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PR TB 192 Der Brennende Arkonide

PR TB 192 Der Brennende Arkonide

Titel: PR TB 192 Der Brennende Arkonide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nach den vulkanischen Gasen, sondern nach
schmorenden Maschinenteilen.
    „Wir hätten auf Yann hören sollen", schrie
Cyr, der sich, ebenso wie Drigene, krampfhaft an irgendwelchen
Griffen oder Verstrebungen festklammerte.
    „Das weiß ich seit zehn Minuten!" brüllte
Djosan.
    Ob in Schräglage oder nicht, er mußte den Gleiter aus
dem Gefahrenbereich herausbringen. Inzwischen schien die Aktivität
der Vulkane einem neuen Höhepunkt entgegenzustreben. Das
Gewitter tobte unverändert, aber die schwarzen Wolken, die jetzt
den gesamten Himmel bedeckten, regneten ab. Das Wasser schoß in
wahren Gießbächen herunter, löschte die kleinen
Brände und umspülte förmlich den Gleiter, der sich
wunderbarerweise noch immer bewegte. Aber der Moment, in dem die
Maschinen ihren Dienst ganz einstellen würden, war abzusehen.
    Die Vulkane waren hinter einer schwarzen Wand aus Rauch, Asche und
Wolken verborgen. Aus dieser Barriere wurden gewaltige Mengen von
Gestein in allen Größen, von Lavabomben und Asche, von
Feuer und Hitze herausgeschleudert. Der Große Vulkan brach aus
und warf alles, was sich in seinem Kegel befand, nach allen Seiten
und senkrecht nach oben. Der Regen vermischte sich mit der ungeheuren
Menge des vulkanischen Staubes und kam als feiner, schwerer Schlamm
wieder herunter.
    Der Rote Hang wurde zerstört.
    Er brach in seiner gesamten Breite in Scheiben auseinander. Die
Trennlinien verliefen senkrecht; die gewaltigen entfesselten Kräfte
schoben eine Scheibe nach der anderen nach vorn und ließen sie
wie Glas zersplittern. Binnen weniger Sekunden zerfielen etwa
fünfhundert schmale Abschnitte in Bruchstücke, die nicht
größer als ein Kopf waren. Dann schob die nachdrückende
Lava die Reste des Hanges vor sich her und warf sie in die Ebene aus
schwarzem Schlamm, die sich immer mehr vergrößerte.
    Die Ruinen zerfielen in einen gigantischen Haufen einzelner
Trümmer. Gleichmäßig prasselten der nasse Vulkanstaub
und andere Brocken darauf, der Regen schwemmte die Staubteilchen
durch alle Ritzen des riesigen Trümmerbergs. War es kurz nach
dem ersten Beben schon dunkel gewesen, so wurde es jetzt schwarz. Es
war dunkler als die dunkelste Nacht. Die Luft war voller Wasser,
Staub, Schlamm, erstickenden Gasen und Steinen in jeder Größe.
Hundertausende Tonnen Materie wurden aus mehreren Kratern mit der
Kraft des planetaren Innern herausgeschleudert und verteilten sich
über eine riesige Fläche. Aber der Vulkanausbruch oder
vielmehr der Ausbruch so vieler Vulkane an einer eng begrenzten
Stelle war nur das sichtbare Zeichen einer weitaus größeren
Katastrophe.
    Der niederbrechende Brei aus Wasser und Vulkanasche polterte auf
das Dach des Gleiters, lief an den Flanken entlang und häufte
sich auf der Motorhaube zusammen. Die Maschine arbeitete auf höchster
Leistung und schob sich förmlich durch die undurchdringliche
Masse. Djosan wußte, daß sie nicht mehr lange zu leben
hatten, wenn dieses Gerät ausfiel und sie versuchen mußten,
in dieses nasse, blitzdurchzuckte Chaos hinauszuwaten und
davonzurennen.
    Seit dem Moment, an dem sie den Gleiter erreicht hatten, bis
jetzt, waren vielleicht zehn Minuten vergangen. Sie hatten höchstens
ein paar Kilometer zurückgelegt. Es war eine lächerlich
geringe Entfernung angesichts dieser tödlichen Bedrohung.
    Noch lebten sie allerdings. Aber wie lange noch?
    Ob der Boden sich noch schüttelte oder nicht, war keineswegs
zu erkennen. Djosan sah überhaupt nichts mehr. Er zitterte an
allen Gliedern und wartete darauf, daß entweder der Gleiter
explodieren oder eine gewaltige Lavabombe ihn unter sich
    begraben würde. Kurze Zeit später schüttelte sich
der Gleiter wie im Todeskampf und schlug in den schwarzen Brei.
Djosan rief:
    „Raus! Oder wollt ihr ersticken?"
    Zwischen dem Schiff und dem Gelände am Roten Hang betrug die
Distanz etwa hundertfünfzig Kilometer, eher etwas mehr. Djosan
kippte den Hauptschalter, um zu vermeiden, daß die
Energiezellen detonierten. Immer wieder prasselte die schwarze
Schlammflut herunter und lief an allen Seiten ab. Cyr entlud seinen
Apparat und schob die Spulenkassette unter das Hemd.
    „Vielleicht, nein, wahrscheinlich, ersticken wir außerhalb
noch schneller", rief Cyr zurück. „Warten wir?"
    „Mann!" donnerte Djosan. „Wir müssen hier
weg! Die Lava bringt uns um."
    Djosan versuchte, die Tür aufzustoßen. Sie klemmte und
gab nicht nach. Er rammte sie mit der Schulter nach außen,
schwang sich herum und versank bis an die

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