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PR TB 183 Der Fall Oberon

PR TB 183 Der Fall Oberon

Titel: PR TB 183 Der Fall Oberon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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achtzehnte Stockwerk
umfaßte in Wirklichkeit eine ganze Reihe von Ebenen, auf deren
jeder ein Appartement lag. Jede Wohnung hatte ihren eigenen
Antigravzustieg, wodurch die Privatsphäre des einzelnen Mieters
gewahrt blieb. Es gab Leute, die solche Anordnungen nicht mochten und
lieber in Gebäuden wohnten, wo alle Wohnungstüren entlang
eines weiten, langen Ganges aufgereiht waren. Lynne dagegen liebte
ihre Abgeschlossenheit. Sie hatten den ganzen Tag über mit
Leuten zu tun. Wenigstens morgens und abends wollte sie für sich
allein sein. Immerhin war sie ehrlich genug, sich einzugestehen, daß
diese Einstellung womöglich nur vorübergehend sei und sie
sich in ein paar Monaten, ein paar Jahren
    eine neue Unterkunft suchen würde, wo ihr die Nachbarn
tagtäglich über den Weg liefen.
    Lynne näherte sich dem Eingang ihres Appartements und
erkannte sofort, daß der geheime Warnmechanismus angesprochen
hatte. Neben der Tür befand sich ein kleines Schaltbrett mit
sieben Knöpfen. Morgens, wenn sie ihre Wohnung verließ,
drückte sie einen der Knöpfe. Befand sich der Knopf am
Abend, wenn sie zurückkehrte, noch in niedergedrückter
Stellung, dann war alles in Ordnung. War der Knopf jedoch in die
frühere Position zurückgesprungen, dann bedeutete das, daß
während des Tages ein Unbefugter sich hier zu schaffen gemacht
hatte.
    Lynne vergewisserte sich, daß die kleine Waffe, die sie
stets bei sich trug, einsatzbereit war. Dann betätigte sie
vorsichtig zwei weitere Knöpfe auf dem Schaltbrett. Durch diese
Schaltung wurden Vorgänge eingeleitet, die es unter Umständen
möglich machen würden, den Fremden, der hier wahrscheinlich
versucht hatte, sich Eintritt zu beschaffen, zu überführen.
Lynne hatte eine ganz bestimmte Ahnung, was sie erwartete, wenn sie
die Tür öffnete.
    Schließlich trat sie ein. Die Beleuchtung des kleinen Flurs
erwachte automatisch zum Leben, als sie die Schwelle überquerte.
Die Tür zum Wohnzimmer war geschlossen - auch das ein Anzeichen
dafür, daß jemand hier gewesen war - oder noch hier war -
denn Lynne hatte die Angewohnheit, ihre Türen offenzulassen.
    Sie trat ins Wohnzimmer. Das Licht sprang nicht an, wie es
gewöhnlich geschah.
    „Wer ist da?" fragte Lynne.
    Im selben Augenblick flammten Lampen auf. In Lynnes bequemstem
Sessel saß der kleine Mann, den sie heute in Mardoun och Vlaas'
Begleitung gesehen hatte, der mit dem gescheiten Gesicht und den
großen Augen. In der rechten Hand hielt er ein kleines Gerät,
mit dem er offenbar die Beleuchtung nach Belieben an- und ausschalten
konnte.
    „Ich bin es", sagte der kleine Mann mit einem Lächeln,
das freundlich sein sollte, aber hämisch wirkte. „Wir
haben uns heute schon gesehen, aber Sie kennen meinen Namen nicht.
Ich bin Earl der Techniker."
    Lynne Acija konnte sich nicht helfen: sie fand die Situation
komisch.
    „Earl der Techniker", brachte sie hervor, das Lachen
mühsam unterdrückend, „heben Sie sich von hinnen,
bevor Sie es mit der Ordnungsbehörde zu tun bekommen!"
    Der kleine Mann ließ das Schaltgerät gemächlich in
einer der Taschen seines farbenfrohen Anzuges verschwinden. Im
übrigen rührte er sich nicht vom Fleck.
    „Oh, ich glaube, daß Sie es nicht so eilig haben
werden, die Leute von der Ordnung zu rufen, wenn Sie erst einmal
gehört haben, was ich Ihnen anbiete."
    Lynne runzelte die Stirn.
    „Ich bin nicht sicher, ob ich von Ihnen überhaupt etwas
angeboten bekommen möchte."
    „Lassen Sie es auf eine Probe ankommen?"
    „Probieren Sie!"
    Earl setzte sich ein wenig in Positur.
    „Mein Freund, Mardoun och Vlaas", begann er, „und
ich nenne ihn Freund, obwohl er sich mir gegenüber manchmal
recht unfreundlich verhält, hat ausgesprochenes Pech gehabt, als
er mit seinem Fall ausgerechnet an den Spezialisten Ger Mikajounen
verwiesen wurde. Denn es scheint..."
    „Das hat mit Pech nichts zu tun", fiel ihm Lynne ins
Wort. „Alle Ausgleichsanträge, die auf mehr als zehn
Millionen Solar lauten, gehen an Gers Abteilung."
    Earl der Techniker nickte.
    „Das mag so sein", gab er zu. „Es scheint jedoch,
daß Mardoun mit seinem Antrag wesentlich schneller vorankäme,
wenn es nicht im Büro des Spezialisten Mikajounen eine Person
gäbe, die offenbar bestrebt ist, der Regierung die Ausgabe jedes
unnötigen Soli zu ersparen."
    „Wenn Sie mich meinen, haben Sie ganz recht", bekannte
Lynne. „Die Betonung liegt auf unnötig."
    „Wie dem auch immer sei. Es wäre Mardoun viel damit
gedient, wenn die gewisse Person

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