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PR TB 193 Das Ende Der Duplos

PR TB 193 Das Ende Der Duplos

Titel: PR TB 193 Das Ende Der Duplos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die
ungeheure Demütigung eines solchen Eingeständnisses auf
sich nahm? Es mußte etwas unvorstellbar Grauenvolles sein,
anders konnte sich Templin das Verhalten des Mannes nicht erklären.
    „Wieviel Schuld ich am Scheitern der Carruthers-Expedition
trage, kann ich nicht objektiv beurteilen", fuhr Cardon fort.
„Aber ich bitte Sie, mir eines zu glauben."
    Seine Stimme bekam einen beschwörenden Klang.
    „Ich bitte Sie, mir zu folgen und dieses Schiff schnellstens
zu verlassen - und zwar durch die Hintertür. Wir müssen
fliehen, schnellstens fliehen."
    „Wovor?" fragte Templin knapp.
    Cardon sprach aus, was auch er fühlte. Die bedrückende,
angespannte Atmosphäre schien fast mit Händen zu greifen.
Wusste Cardon mehr, kannte er die Quelle dieses Gefühls?
    Der Mann preßte die Lippen aufeinander und schloß die
Augen. Eine halbe Minute verstrich, dann sagte er leise:
    „Ich kann es Ihnen nicht sagen. Es ist ein Geheimnis. Ich
kann Sie nur bitten, Sie drängen, mir zu glauben. Wir..."
    Der Türsummer ertönte. Das konnte nach Lage der Dinge
nur der Leutnant sein, der die Gruppe zum Abendessen mit dem
Kommandanten abholte.
    „Wir reden später über die Angelegenheit",
stieß Cardon hervor. „Und zeigen Sie keinerlei
Verwunderung. Die Besatzung darf nichts merken."
    Templin wollte fragen, wovon die Crew nichts merken durfte, aber
das Eintreten des Leutnants hinderte ihn daran. Der junge Offizier
strahlte Gaelyn bewundernd an. Templin, dem in den letzten Monaten
mehr an der Leistungsfähigkeit der jungen Frau gelegen war,
spürte ein wenig Eifersucht - und er wunderte sich nicht
darüber.
    Er wechselte einen raschen Blick mit Cardon, und ebenso wortlos
wie die Feindschaft zwischen diesen beiden Männern entstanden
war, wurde für die nächste Zeit ein Waffenstillstand
geschlossen. Beide Männer waren sich einig darin, daß
etwas mit der CALCUTTA und ihrer Crew nicht stimmte. Aber nur Cardon
schien zu wissen, was da nicht in Ordnung war. Templin nahm sich vor,
ihn ins Gebet zu nehmen - nach dem Essen.
    Ganz so unerfahren im Umgang mit Bewohnern einer Extremwelt schien
der Kommandant nicht zu sein. Injedem Fall wußte er offenbar
sehr genau, worauf seine Gäste besonders lange hatten verzichten
müssen. Es gab eine Gemüseplatte, die selbst Cassiddu
Templins Gaumen zufrieden stellte, dazu einen erstklassigen Wein, der
sich auf geheimnisvolle Weise von der Erde bis nach Lochny verirrt
hatte.
    Milrad war ein angenehmer Gesellschafter, er plauderte mit Gaelyn,
und er verstand sich auch auf den Umgang mit Kleinkindern.
Joanjedenfalls benahm sich mustergültig, als habe sie nie etwas
anderes getan.
    „Sie dürfen uns nicht verraten, was Sie nach Lochny
geführt hat?" bemerkte Templin irgendwann. Oberst Milrad
lächelte mitleidheischend.
    „Geheimnis", sagte er. „Man wird mir den Kopf
abreißen, wenn ich Zivilisten verrate, was wir hier zu tun
haben. Ich hoffe, Sie haben dafür Verständnis."
    „Militärische Dinge langweilen mich", sagte Gaelyn
charmant. „Ist die Flotte zur Zeit nicht im Andromedanebel
beschäftigt?"
    „Sie sagen es, Madam", antwortete der Leutnant. Er war
neben dem Kommandanten und einem leise arbeitenden, beharrlich
schweigenden Steward das einzige Besatzungsmitglied im Raum. „Wir
waren erst vor einigen Monaten im Andromeda-Nebel."
    „Ist es dort wirklich so spannend und geheimnisvoll, wie man
es in den Zeitungen lesen kann?"
    Templin grinste still in sich hinein. Gaelyn hatte seit mehr als
zwei Jahren keine Zeitung mehr in der Hand gehalten, versuchte aber,
dieses Handikap durch eifriges Reden zu kaschieren. Offenbar war ihr
das Dasein als Waldläuferin eher peinlich.
    Templin fiel auch auf, daß Cardon immer wieder zum
Kommandanten hinübersah. Es war -zumindest für Templin -
deutlich zu spüren, daß Cardon an irgendeinem Problem zu
kauen hatte, daß mit dem oder einem - Obersten zu tun hatte.
Milrad machte ein ernsthaftes Gesicht. „Der Gegner ist sehr
gefährlich", sagte er. „Sehr gefährlich, sehr
grausam - und unglaublich einfallsreich. Noch nie hat das Solare
Imperium mit einem solchen Feind zu tun gehabt. Es wird uns noch
unglaubliche Mühe kosten, dieses Gesindel auszurotten."
    „Ich hoffe, Sie werden damit Erfolg haben", sagte
Cardon. Er hob sein Glas und prostete Milrad zu. Der Oberst nickte
wohlwollend.
    „Sie können beruhigt sein", sagte er breit
lächelnd. „Wir werden die Schlupfwinkel dieses Gesindels
schon finden, und dann gnade Gott diesen

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