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PR TB 183 Der Fall Oberon

PR TB 183 Der Fall Oberon

Titel: PR TB 183 Der Fall Oberon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auf Maaghem gab.
    „Aber ich weiß einen, bei dem sie unterkommen können",
fügte der Alte rasch hinzu. „Japhet Yosengi hat immer ein
Bett für einen anständig bezahlenden Gast. Bei ihm sind Sie
gut aufgehoben."
    Japhet Yosengi, stellte sich heraus, wohnte in einem großen,
halb verfallenen Haus im nördlichen Teil der Stadt. Das Haus lag
an einer Straße, die auf beiden Seiten mit Bäumen gesäumt
war. Die Bäume hatten ihre Wurzeln unter die Straßendecke
getrieben und diese aufgesprengt. In dieser Gegend wirkte
Maaghem-City vollends wie eine Geisterstadt.
    Japhet Yosengi war ein kleiner, beleibter Mann etwa in Sem
Dohennys Alter. Seine Vorfahren waren afrikanischer Herkunft gewesen.
Yosengi musterte den Gast mit abschätzigen Blicken. Schließlich
nickte er.
    „Kann bleiben", lautete seine Entscheidung. „Fünf
Solar die Nacht, Verpflegung extra."
    Das Haus verfügte über mehr als dreißig Zimmer.
Kochern Ahab suchte sich eines aus, das im obersten Stockwerk lag und
nur über eine halb eingestürzte Treppe zu erreichen war.
Japhet Yosengi beschwerte sich lautstark über die Wahl seines
Gastes, denn er mußte mehrmals die Treppe hinaufklettern, um
Mörtel, der von den Wänden und der Decke herabgefallen war,
zusammenzukehren und fortzuschleppen. Es dauerte einen halben Tag,
bis Kochern Ahabs Quartier einigermaßen bewohnbar war.
    Kochern Ahab machte sich sofort an die Arbeit. Er führte nur
wenig Gepäck mit sich, um niemandes Verdacht zu erregen, aber
das wenige hatte es in sich. Sein wichtigster Ausrüstungsgegenstand
war eine Kernzerfallbatterie mit unglaublich hoher Leistung. Die
Batterie wurde zum Kernstück eines Senders, den Kochem Ahab aus
solchen Behelfsteilen zusammenbaute, wie er sie unter dem Verputz
seines Quartiers im Stromversorgungssystem des Hauses fand. Er nahm
das Zimmer förmlich auseinander, und als er fertig war, besaß
er etliche Dutzend Meter ausgezeichnetes Kabel, etliche Verstärker,
ein Mikrophon, einen Lautsprecher und vor allen Dingen einen
Schalter, mit dem er seinen Sender aktivieren konnte.
    Der Zusammenbau des Senders nahm die ganze Nacht in Anspruch.
Kochern Ahab plazierte das ungefüge Gerät in einen
Wandschrank und nahm die erste Probe vor. Der Sender arbeitete auf
rein konventioneller, elektromagnetischer Basis. Aber
    er arbeitete auf einer Frequenz und mit in die Nachricht
eingebetteten Signalen, die es ermöglichten, ein Hyperfunkrelais
anzusprechen, das drei Lichtstunden von Maaghem entfernt im Nichts
schwebte.
    Das Relais hatte es früher nicht gegeben. Es war erst vor
wenigen Tagen an Ort und Stelle gebracht worden und bildete einen
Bestandteil der Ausrüstung, die Kochern Ahab brauchte, um seinen
Auftrag erfolgreich auszuführen.
    Ahab nahm das Mikrophon zur Hand, schaltete das Sendegerät
ein und sprach:
    „Ahab an Ort und Stelle. Bitte Empfang bestätigen."
    Dann schaltete er den Sender ab, legte das Mikrophon an seinen
Platz und verschloß den Wandschrank sorgfältig. Es würde
drei Stunden dauern, bis seine Sendung das Hyperfunkrelais erreichte
und von dort ohne Zeitverlust zur Erde abgestrahlt wurde. Gesetzt den
Fall, die Erde antwortete sofort, dann vergingen abermals drei
Stunden, bis die Ausstrahlung des Relais' seinen Empfänger
erreichte.
    Kochern Ahab sah auf die Uhr. Maaghem hatte einen annähernd
vierundzwanzigstündigen Tag wie die Erde. Es ging auf sechs, und
über Maaghem-City ging eben die Sonne auf. Sechs Stunden Schlaf
würden ihm gut tun, entschied Ahab. Er legte sich nieder und war
alsbald eingeschlafen.
    Das Summen des Empfängers weckte ihn gegen Mittag. Er war
sofort auf den Beinen. Er öffnete den Schrank und schaltete das
Gerät ein. Aus dem Lautsprecher klang klar und deutlich eine
männliche Stimme:
    „Ahab, Ihre Sendung wurde empfangen. Die Verbindung
funktioniert einwandfrei."
    Kochern Ahab nahm ein Bad. Dann begab er sich nach unten, trieb
Japhet Yosengi in einem der vielen Räume auf und verlangte nach
einem ausgiebigen Frühstück. Yosengi musterte ihn
mißtrauisch.
    „Habe noch nie einen Geschäftsmann gesehen, der den
halben Tag verschläft", brummte er. „Haben Sie mich
nicht rufen hören?"
    „Nein", bekannte Ahab. „Haben Sie mich gerufen?"
    „Ja, natürlich. Wollte wissen, ob Sie überhaupt
noch am Leben sind. Per Interkom."
    Kochern Ahab grinste.
    „Dachte ich mir", sagte er. „Ich war müde.
Hab' den Empfänger ausgebaut. Wenn Sie mich zu sprechen
wünschen, müssen Sie sich schon die Treppe hinauf

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