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PR TB 192 Der Brennende Arkonide

PR TB 192 Der Brennende Arkonide

Titel: PR TB 192 Der Brennende Arkonide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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offen. Auf dem Wasser und
den abgelagerten Mineralstoffen der Steintreppen zauberte das frühe
Sonnenlicht lebhafte, tanzende Muster. Das Haus lag noch im Schatten.
Von der Terrasse rief jemand:
    „Zweifellos, um Abschied zu nehmen. Kommt herauf, Freunde.
Mann! Djosan hat seine Freundin und den Registratur von Jahreszahlen
und Ereignisse mitgebracht."
    Djosan lachte kurz und sagte, zu Cyr gewandt:
    „Die wahre Wissenschaft wird bisweilen mißachtet, wenn
sie allzu trocken repräsentiert wird. Sie erwerben Yanns
Achtung, wenn Sie ihn unter den Tisch respektive ins unterste Becken
trinken. Los, klettern Sie hinauf, Cyr."
    „Danke. Halten Sie die Kamera?"
    „Kadir Yann schien sich ein kleines Vergnügen gemacht
zu haben, sie gebührend zu empfangen. Verblüffenderweise
zählte Djosan auf dem niedrigen Tisch in der Mitte des einzigen
Raumes sechs Gedecke. Woher wußte Kadir...? Er schluckte eine
Frage herunter und lehnte sich an eine kühle Wand.
    „Dies ist Drigene, meine Freundin", sagte er zu dem
Mann aus dem Stamm der Dendrophilen und zu der jungen Frau. „Das
ist Aescunnar, ein Freund von Gäa. Wir werden nachher zu den
Ruinen fliegen."
    „Nehmen Sie Platz. Nein, es gibt keine Stühle. Sie
müssen mit dem reinlichen Boden der Hütte vorlieb nehmen.
Was sagen Sie zu den letzten Entwicklungen, Mann?" wandte sich
Yann an Ahar.
    „Wir sind alle traurig, entsetzt und ziemlich ratlos, um die
Wahrheit zu sagen", entgegnete Djosan ehrlich. „Mir
glauben Sie es sicher, Kadir?"
    Er setzte sich mit untergeschlagenen Beinen an den Tisch.
Pilzwein, viele verschiedene Früchte, Brot aus der
Schiffsverpflegung, Braten und gekochte Vogeleier lagen auf Muscheln,
geschnitzten Fruchtschalen, Holzbrettern und flachen Steinen. Es sah
sehr appetitlich aus und roch auch so. Die junge Frau mit dem Verband
am Arm hob den Kopf und sah Djosan voll in die Augen.
    „Was werden Sie gegen die wahnsinnigen Schützen in den
Wäldern tun?"
    Fast gleichzeitig fragte Veress:
    „Wie sieht die Lösung des Selbstmordproblems der
Dendrophilen aus?"
    Djosan streute Salz auf ein Ei und schob es in den Mund.
Undeutlich antwortete er:
    „Gegen den Vorfall mit dem austretenden Gas in der
Hauptsiedlung der BaumLeute können wir nichts mehr machen. Die
Handvoll Gäaner lassen, von Epta Piges aus, Pilzwein austeilen.
Wir fliegen anschließend hinüber zu den Ruinen. Wenn wir
einen der wahnsinnigen Schützen sehen, betäuben wir ihn."
    Yann schaute zu Boden. Seine Lippen zitterten.
    „Ihr werdet nichts aufhalten können, Mann!" sagte
er leise und stockend. „Ich habe es immer gesagt. Der Planet
will uns nicht. Er wehrt sich mit allem, was er hat. Und er hat
viel."
    „Immerhin hat er keine Projektilwaffen, mit denen er die
Mucys umbringt", warf Drigene mit aller Schärfe ein.
    „Nein. Aber die allweise Natur hat Mittel, aus harmlosen
Viehhirten gnadenlose Killer zu machen. Trou! Erzähle ihnen, wie
sie bei euch vorgegangen sind."
    Die junge Frau schilderte das Gemetzel, das zwei Männer
angerichtet hatten. Die Siedlung aus sieben Häusern - die Leute
befaßten sich mit der Veredelung von Intarsien-Furnieren - war
innerhalb von einer Stunde nahezu entvölkert worden. Die Männer
mit den Waffen hatten sich hervorragend versteckt und feuerten auf
jeden, der sich zeigte. Etwa hundert Tote hatte es gegeben, nicht
mehr als hundert Schüsse waren abgefeuert worden. Trou war dem
Morden nur deshalb entkommen, weil sie sich bei Beginn der Schießerei
nicht in der Siedlung befunden hatte, sondern mit einem Schlepper
außerhalb gearbeitet hatte. Der breite Schutz- und
Überrollbügel der Maschine hatte den Schuß
abgefangen, der sie sonst mit großer Wahrscheinlichkeit getötet
hätte. Nachdem sie berichtet hatte, sagte Yann mit rauher
Stimme:
    „Ich habe mich dreingefunden, Mann. Alles stellt sich gegen
uns. Da ich seit fünf Jahren die Schwingungen von Karthago Zwei
kenne, weiß ich es. Es ist am besten, wenn jeder sich an den
Platz zurückzieht, den er am liebsten mag. Dort wird ihn der
gnädige Tod ereilen."
    „Noch ist niemand von uns tot", sagte Cyr hart. „Ich
bin sicher, daß viele überleben werden. Die Kolonie stirbt
nicht. Die Zwischenfälle, so tragisch sie sind, bedeuten für
mich nur vorübergehende Störungen."
    Veress meinte traurig:
    „Sie, die Gäaner, fliegen mit der KHAMSIN weg. Wir
müssen hier bleiben. Unsere Probleme sind nicht Ihre
lebenswichtigen Sorgen."
    „Wir kämpfen für und mit euch, nicht gegen euch",
erklärte Cyr offen.

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