PR TB 182 Held Der Todeswelt
Bemühungen gelohnt hatten.
Obwohl keine Landepiste vorhanden war und die häßlichen Riesenskulpturen so ungünstig aufgestellt waren, daß keine längere Gerade zwischen ihnen gezogen werden konnte, schaffte er die Landung des Gleiters mit Bravour.
Er stieg aus, fuhr sich über die Frisur und überzeugte sich davon, daß sein Klubabzeichen nicht verrutscht war. Er war Vakuumsegler aus Passion, für ihn war es das höchste der Gefühle, nur in einen transparenten Schutzanzug gekleidet, der die harte Sonnenstrahlung filterte, auf einem schmalen Gravitationsbrett und mit geblähtem lonensegel vor den Sonnenwinden zu surfen. Die Geräte, die er bis jetzt benutzte, gestatteten jedoch ein Surfen nur in relativer Sonnennähe, das hieß, nicht weiter als maximal drei Astronomische Einheiten entfernt. Professor Fungi würde es ihm und seinen Klub kam eraden jedoch ermöglichen, seinen Sport über die Grenzen eines Sonnensystems hinaus auszuüben..
Dorgin räusperte sich. Die Farm machte einen verlassenen Eindruck, er hatte das Gefühl, hier völlig allein zu sein. Sich durch Rufen bemerkbar zu machen, erschien ihm als zu vulgär, und deshalb begab er sich auf die Suche.
Eine halbe Stunde später hatte er zwar viele Beweise dafür gesammelt, daß sich vor noch nicht allzu langer Zeit etliche menschliche Wesen hier herumgetrieben hatten, aber er war noch immer nicht auf eines davon gestoßen.
Nun bequemte er sich doch, Fungis Namen zu rufen und die allgemein gehaltene Frage zu stellen, ob hier jemand sei.
Er lauschte und hatte doch tatsächlich das Gefühl, als trüge ihm der Wind eine Antwort zu. Er war jedoch nicht sicher, ob es sich um eine menschliche Stimme handelte und ob die fernen Laute sinnvoll waren. Deshalb wiederholte er seine Rufe und folgte den Geräuschen bis hinter ein Gebäude.
Dort befand sich ein Tümpel oder so etwas, jedenfalls ließ der Anblick der schwarzen Brühe den Präsidenten des lonenseglerklubs die Nase rümpfen, und er war sehr darauf bedacht, ihr nicht zu nahe zu kommen.
"Ist hier jemand?" rief er wiederum und kam sich angesichts der weiten Leere doch recht albern vor.
"Jawohl", antwortete ihm eine ferne, aber nun doch recht gut verständliche Stimme. Sie hatte einen sehr harten Akzent und die seltsame Betonung ließ darauf schließen, daß ihr Besitzer Schwierigkeiten mit dem Interkosmo hatte. Ein Fremdwesen? Elefar Dorgin konnte nichts dergleichen sehen und fragte also:
"Wo sind Sie?"
"Hier im Loch", kam es aus der Schwärze des Tümpels.
"Da drinnen?" fragte Dorgin ungläubig und kam nun doch näher, um zu prüfen, woraus der Tümpel bestand.
Bei genauerem Hinsehen stellte sich heraus, daß das kein Tümpel mit irgendeiner "Brühe", war, sondern ein Nichts. Einem Vakuumsegler war das absolute Nichts ein wohlvertrauter Begriff, deshalb trug er diese Erkenntnis ziemlich gefaßt, wenngleich er sich doch ein wenig wundern mußte.
Er kniete nieder und fragte ins Nichts:
"Wer sind Sie, und wie kommen Sie in diese Lage?"
"Raten Sie mal."
"Ich bin nicht für alberne Späßchen aufgelegt, sondern gekommen, um mein lonensegel abzuholen", sagte Dorgin ärgerlich.
"Dann sind Sie richtig", sagte die akzentuierte Stimme. "Kommen Sie ins Loch, und ich Ihnen geben Ihre Segel."
"Wie stellen Sie sich das vor?" fragte Dorgin.
"Einfach in Loch steigen, das genügen."
Dorgin zögerte etwas, aber da es die einzige Möglichkeit zu sein schien, zu seinem Segel zu kommen, tat er den entscheidenden Schritt nach vorne.
Er verlor den Halt, hatte das Gefühl, von einem Sog erfaßt und in die Tiefe gezerrt zu werden und versank in unergründlicher Schwärze. Irgendwie empfand er das, was mit ihm passierte, noch erregender als das Manövrieren im stärksten lonensturm. Aber das Erlebnis währte viel zu kurz.
Plötzlich fühlte er festen Boden unter sich. Ein Schatten tauchte vor ihm auf, und noch bevor Dorgin den Unbekannten fragen konnte, ob er wegen des Sonnensegels bei ihm richtig war, hörte er einen zischenden Laut, der ihm ein Kribbeln am ganzen Körper verursachte. Dann wurde ihm eisig kalt, sein Körper versteifte sich und kippte zur Seite. Den Aufprall auf dem Boden spürte Dorgin nicht mehr, denn zu diesem Zeitpunkt hatte die Paralyse längst schon sein gesamtes Nervensystem erfaßt.
5.
"Achtung! Ich twilze Gefahr!"
Die Schwärze hatte sie kaum freigegeben, und Annemy fand sich in einer diffus beleuchteten Höhle wieder, als Otto ihr die Warnung zurief. Sie war als USO-Spezialistin
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