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PR TB 193 Das Ende Der Duplos

PR TB 193 Das Ende Der Duplos

Titel: PR TB 193 Das Ende Der Duplos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vierzig Tonnen Luft auf
den Boden gepreßt. Nach Templins Schätzung mußte das
mehr als ausreichen.
    Er prüfte noch einmal, ob die Klebestellen hielten, dann sah
er zu, daß er die sturmumtobte Plattform verließ, bevor
die körperliche Erschöpfung für ihn so groß
wurde, daß er den Aufstieg nicht mehr schaffte.
    Der Weg zurück war ohnehin eine Quälerei besonderer Art.
Der Sturm hatte noch an Stärke gewonnen. Templins Körper
wurde mitten im Klettern von einer Bö erfaßt und vom
Felsen weggestoßen. Einen Augenblick später warf ihn der
Sturm wieder gegen die Wand. Templin stöhnte unterdrückt
auf, er glaubte fast, hören zu können, wie seine Knochen
brachen. Der Schmerz vor allem in den Schultern war kaum zu ertragen.
Das Seil war nass und nur schwer zu halten, und Templins Knöchel
scheuerten über den rauhen Fels.
    Er schaffte den Aufstieg, aber als er den Eingang der Höhle
erreichte, war er dem Zusammenbruch nahe. Er schaffte es gerade noch,
sich in den Windschatten zu flüchten, dann knickten seine Knie
ein, und er schlug der Länge nach auf den Boden.
    Die beiden Männer sprangen auf und beeilten sich, Templin zu
helfen. Sie trugen ihn in das Innere der Höhlung, in die Nähe
des Heizkörpers. Das kleine Mädchen schlief fest, auch die
junge Frau hatte die Augen geschlossen.
    Templin schnappte nach Luft.
    Erst jetzt machte sich die Belastung der letzten Stunde bemerkbar,
erst jetzt bekam er die Wucht zu spüren, mit der faustgroße
Tropfen auf seinen Körper geprallt waren. Seine Hände
bluteten, sowohl innen, wo das Seil sie aufgerissen hatte, als auch
außen, wo der Fels die Haut in Fetzen abgetragen hatte. Auch an
der Stirn floß Blut, aber Templin achtete nicht darauf.
Stirnwunden pflegten in aller Regel schreckerregend zu bluten, selbst
wenn sie harmlos
    waren. Wichtiger waren die Verletzungen an den Händen. Sie
waren zwar nicht schwerwiegend im medizinischen Sinn, aber zum einen
schmerzten sie stark, zum anderen behinderten sie Templin erheblich.
    „Das gefällt mir gar nicht, junger Mann", sagte
Onkel Frank. „Mit diesen Händen werden sie nichts mehr
halten können, jedenfalls nicht in der nächsten Zeit."
    „Außer einer Tasse wird er auch nichts halten müssen",
warf Cardon ein. „Dieser Sturm wird anhalten, das weiß
ich. Es wird mindestens eine Woche dauern, bis wir die Höhle
verlassen können."
    Templins Schätzung sah ähnlich aus. Der alte Mann strich
ihm Wundgel auf die Verletzungen, das die Heilung unterstützen
sollte.
    „Wenn der Sturm abgeflaut ist", sagte der
Wissenschaftler müde, „können Sie uns dann mit dem
Gleiter nach Lochaan schaffen?"
    Templin schwieg zu dieser Frage, und der Alte wiederholte sie.
    „Machen Sie sich keine falschen Hoffnungen, Frank",
sagte Cardon kalt. „In ein paar Tagen wird hier alles tief
verschneit und gefroren sein.
    „Aber... was macht das? Wir können über den Schnee
hinwegfliegen?"
    „Theoretisch schon", sagte Templin. „In der
Praxis stößt dieser Versuch allerdings auf erhebliche
Schwierigkeiten. Sie wissen, wie Lochny im Winter aussieht?"
    „Einigermaßen", sagte der Wissenschaftler
verwirrt. „Es ist sehr kalt, und überall liegt Schnee."
    „Sie haben das Entscheidende erfaßt", sagte
Cassiddu. Er nahm die Tasse Kaffee, die ihm Cardon behutsam reichte.
Das heiße Getränk tat ihm gut.
    „Die Temperaturen auf Lochny sind im Winter sehr niedrig",
erklärte er langsam. „Sie sind so niedrig, daß der
Schnee im Handumdrehen zu einer kompakten Masse zusammenbäckt.
In einigen Tagen wird der ganze Kontinent von einer Schneedecke
überzogen sein, die mindestens vier bis fünf Meter dick
ist, wahrscheinlich sogar noch mehr."
    „Vier bis fünf Meter? Aber wir sind doch ..."
    „Am Boden wird weniger Schnee liegen", warf Cardon ein.
„Dieser Schneepanzer liegt oben -über den Bäumen.
Dieser Kontinent wird sozusagen von Schnee überkrustet. Aus der
Luft würden Sie nur eine einheitliche, glatte weiße Fläche
sehen - und über diese Fläche fegen Stürme, diejeder
Beschreibung spotten."
    Der alte Mann sah zunächst Cardon an, dann Templin. Sein
Gesichtsausdruck verriet, daß er insgeheim hoffte, Templin habe
den harten Auskünften Cardons tröstliche Wahrheiten
entgegenzuhalten.
    „Wir können - vielleicht - mit dem Gleiter aufsteigen",
sagte Templin und nahm einen Schluck Kaffee. Aber wir werden uns dort
oben nicht orientieren können. Es gibt nur Schnee zu sehen,
nichts sonst, und der Gleiter ist nicht stark genug, sich gegen

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