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PR TB 191 Geisterschiff Crest IV

PR TB 191 Geisterschiff Crest IV

Titel: PR TB 191 Geisterschiff Crest IV Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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benachbarten Bäumen
herabgeglitten. Lennox Hatt war ihrer im letzten Augenblick gewahr
geworden.
    Kevan Duryeah riß die Waffe aus dem Gürtel.
    „Das geht zu weit!" schrie er zornig. „Die
Biester brauchen eine Lektion!"
    Die beiden Elstern waren, vom eigenen Schwung getragen, etliche
Dutzend Meter weit über den See hinaus geglitten. Jetzt zogen
sie in die Höhe, beschrieben eine enge Kurve und kamen in
steilem Gleitflug zurück. Lennox Hatt sicherte nach der anderen
Seite hin. Die übrigen Elstern verhielten sich ruhig.
    Aus den Augenwinkeln sah Hatt, wie die zwei Elstern von neuem zum
Angriff ansetzten. Es gab kein anderes Wort dafür: mit nach vorn
gereckten Schädeln und schlagbereiten Schnäbeln stürzten
die beiden Männer. Hatt warf sich zu Boden und rollte halbwegs
unter den Aufbau des Gleiters. Im Fallen hörte er das
charakteristische, scharfe Fauchen eines Blasters. Eine Sekunde
später ertönte ein schwerer Aufprall.
    Lennox Hatt hörte Duryeah fluchen. Er kroch aus der Deckung
hervor und erblickte fassungslos den Körper der Elster, die der
Oberst abgeschossen hatte. Er lag nur ein paar Meter entfernt. Der
schwere Aufprall hatte das fremde Wesen in seine Bestandteile
zerlegt, und diese Bestandteile waren - Metall, Plastik, und die
vielfältigen Gerätschaften einer unbekannten Technik.
    Die zweite Elster war verschwunden. Anscheinend hatte sie ihren
ursprünglichen Standort wieder aufgesucht.
    „Ein Roboter...!" stieß Hatt hervor.
    Kevan Duryeah war an den zerschmetterten Robotkörper
herangetreten. Er versuchte, mit der Stiefel-spitze ein wenig Ordnung
in das Durcheinander zu bringen. Plötzlich hielt er inne.
    „Ein Robotchirurg!" sagte er ernst.
    Lennox Hatt trat hinzu und erblickte inmitten des Gewirrs aus
Plastik und Metall ein winziges Stück Mineral, etwa so groß
wie eine Walnuß. Es glitzerte geheimnisvoll im Glanz der
Mittagssonne. Das rührte von den zahlreichen Metalleinschlüssen
her, die die Oberfläche des Minerals durchbrachen.
    Kevan Duryeah musterte die Elstern, die wie Statuen auf den Bäumen
hockten, mit besorgtem Blick.
    „Das mag alles meine Schuld sein", brummte er. „Ich
hätte nicht so inbrünstig um die Gnade der Rrhaal bitten
sollen. Aber was zuviel ist, ist zuviel. Hatt - wir machen uns aus
dem Staub!"

6.
    Etliche Minuten vergingen. Gebannt verfolgte jedermann im
Kommandostand der HAMPTON T. das Vordringen des geheimnisvollen
Schwarms. Niemand zweifelte daran, daß Nadim Abouzirs Vermutung
das Richtige traf: der Schwärm bestand aus Rrhaal, jenen
kristallinen Intelligenzen, die von den Elstern des Planeten Homeside
wie Götter verehrt wurden.
    Nadim hatte sich inzwischen die numerischen Orterdaten vorspielen
lassen. Daraus ging hervor, daß die Rrhaal in einer Entfernung
von knapp neuntausend Kilometern aus dem Nichts materialisiert waren.
Sie bewegten sich zunächst mit einer Geschwindigkeit von
annähernd einhundert Kilometer pro Sekunde, die jedoch
    rapide geringer wurde, als sich die Kristallwesen den obersten
Schichten der Homeside-Atmosphäre näherten. Man hatte den
Kurs des Schwarms extrapoliert und ermittelt, daß ohne jeden
Zweifel die Hampton T. das Ziel der Rrhaal war.
    „Was haben Sie vor?" fragte Remo Shah halblaut.
    Nadim warf ihm einen merkwürdigen Blick zu.
    „Zu warten", antwortete sie. „Wenn die Rrhaal
etwas von uns wollen, dann müssen sie uns anständigerweise
zuerst eine Information zukommen lassen."
    „Und wenn die Information ausbleibt?"
    „Dann mache ich das Schiff gefechtsklar!" antwortete
Nadim hart.
    „Wir sind bemüht, freundschaftliche Beziehungen zu den
Rrhaal zu entwickeln!" warnte Remo.
    „Das ist mir klar. Aber freundschaftliche Beziehungen kann
ich zu einer fremden Intelligenz nur dann entwickeln, wenn sie sich
wenigstens zu einem Minimum an die bei solchen Anlässen üblichen
Gepflogenheiten hält. Versäumt sie das, so muß ich
ihre Absichten für feindlich halten und mich dagegen schützen."
    Remo grinste.
    „Sie werden das nicht gerne hören", meinte er.
„Aber ganz so schlecht machen Sie sich als Kommandantin gar
nicht!"
    Die Rrhaal durchdrangen die obersten Atmosphäreschichten auf
einer flachen, elliptischen Bahn, wie der Bordcomputer ,
vorausberechnet hatte. An einem Punkt, der etwa achtzig Kilometer
senkrecht über der HAMPTON T. lag, sank die
Vorwärtsgeschwindigkeit des Schwarms auf den Wert null. Von da
an glitten die Rrhaal in die Tiefe. Sie folgten nicht einfach dem Sog
der natürlichen Schwerkraft, sondern

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