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PR TB 192 Der Brennende Arkonide

PR TB 192 Der Brennende Arkonide

Titel: PR TB 192 Der Brennende Arkonide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Drigene leise. Die junge Frau schenkte
ihr ein wissendes Lächeln.
    „Ich bleibe mit Yann hier. Überleben wir, finden wir
uns zurecht. Wenn nicht, stirbt es sich schöner in
Gemeinschaft."
    Wie betäubt verließen sie das Haus des Steinmenschen.
Am Gleiter blieben sie stehen. Kadir Yann legte beide Hände auf
Djosans Schultern und sagte eindringlich :
    „Sprich nicht, Freund Djosan! Sie waren mir immer ein guter
und ehrlicher Freund. Der Pyrarchos wird uns alle verschlingen, der
Purpurne Drache verbrennt uns. Nehmen Sie einen letzten Rat von mir
an, Djosan?"
    „Ja", flüsterte Ahar.
    „Fliegen Sie zurück zu KHAMSIN. Starten Sie, so lange
es noch möglich ist. Und vergessen Sie alle die Kolonie Karthago
Zwei mit den nunmehr bestenfalls dreißigtausend Multicyborgs.
Ich bin nur ein dummer Mucy, der die Schwingungen hört und
richtig deutet - aber sie sagen ununterbrochen Untergang, Verwüstung,
Tod."
    Er nickte Drigene und Aescunnar zu, drehte sich um und ging zurück
zur Leiter. Sekunden später war er verschwunden. Cyr tat das
Klügste, das er tun konnte. Er schwieg, öffnete Drigene die
Gleitertür und hob, in Gedanken versunken, die Kamera. Als er
sie einschaltete, merkte er, daß er bisher ununterbrochen das
Bandgerät hatte laufen lassen, ohne es zu wollen. Verwirrt
schaltete er es ab.
    „Mitunter erreichen Dinge einen Grad an Sinnlosigkeit",
sagte Djosan und schwang sich in den Pilotensitz, „der über
das Fassungsvermögen des einzelnen hinausgeht. Bei mir ist dies
jetzt der Fall."
    Er startete den Gleiter und nahm direkten Kurs auf die Ruinen und
den Roten Hang. Minutenlang bewegte sich die Maschine über
Felsen, Lavalandschaften und Baumwipfel hinweg, bis vor ihnen wieder
die grelle Farbe des Hanges auftauchte. Djosan schaltete das
Abwehrfeld des Gleiters ein und stellte das Potential auf Minimum.
Eine Lichtung öffnete sich unter ihnen. Ahar steuerte die
Maschine abwärts, bremste ab und flog eine Kurve. Als der
Gleiter fast bewegungslos fünf Meter über dem Boden stand,
drehte der Mann das Gerät einmal um zweihundertvierzig Grad.
    „Es ist... grauenhaft...", stammelte Cyr. Er blickte
hinaus. Der Raum zwischen den Häusern, die Treppen, die
Türöffnungen, die Holzstapel; überall lagen Leichen,
überall war Blut. Die Sonnenstrahlen glänzten auf dem Blut,
also war der Überfall erst vor kurzer Zeit erfolgt. Durch das
Summen der Gleitermaschinen hörten sie plötzlich drei
peitschende Schüsse.
    „Geradeaus!" rief Drigene. „Dort vorn. Ganz
nahe."
    „Verstanden", gab Djosan zurück und beschleunigte.
Der Gleiter ging tiefer, schwebte an den Leichen vorbei und in eine
Art Hohlweg hinein. Überall sah man die Spuren von sorgfältiger
Holzfällerarbeit und Holzbearbeitung. Voraus tauchten nach
einigen Minuten wieder hellere Flächen auf. Es waren Wände
und Vorderfronten flacher, großzügig errichteter
Holzhäuser. Djosan schob den Beschleunigungshebel nach vorn und
raste auf das Zentrum der nächsten Siedlung zu. Sie war etwa
dreitausend Meter von dem Schauplatz des Blutbades entfernt.
    Wieder donnerte ein Schuß auf.
    Ein Mann, der aus einem Haus rannte und den Wald erreichen wollte,
brach mitten auf dem Platz zusammen. Sein Körper wurde in die
Richtung geschleudert, aus der Djosans Gleiter heranfauchte.
    „Also sitzt der Schütze dort hinten", brummte
Djosan am Rand seiner Fassung. Eine heiße Welle von Wut und
Verzweiflung stieg in ihm hoch. Er konzentrierte sich, ohne zu
denken, auf sein Vorhaben. Er reagierte blind, aber mit der
Zuverlässigkeit eines langen, erfahrenen Lebens, reich an
solchen oder ähnlichen Situationen. Der Gleiter heulte auf und
schoß dicht über dem Boden zwischen den Baumstämmen
    hindurch, flog einen wilden Zickzackkurs und wich den gestapelten
Holzansammlungen aus. Der nächste Schuß kam von vorn
rechts. Djosan riß an der Steuerung und schwang die schwere
Maschine um die hochragenden Wurzeln eines Baumriesen herum. Im
selben Augenblick, als er den Schützen sah, sprang dieser auf
und starrte ihn eine halbe Sekunde lang voller Verwirrung und Haß
an. Dann hob er die Waffe und feuerte einmal, repetierte blitzschnell
und schoß zum zweitenmal. Die Projektile wurden von dem
Schutzschirm aufgefangen und zur Seite abgelenkt. Sie fuhren mit
häßlichem Klatschen in Baumstämme.
    „Dieser wahnsinnige Mörder", knirschte Djosan,
steuerte geradeaus und rammte den Schützen mitsamt der Waffe.
Der schwere Körper des Mannes wurde wie eine Puppe

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