PR TB 182 Held Der Todeswelt
Translatorwamses unterbrach ihn, bevor er den Satz zu Ende sprechen konnte. Der Otrise blickte ziemlich dumm aus | der zerrissenen Wäsche. Aber er bekam keinen seiner gefürchteten Wutausbrüche.
"Auch die Aspiden mitnehmen!" befahl er seinen Leuten.
Der Aufstieg aus dem subplanetaren Höhlensystem war beschwerlich, weil die aspidischen Verteidigungsanlagen den Einsatz von technischen Hilfsmitteln verhinderten. Daran konnte nicht einmal Flomik etwas ändern. Seine Kenntnis des Kodes verhalf ihnen zwar zu einer gefahrlosen Durchquerung der gefährdeten Gebiete, aber er konnte die Verteidigungsanlagen nicht ausschalten, sondern nur umgehen.
Noch bevor sie das unter Tag liegende Niemandsland hinter sich gelassen hatten, machte Noel Aladin schlapp. Ein Otrise, zweifellos ein Sanitäter, verpaßte ihm eine Spritze. Als der Gastronom danach auch nicht auf die Beine kam, wurde er von einem anderen Otrisen geschultert und den Rest des Weges getragen.
"Ich kann mir denken, daß ihr am Verhungern seid", meinte Valunga mitfühlend, dessen Translatorwams wieder notdürftig geflickt worden war. "Die Aspiden nagen selbst schon am Hungertuch, wie sollen sie da noch zusätzliche Esser ernähren können. Aber wartet, bis wir an Bord unseres Raumschiffs sind. Dort könnt ihr euch die Bäuche vollschlagen - und mir dabei alles erzählen, was ihr so mit den Aspiden ausgeheckt habt."
"Wäre es nur schon soweit", jammerte Noel Aladin.
Endlich erreichten sie die Oberfläche. Obwohl es auf dieser Seite des Planeten Nacht war und es nur zwei Monde gab, die die Dunkelheit nur wenig erhellten, sahen sie genug, um sich ein Urteil über die Umweltbedingungen machen zu können.
Der Boden unter ihren Füßen war zernarbt und unfruchtbar, ringsum türmten sich Schlackeberge, Krater taten sich auf,
Klüfte und Schluchten zerrissen das Ödland, in deren Tiefen tödliche Strahlungsherde glühten.
"Tausend Jahre Krieg haben diesen Planeten zu einer Todeswelt gemacht", sagte Klackton erschüttert.
"Es wird mindestens nochmals tausend Jahre dauern, bis auf der Oberfläche wieder Leben gedeiht."
"Noch gibt es wenigstens in der Unterwelt Leben", erwiderte Annemy. "Aber wer weiß, wie lange noch.
Valunga wirkt sehr siegessicher. Ich fürchte, daß Aspia fallen wird, wenn wir die Aspiden nicht rechtzeitig warnen können."
"Wovor sollten wir sie denn warnen?" fragte Klackton. "Vermutlich wissen sie selbst, daß die Otrisen vor Ablauf der Frist zu einem letzten großen Schlag ausholen werden. Aber was nützt dieses Wissen, wenn man nicht weiß, was die Otrisen im Schilde führen?"
"Vielleicht können wir Valunga aushorchen", meinte Annemy. "Er ist sich seiner Sache so sicher, daß er vielleicht aus der Schule plaudert. Was soll er von uns auch zu befürchten haben?"
"Eben", stimmte Klackton bekümmert zu. "Selbst wenn er uns den Plan der Otrisen in allen Einzelheiten verrät, können wir nichts damit anfangen. Wir sind seine Gefangenen, und wenn uns das Raumschiff erst einmal von Aspia fortgebracht hat, ist uns sogar der Rückweg nach Rustoner abgeschnitten. Ich werde Hector und meine Tiere nie mehr wiedersehen. Wenn ich wenigstens wüßte, daß sie in guten Händen sind..."
"Hör auf zu jammern", wies Annemy ihn zurecht.
"Besinne dich statt dessen lieber auf deine Fähigkeiten.
Du bist ein Para-Teleschizomat, Walty, und wirst von den Parapsychologen der USO als Instinkthandler eingestuft."
"Ich bin ein Versager", klagte Klackton. "Ein Pechvogel, der immer alles falsch macht. Sei doch einmal ehrlich, Annemy.
Wenn es mich und mein verdammtes Unterbewußtsein, das sich den Teufel darum schert, was mein Ego möchte - wenn ich nicht ein paraorientierter Schizophrener wäre, dann würdest du dich nicht in dieser mißlichen Lage befinden."
"Du müßtest dich nur erinnern können, was du im Nektarrausch in Zusammenarbeit mit Fungi ausgeheckt hast", sagte Annemy. "Wenn wir den Hergang eurer Kontaktaufnahme mit den Aspiden kennen würden, ergäbe sich alles andere möglicherweise von selbst. Ihr habt doch bestimmt verschiedene Erfindungen gemacht, um den Aspiden wirkungsvoll helfen zu können."
"Was soll's, wenn ich mich doch nicht erinnern kann."
"Ich habe dennoch Vertrauen zu dir!"
Klackton warf ihr einen forschenden Blick zu, konnte jedoch wegen der Dunkelheit ihren Gesichtsausdruck nicht erkennen.
Er seufzte.
"Das sagst du doch nur, weil du glaubst, mich motivieren zu können", meinte er. "Ich weiß schon, was du wirklich von mir hältst.
Weitere Kostenlose Bücher