PR TB 182 Held Der Todeswelt
Du hast es mir oft genug gesagt, was für eine Niete ich bin."
"Dummkopf', sagte sie lachend. "Ich mag dich, wie du bist."
"Und warum machst du dann Elefar Dorgin schöne Augen?" hielt er ihr vor. "Glaubst du, ich merke nicht, wie du diesen Schönling anhimmelst?"
"Du bist also tatsächlich auf Dorgin eifersüchtig", stellte sie verwundert fest. "Das ist aber wirklich die Höhe! Was kümmert es denn dich, mit wem ich flirte?"
"Na. hör mal..."
"Nein, hör du mal! Wenn ich sage, daß ich dich mag, dann meine ich, daß ich dich wie einen Bruder mag. Die Hoffnung, daß aus uns beiden jemals ein Liebespaar werden könnte, habe ich dagegen schon längst aufgegeben, Klackklack."
Klackton krümmte sich bei jedem ihrer Worte zusammen, als hätte er Bauchschmerzen, denn jedes einzelne von ihnen war für ihn ein Tiefschlag. Obwohl Annemy diese Wirkung nicht entgangen sein konnte, fuhr sie fort, um ihm den Rest zu geben.
"In der Beziehung zu mir bist du ein Versager, das stimmt", sagte sie. "Aber wenn es darum geht, kosmische Verwicklungen herbeizuführen und diese dann wieder auf unorthodoxe Weise zu lösen, dann bist du einsame Spitze. Deshalb bist du auf deine Art einmalig.
Tolpatschig, unattraktiv und lächerlich - aber ein Held. Das wollte ich dir noch schnell gesagt haben."
Für Klackton stürzte wieder einmal eine Welt zusammen, und er fragte sich, zum wievielten Male bereits. Immer wenn er glaubte, einen seelischen Tiefpunkt erreicht zu haben, dann stauchte ihn Annemy noch mehr zusammen, daß er sich noch häßlicher und unnützer vorkam.
Sie erreichten das Raumschiff der Otrisen, das in einem Krater abgestellt war. Es handelte sich um einen verhältnismäßig kleinen Diskusraumer mit einem Durchmesser von etwa fünfundzwanzig Metern.
Sie wurden durch eine Bodenschleuse eingelassen und kamen in einen Innenraum, der sich über die gesamte Breite des Raumers erstreckte. Es schien außer dieser Zentrale und dem Maschinenraum keine anderen Sektionen zu geben. Dies war der Kommandostand und Mannschaftsraum zugleich.
Um die Steuerelemente im Mittelpunkt waren vier Sitzreihen gruppiert. Die Gefangenen wurden so auf die Plätze verteilt, daß zwischen ihnen immer Otrisen zu sitzen kamen.
Valunga setzte sich mit zweien seiner Leute ans Steuerpult an der Mittelkonsole und begann sofort die Tastaturen zu bearbeiten. Da er immer noch sein Translatorwams trug, konnten seine Kommandos auch von jenen gefangenen Menschen verstanden werden, die noch im Besitz von
Übersetzungswesten waren.
Valunga gab eine Reihe von Begriffen von sich, bei denen es sich um einen Kode handeln mußte, dann erst sagteer:
"Wir sind startbereit. Können wir den Start riskieren?"
Die Antwort kam postwendend in Form von unverständlichen Lauten.
Daraufhin sagte Valunga ärgerlich:
"Sollen wir hier warten, bis uns die aspidischen Roboter orten und unter Beschüß nehmen?"
Er lauschte der anscheinend nur ihm verständlichen Antwort, dann nickte er zufrieden, daß seine Gesichtszöpfe durch die Luft wirbelten, und meinte:
"Unser Mann in Abrannov leistet gute Arbeit. Aber er muß noch schneller schalten. Bremst seinen Spieltrieb etwas, denn morgen könnte es schon ernst werden. Wenn wir die Invasion starten, dann müssen alle besser spuren."
Noch einmal meldete sich die Stimme aus dem Lautsprecher in der fremden Sprache, aber Valunga schaltete einfach ab.
"Der Start verzögert sich etwas, weil die Aspiden die Manipulationen unseres Spezialagenten entdeckt haben", erklärte der Otrise. "Aber nachdem sie den Schaden behoben haben, wird unser Mann die Sicherheitssperre nochmals sabotieren. Dann können wir abfliegen."
"Wie wäre es denn, wenn wir die Wartezeit dazu nützen, um schon die Vorspeise des von Ihnen angekündigten Festschmauses einzunehmen", schlug Noel Aladin mit schwacher Stimme vor. Er glaubte nicht, daß die Otrisen seinen Vorschlag aufgreifen würden, deshalb war niemand so überrascht wie er, als Valunga begeistert zustimmte.
"Das ist eine glänzende Idee", sagte er. "Sie sind ein Mann nach meinem Geschmack, Fremder. Sie haben nicht nur
annähernd die Statur eines Otrisen, sondern auch die richtige Lebenseinstellung. Es ist immer der richtige Zeitpunkt, einen kleinen Imbiß zu sich zu nehmen. Und während wir ein bescheidenes Mahl einnehmen, plaudern wir ein wenig miteinander durch die geschlossenen Paravents. Ich hoffe doch sehr, unser Brauch, daß jeder für sich das Mahl einnimmt, stört Sie nicht. Wir Otrisen mögen es
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