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PR TB 192 Der Brennende Arkonide

PR TB 192 Der Brennende Arkonide

Titel: PR TB 192 Der Brennende Arkonide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Mauer, deren einzelne Steine nicht mehr zu erkennen
waren. Die Oberfläche des Hanges, der er seinen Namen verdankte,
bestand aus Lavagestein von mittelroter Farbe. Je nach Sonnenstand
und Wolkenbildung wechselte die Farbe von einem feurigen, flirrenden
Hellrot bis zum Stumpfen, gebrochenen Braunrot. Im Hang gab es drei
Öffnungen.
    Auch diese Löcher waren seltsam. Niemand wußte, wie sie
entstanden waren. Sie wirkten, als habe man sie mit einem
Sandstrahlgebläse herausgearbeitet. Unregelmäßig
gerundet, mit verschiedenen Radien, jedoch der offene Durchmesser
betrug vier Meter. Die Löcher sahen wie Bildhauerarbeit aus,
konnten aber auch vor Jahrmillionen durch pausenlos fauchende
Heißluftströme aus der noch verformbaren Masse des
Erdinnern geformt worden sein.
    Wenn man vor dem Hang stand, so erblickte man zur rechten Hand
eine Formation von ruinenhaften Bauwerken. Ging man näher heran,
zeigten sie ihren wahren Charakter. Das Ende des Hanges, dort, wo die
Krümmung am auffallensten war, stieß die rote Lavawand
direkt an einen pechschwarzen Kegel, auch er vollkommen
    gleichmäßig geformt. Niemand glaubte, daß der
Hang und die Ruinen nur auf natürliche Weise entstanden waren.
    In die spitzkegeligen Lavaauswüchse waren Fenster und Türen,
Terrassen und Rampen, spiralige Treppen und Korridore geschnitten
worden. Türmchen, wie die Gehäuse von Meeresschnecken
gedrechselt, wuchsen über Erkern in die Höhe, die wie die
Kanzeln irrer Prediger wirkten. Rampen ohne Stufen, in großzügigem
Schwung und bezaubernden Formen hingeworfen, verbanden obenliegende
Ebenen mit dem bemoosten Boden. Die glatten, konischen Flächen
waren voller Löcher wie jene des Hanges und besaßen
Vorsprünge, die nichts anderes bedeuten konnten als
Verzierungen. Man hatte solche Fabelwesen in der terranischen
Vergangenheit und auf anderen alten Planeten gesehen - sie
versinnbildlichten Dämonen, aus deren Mäulern Regenwasser
ablief. Die Dämonen der „Ruinen", falls es solche
waren, entstammten jedoch einem Bild des Jenseitigen, das rätselhaft
und heiter zu sein schien. Die Formen, die noch zu erkennen waren,
wölbten sich einwärts und auswärts, bildeten gutmütige
Gesichter und Körper, die nicht zu springen schienen, sondern
sich wohlig in sich selbst zusammengeringelt hatten.
    Allerdings hatten Verwitterung, Moose und Flechten das Aussehen
stark verändert. Vögel, die in den Löchern nisteten,
veränderten durch ihre ätzenden Ausscheidungen die Farbe
und die Struktur der glattpolierten Außenmauern. Allerdings -
vor zehn Jahren war Djosan zum erstenmal hier gewesen, und schon
damals hatte es innerhalb der Ruinen kein Lebewesen gegeben, das
größer gewesen wäre als ein Insekt. Alles wirkte
ausgestorben, auch jetzt, als der schmale Schatten eines Mannes auf
die Wand fiel und sich bewegte.
    Ahar steuerte in diesem Augenblick den Gleiter in einer leichten
Kurve hinunter in das Reich Yanns, das aus Steinen, Farben und Wasser
bestand. Der Mann, der vor einem der Löcher stand, sah das kurze
Aufblitzen der Maschine und stieß ein gefährlich
klingendes Zischen aus.
    Dann nahm er das langläufige Gewehr, bewegte den
Repetierhebel und senkte den Lauf. Wieder stieß er ein Zischen
aus, dann setzte er sich in Bewegung.
    Er warf in der Morgensonne einen langen Schatten, der das Moos
verdunkelte und sich an der Kante brach, und der Oberkörper mit
Gewehrlauf und Kopf erschien auf der hellrot leuchtenden Wand.
    Dann stob der Bewaffnete in unglaublich schnellem Lauf davon.
    Als er das Gebiet erreichte, an dem die Moosebene in Gräser,
kleine Büsche und später kleinere Inseln aus runden Bäumen
überging, hörte er weit hinter sich, im Norden, den
peitschenden Knall eines Schusses. Das bärtige Gesicht verzog
sich zu einem breiten Grinsen. Wieder zischte der Mann. Es war das
Geräusch, mit dem er seine Tiere vor einem Hindernis
zurückschrecken ließ.
    Der Mann, in einfache lange Lederhosen und ein ebensolches Hemd
gekleidet, rannte zwischen den Büschen auf den Wald zu. Wieder
ertönte, diesmal aus einer anderen Richtung, ein hallender
Schuß.
    Dann ein Schrei.
    Ein spitzer, gellender Schrei, der das Zwitschern der Vögel,
das Zirpen der Insekten und das Brummen vieler fliegender Insekten
durchschnitt. Ein großes Tier im Dickicht des Waldes antwortete
mit einem röchelnden Wutschrei. Vögel flatterten auf. Der
Hirte blieb stehen und warf einen langen Blick in die Höhe. Er
betrachtete sorgfältig die Richtung, aus der die Vögel
kamen,

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