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PR TB 192 Der Brennende Arkonide

PR TB 192 Der Brennende Arkonide

Titel: PR TB 192 Der Brennende Arkonide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schienbeine in dem
stinkenden Brei. Er rannte einige Schritte geradeaus und blieb
stehen.
    Der Planetenboden war in diesen Sekunden unerwartet ruhig. Der
Schlamm zog und zerrte an seinen Beinen. Innerhalb von Augenblicken
war Djosan von Kopf bis Fuß naß und verdreckt. Die Luft
war heiß und feucht. Sie stank durchdringend nach Schwefel und
war erstickend. Djosan schrie durch das Geräuschinferno :
    „Wir überleben es! Kommt heraus!"
    Er wartete, nahm Drigenes Hand und hakte ihre Finger wieder in den
Gurt ein. Cyr bedeutete er, dasselbe mit dem Gürtel Drigenes zu
machen. Dann ging er vorwärts und stapfte durch den schwarzen
Brei in die Richtung, von der er glaubte, sie führe aus dem
Chaos hinaus.
    Ein Weg durch das Grauen fing an. Immer wieder wischte Djosan den
Schlamm von seinem Interkom und schrie einen Hilferuf hinein. Niemand
antwortete ihm, und seine Befürchtungen, das Gerät sei
ebenso ausgefallen, wurden stärker. Er kramte in seiner
Erinnerung und fand Geschichten darüber, daß Flüchtige,
die vor einem Vulkanausbruch davonrannten, zuerst am Gas erstickt und
anschließend von Lapilli, Bimsstein oder vulkanischer Asche
begraben wurden. Er hatte nicht vor, dieses Schicksal zu teilen, aber
er verkannte nicht einen Sekundenbruchteil die Todesgefahr, in der
sie nach wie vor schwebten. Vielleicht jetzt noch mehr als vor ganz
kurzer Zeit.
    „Schneller", schrie er. „Reißt euch
zusammen!"
    „Ich kann nicht mehr...", wimmerte Drigene.
    Djosan blickte zurück. Der Gleiter war schon nicht mehr zu
erkennen. Plötzlich gerieten sie in einen engen Bereich, in dem
ein warmer, heftiger Regenguß herunterprasselte. Er wusch sie
binnen weniger Momente sauber, sie konnten wieder Luft holen, und um
ihre Füße verwandelte sich die Schlammschicht in einen
flachen Tümpel. Dann wieder tauchten sie in die erstickende
Schwärze des herunterregnenden Schlammbreis ein. Die pausenlosen
Geräuschwellen trieben sie vorwärts. Jede halbe Sekunde
hörten sie ein charakteristisches Geräusch, dessen
Bedeutung sie kannten: es war ein Stein oder ein Fetzen halb
glühender Lava, der unmittelbar in ihrer Nähe einschlug.
Schon der nächste Einschlag konnte sie töten.

10.
    Atlan stand da und betrachtete mit bleichem Gesicht Landschaft und
Himmel. Der Extrasinn flüsterte erregt:
    Du mußt sofort handeln!
    „Ich hätte Sie beide für eine Spur intelligenter
gehalten", stieß er erregt hervor. „Ausgerechnet
Scarron und Pruyaree! Und Sie lassen sie losfliegen. Sie kommen in
dem Inferno um!"
    Noch waren Teile des Himmels im Westen nicht ganz schwarz. Ab und
zu zuckten breite Balken von Sonnenstrahlen schräg durch die
aufgetürmten Massen am östlichen Himmel. Der Wind trug den
unverkennbaren Geruch mit sich. Hier im Land der weichen Steine
hatten inzwischen die Beben aufgehört. Die Panik war
weitestgehend verklungen. Vor einer halben Stunde hatten sie Djosan
Ahars Hilferuf aufgefangen, und die zwei jungen Frauen waren mit dem
kleineren Gleiter losgeflogen. Atlan überlegte fieberhaft und
sagte dann in unheilvoller Ruhe:
    „Kommandant. Bitte, bereiten Sie den stärksten
Luftgleiter vor. Wir fliegen los. Sarough - Sie starten das Schiff
und fliegen uns entgegen. Bereiten Sie sich darauf vor, uns mitten
aus der tödlichen Umgebung der Vulkane herauszuholen, wenn es
nötig ist. Haben Sie Verbindung mit Scarron?"
    Die Besatzungsmitglieder waren bereits an Bord. Das Schiff war
startklar. Der Pilot nickte und deutete auf das Funkpult. Atlan war
mit einigen Schritten dort und hob das Mikrophon ab.
    „Atlan an Scarron. Bitte, melde dich sofort."
    Sie sind zu schwach und unerfahren für eine solche Mission!
pflichtete der Logiksektor bei. Atlans Finger trommelten einen
schnellen Wirbel auf das Pult. Er war von rasender Ungeduld erfüllt.
    „Hier Scarron!" kam es schwach aus dem Lautsprecher.
Knisternde und rauschende Störungen verschlechterten den
Empfang. Die Atmosphäre war voller Elektrizität.
    „Kommt sofort zurück. Ihr kennt solche Ausbrüche
nicht. Ist euer Schutzschirm eingeschaltet?" schrie der Arkonide
halb erleichtert.
    Der Himmel war inzwischen halbiert. Die vereinzelten
Lichtstrahlenbündel ließen die pechschwarzen Wolken
plastisch hervortreten. Vor den Wolken zuckten die Blitze, und man
sah die schrägen Streifen ungeheurer Regenfälle. Darüber
erhoben sich fünf Feuersäulen, die in pilzförmige
Wolkengebilde ausliefen. Immer wieder wurden die einzelnen Bilder
undeutlich, aber sie verloren nichts von ihrer

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