im Recht, und du hast es noch gewagt, zu schmollen. Dabei trägst auch du zu keinem geringen Teil Schuld daran, daß es schließlich soweit gekommen ist."
Sie übertrieb absichtlich und gebrauchte so harte Worte, weil sie wußte, wie sensibel Otto war. Sie hoffte, daß er ein schlechtes Gewissen bekam und dann eher zur Zusammenarbeit bereit war. Als Schlußpunkt fügte sie hinzu:
"Nun ist es deine verdammte Pflicht, Walty aus der Patsche zu helfen!"
Über ihnen ertönte anschwellendes Turbinengeheul.
Otto blickte hinauf und stellte fast erleichtert fest:
"Ein Gleiter! Ich twilze, daß der Pilot die Absicht hat, hier zu landen."
"Keine Ausflüchte!" riet Annemy dem Pelzwesen.
"Twilze lieber, wie du eine Lösung für diese verzwickte Angelegenheit finden könntest. Glaubst du, daß Klackklack mit Fungi und allen seinen Tieren in diesem Hyperloch Asyl gesucht haben könnte?"
"So könnte man twilzen", meinte Otto.
"Stimmt!" sagte das Loch.
Elefar Dorgin konnte es kaum mehr erwarten, das lonensegel in Besitz zu nehmen. Es hatte ihn zwar einige Mühe gekostet, den schrulligen Erfinder zum Bau eines solchen Segels zu überreden, und er hatte sogar etwas Druck auf ihn ausüben müssen, aber er glaubte, daß sich seine
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