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PR TB 193 Das Ende Der Duplos

PR TB 193 Das Ende Der Duplos

Titel: PR TB 193 Das Ende Der Duplos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einen schwarzen
Daumenabdruck aufzuweisen.
    „Merkwürdig", murmelte Templin, der das nicht
begriff.
    „Was finden Sie merkwürdig?" fragte Carruthers.
    „Diese Windeln", sagte Templin. „Ich habe mich
schon gewundert, daß es so viele sind. Aber jetzt... die
Windeln sind sich nicht ähnlich - sehen Sie hier den
Fingerabdruck - sie sind identisch, so kurios sich das auch anhört."
    Zu Templins Überraschung war es Jentho Cardon, der am
heftigsten reagierte. Er hatte während des kurzen Gesprächs
an der Wand neben der Kabinentür gelehnt und ziemlich
geistesabwesend auf die vergnügt quietschende Joan gesehen.
Jetzt fuhr er auf, machte zwei Schritte und riß Templin die
Windel aus der Hand. Cassiddu sah, daß er blaß geworden
war, sein Gesicht war fast blutleer geworden. Ohne sich um die
anderen Menschen im Zimmer zu kümmern, griff er nach der
nächsten Windel, sah sich den Daumenabdruck an, warf sie achtlos
zur Seite, griff zur nächsten und wiederholte den Vorgang.
    „Sie sind es", murmelte Cardon mit zuckenden Lippen.
„Ich habe es geahnt."
    Er warf die Windeln eine nach der anderen auf den Boden, und
mitjeder Windel steigerte sich seine Erregung sichtlich. Es war ein
absurder, erschreckender Anblick, und er wirkte um so stärker,
als der Anlass für diese Aufregung ein paar improvisierte
Windeln für ein Kleinkind waren.
    „Cardon!" rief Templin scharf. „Reden Sie, Mann.
Was haben Sie? Warum regen Sie sich so auf."
    Cardon ließ die letzte Windel fallen. Er legte den Kopf
etwas zurück und holte langsam tief Luft. Er wirkte wie ein
Mann, der mit letzter Kraft darum kämpft, die Beherrschung
zurückzugewinnen und einen klaren Kopf zu bekommen.
    Als er sich zu den anderen umdrehte, wirkte sein Gesicht wieder
völlig normal.
    „Wir müssen von hier verschwinden", sagte er
ruhig. „Es hört sich seltsam an, daß weiß ich,
aber wir müssen schnellstens von hier verschwinden. Glauben Sie
mir, wir stecken in einer teuflischen Falle."
    „Unsinn!" rief Gaelyn wütend. Sie bückte
sich, um die Windeln wieder aufzuheben. Templin nahm unterdessen Joan
auf den Arm.
    „Ich weiß nicht, was in Sie gefahren ist, aber ich
bleibe hier. Hier haben wir alles, was wir uns monatelang gewünscht
haben, und in ein paar Tagen wird der Kommandant uns zum Raumhafen
nach Lochaan bringen lassen, und dann werde ich den erstbesten
Frachter besteigen, der diesen ver... Planeten verlässt."
    Cardon sah Carruthers an, dann fiel sein Blick auf Templin.
    „Ich müßte mich sehr täuschen, wenn Ihnen
diese Sache nicht auch missfiele, Cassiddu."
    „Sie irren sich nicht", sagte Templin. Er kitzelte Joan
unter dem Schlüsselbein, das mochte sie besonders. „Aber
Sie glauben doch nicht ernsthaft, daß wir einfach auf Ihr Wort
hin dies alles im Stich lassen."
    Cardon preßte die Lippen aufeinander.
    „Sie mögen mich nicht", sagte er. Es klang
erstaunlich ruhig. „Habe ich recht."
    „Auch das stimmt", antwortete Templin. Carruthers biß
sich auf die Unterlippe, Gaelyn zog scharf die Luft ein. Es war seit
langem klar, daß zwischen Templin und Cardon eine gewisse
Spannung herrschte, aber dieser Zeitpunkt war zur Austragung von
Konflikten bemerkenswert schlecht gewählt.
    „Warum mögen Sie mich nicht?"
    Templin war irritiert. Die Frage klang offen und ehrlich, und das
passte nicht in das Bild, das Templin sich von seinem Gegenüber
gemacht hatte.
    „Ich glaube", antwortete Templin nach einigem Zögern,
„daß Sie sich nur aufgespielt haben, als sie damals die
Leitung der Carruthers-Expedition übernahmen. Ich weiß
nicht, was Sie sind, aber ich weiß, was Sie mit Sicherheit
nicht sind - ein erfahrener Waldläufer. Und ich bin mir sicher,
daß das Scheitern dieser Expedition letztlich auf Ihr Konto
geht. Und vermutlich tragen Sie auch eine gehörige Portion
Schuld daran, daß die Kleine keinen Vater mehr hat."
„Cassiddu!" rief Gaelyn empört. Cardon brachte sie
mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    „Noch etwas?"
    „Genügt das nicht?" fragte Templin scharf. „Sie
wußten von unserem ersten Zusammentreffen an, daß ich
Ihre Rolle früher oder später aufdecken mußte."
    „Sie haben recht, teilweise."
    Gaelyn sah ihn verwirrt an, Carruthers klappte den Unterkiefer
herunter.
    „Ich bin kein Wildnis-Experte", gab Cardon zu. Templin
sah ihm an, daß er dieses Geständnis nur mit größtem
Widerwillen über die Lippen brachte, und sofort stieg in ihm
eine furchtbare Frage auf:
    Wovor hatte Cardon solche Angst, daß er freiwillig

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