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PR TB 192 Der Brennende Arkonide

PR TB 192 Der Brennende Arkonide

Titel: PR TB 192 Der Brennende Arkonide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hochgerissen,
zurückgeschleudert und zur Seite geworfen. Sofort hielt Djosan
an und registrierte zufrieden, daß die schwere Jagdwaffe
davonwirbelte und gegen einen Stamm schmetterte. Er riß
gleichzeitig die Tür auf und die Waffe aus der Hülle und
sprang auf den federnden Waldboden. Zwei Schüsse donnerten auf
und trafen die Schultern des Mucys.
    Der Mann lag schweigend da. Aus seinem Mundwinkel sickerte ein
schmaler Blutfaden. Drigene drückte dreimal lang den Signalknopf
des Gleiters. Die Laute hallten schaurig durch den Wald und den Rand
der Siedlung. Djosan blieb vor dem Mann stehen, die Mündung des
Strahlers auf seine Stirn gerichtet.
    „Wer bist du?" fragte er. Eine heiße Wut loderte
in seinen Augen.
    „Ich begreife mich als jagenden Rächer", flüsterte
der Mucy stoßweise.
    „Du hast die Mucys in dieser Siedlung getötet."
    „Und in sieben anderen... Siedlungen. Ich..."
    „Warum?"
    „Sie sind schuld an allem."
    Der Zusammenprall mit dem Gleiter schien den Mann ernsthaft
verletzt zu haben. Von zwei Seiten kamen jetzt die Bewohner
herangelaufen und erkannten den Gleiter der Gäaner.
    „Woran sind sie schuld?"
    „An unserem Untergang. Ich hörte den Ruf."
    „Welchen Ruf?"
    Djosan begriff verstört, daß er abermals einem
artspezifischen Phänomen der Vernichtung gegenüberstand.
    „Unhörbar. Nur in meinem... Kopf. Sie sind alle zu
töten. Sie brechen die Harmonien des Planeten. Sie wollen, daß
die Kolonie stirbt."
    „Du redest im Wahnsinn, Mann", sagte Djosan. Neben ihm
standen, nichts begreifend, Cyr und Drigene. „Der Planet rief
dich und befahl, die Dendrophilen zu töten?"
    „So ist es. Wir leben mit den Herden. Wir hören, was
Karthago Zwei... flüstert. Wir wurden aufgerufen, um zu töten.
Viele müssen getötet werden, bis sich der Pyrarchos
beruhigt... habt ihr nicht gehört? Ein zweites Mosaik ist
aufgetaucht... das bedeutet Unheil."
    Um Djosan, den zusammengebrochenen Schützen und die zwei
anderen Gleiterinsassen bildete sich ein Ring von Mucys. Er wurde
immer größer und dichter. Noch standen sie unter dem
Eindruck des Schreckens. Es würde sich schnell ändern,
dachte Djosan resignierend. Sie würden die Toten begraben und
vergessen. Djosan starrte in die Augen des Mannes und erkannte, daß
hinter ihnen eine ganz besondere Art von Wahnsinn hockte. Wie bei den
Fischern, die sich umgebracht hatten, wie bei den Dendrophilen, die
vor dem erstickenden Gas nicht davongelaufen waren, wie bei den
Dünenvölkern, die vor Tagen die KHAMSIN angegriffen hatten
und entern wollten. Er zog die Schultern hoch. Plötzlich
fröstelte er.
    „In deinem Kopf ist also der Ruf", wiederholte er,
„deine Freunde zu töten? Und es kam dir nicht in den Sinn,
daß der Ruf falsch ist?"
    „Wenn der Ruf ertönt, so folge ich. Er war laut und...
deutlich", röchelte der Mann. Ahar schob die Waffe zurück
und drehte seinen Kopf. Er blickte in fassungslose und verwirrte
Gesichter. Als er sich abwendete, fingen die Mucys zu reden, zu
schreien und zu fluchen an. Ein heilloses Durcheinander brach aus.
Ein stämmiger Mann ging auf den Liegenden zu und versetzte ihm
einen Tritt, der den bewegungslosen Körper fast einen Meter weit
warf. Verlegen geworden, hielt der Mann inne und schrie:
    „Was sollen wir mit ihm tun, Gäaner?"
    Djosan wußte es auch nicht und sagte:
    „Laßt ihn liegen. Vermutlich lebt er nicht mehr lange.
Der Wahnsinn ist in ihm."
    Er faßte Cyr und Drigene an den Armen und schob sie zum
Gleiter. Als sie wieder hinter den Scheiben saßen, sagte Cyr
Aescunnar halblaut:
    „Ich habe jeden Mut verloren. Ich begreife nichts mehr. Wir
werden ununterbrochen mit neuen, immer schrecklicheren Vorgängen
konfrontiert."
    „Die Wahrheit", gab Djosan tonlos zurück, „ist
böse, und das Leben ist hart. Kadir Yann hat recht. Wir sollten
so schnell wie möglich verschwinden."
    „Niemand hält uns auf", gab Cyr zurück. Ahar
startete den Gleiter und fragte sich, welche gräßlichen
Dinge sie noch zwischen jetzt und dem Start der KHAMSIN nach Gäa
erleben mußten. Er hatte den Wunsch, sich in eine finstere Ecke
zu verkriechen, an nichts mehr zu denken und sich womöglich zu
betrinken. Er befand sich in dem Zustand, daß er die Dinge
weder meistern noch beherrschen konnte. Seine persönliche Grenze
der Belastbarkeit war erreicht - das dachte er.
    Der Gleiter schwebte langsam zwischen den Stämmen hindurch,
stieg auf der Lichtung steil nach oben und wurde zum zweitenmal mit
der Spitze in die Richtung des

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