PR TB 185 Die Einmann Operation
greifbares
Ergebnis vorweisen konnte. Jetzt aber hatte er den Beweis dafür,
daß die CORSA zu einer Mitarbeit bereit war.
Atlan schlug die Akte auf, die vor ihm lag.
"Die CORSA hat uns mitgeteilt, daß sie eine
Teilinformation über die Arbeitsweise der Raumpiraten beschaffen
konnte. Die Raumschiffsdiebe verfügen danach über eine uns
bislang unbekannte Technik, mit der sie die Kursprogrammierung der
Handelsraumschiffe beim Eintauchen in den Hyperraum verändern
können. Die Schiffsführung scheint gegen diese Manipulation
völlig hilflos zu sein."
Atlan unterbrach sich und blickte auf. Im Raum war es totenstill
geworden. Gebannt verfolgten die Mitglieder des Arbeitsstabs den
Bericht des Arkoniden.
"Die Folge der Manipulation ist, daß die Raumschiffe an
einem völlig anderen Ziel ankommen, an dem sie offenbar direkt
in eine tödliche Falle fliegen. Wir vermuten, daß die
Schiffsbesatzungen dabei so schnell mit einer NeutronenWaffe getötet
werden, daß ihnen keine Zeit mehr für eine Verteidigung
bleibt. Bei den gestohlenen Raumschiffen handelt es sich fast
ausschließlich um Schiffstypen, die mit Transitions-Triebwerken
fliegen. Gerade bei diesen Raumern hat die Neutronen-Waffe in der
Phase der Materialisierung eine durchschlagende Wirkung."
Atlan schob die Akte zur Seite.
"Wir haben diese Information überprüft, soweit das
möglich war. Wir zweifeln nicht daran, daß sie zutreffend
sind", schloß der Arkonide seinen Bericht ab. "Leutnant
Tekener wird versuchen, weitere Informationen über die Technik
der Raumschiffsdiebe zu beschaffen. Wir hoffen, daß sich dann
endlich Fortschritte einstellen werden."
Schon am nächsten Tag verließ Ronald Tekener die Erde.
Er flog an Bord eines Handelsraumers mit dem Ziel Teillon im System
Vierghel. Vierghel war eine kleine, gelbe Sonne, die 114 Lichtjahre
von der Erde entfernt war. Teillon, der zweite Planet, wurde von
Terranern, Arkoniden, Akonen, Aras und Springern gemeinsam genutzt.
Teillon war eine freie Welt, die keinem Sternenreich angeschlossen
war und von einer Gruppe von gewählten
Männern und Frauen aus verschiedenen Völkerschaften der
Galaxis verwaltet wurde.
Tekener flog allein. Er hatte den Auftrag, sich mit einem
Arkoniden zu befassen, der als Positronikspezialist galt und der auf
Teillon eine Forschungsstätte betrieb. Die CORSA hatte erklärt,
daß dieser Mann für die USO interessante Informationen
hatte.
Unterlagen über Teiszcon, den Arkoniden, gab es weder auf der
Erde noch in Quinto-Center, dem Hauptquartier der USO.
Als die FIRE das Solsystem verlassen hatte, suchte Tekener die
Offiziersmesse des Handelsraumers auf, zu der alle Passagiere Zutritt
hatten. Ertrug einen schlichten, grauen Anzug, der keinerlei
Rückschlüsse auf seinen Beruf zuließ. In der Messe
hielten sich zwei Offiziere auf. Sie diskutierten über das
Risiko, das sie bei der Handelsraumfahrt eingingen. Einer von ihnen
vertrat die Ansicht, daß die FIRE nicht gefährdet war, da
sie über das moderne Lineartriebwerk verfügte.
"Über neunzig Prozent der verschwundenen Raumer hatten
das veraltete Transitionstriebwerk", erklärte der Offizier.
"Das muß doch einen Grund haben. Ich vermute, daß
die Bande diese Raumschiffe leichter erwischt." Tekener setzte
sich an einen der Tische und tippte seine Bestellung in die Tastatur.
Er gab dem Offizier recht.
Ein kegelförmiger Roboter rollte zu ihm an den Tisch. Die
obere Wölbung klappte auf, und er hob die Teller mit den Speisen
heraus, die Tekener bestellt hatte.
"Sie scheinen Hunger zu haben", sagte eine helle Stimme
hinter dem Leutnant.
Tekener drehte sich überrascht um. Sharon Barton stand hinter
ihm. Sie zeigte auf einen der beiden anderen freien Sessel am Tisch.
"Erlauben Sie, daß ich mich zu Ihnen setze?"
"Ich würde mich freuen." Er erhob sich. Sie reichte
ihm ihre Hand. Dann setzte sie sich und tippte ebenfalls eine
Bestellung ein.
Tekener hatte den Eindruck, daß sie reifer und
selbstsicherer geworden war. Sie schien nicht so widerspenstig zu
sein wie bei ihrer ersten Begegnung, wenngleich er glaubte, daß
sie genau wußte, was sie wollte.
"Was führt Sie nach Teillon?" fragte sie. Dann
lächelte sie spöttisch. "Geheimmission? Ich hätte
vielleicht nicht fragen sollen."
"Wenn ich Ihnen sage, daß ich dort Urlaub machen will,
glauben Sie es mir ja doch nicht", entgegnete er freundlich.
"Ich habe dort geschäftlich etwas zu erledigen."
Ihr Essen kam. Sie nahm es entgegen, stocherte dann jedoch lustlos
darin
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