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PR TB 195 Der Galaktische Spieler

PR TB 195 Der Galaktische Spieler

Titel: PR TB 195 Der Galaktische Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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getan. Wollen Sie es von mir?«
    Der Springer schüttelte lächelnd den Kopf.
    »Nein«, erwiderte er so leise, daß Tekener ihn
kaum verstehen konnte. »Es ist zu spät. Sie haben mir ein
Messer in den Rücken gerammt. Ich trete eine andere Reise an,
eine Reise, die nichts kostet.«
    Der Springer griff nach der Hand Tekeners.
    »Sie waren freundlich zu mir«, sagte er. »Deshalb
möchte ich Ihnen einen Gefallen tun. Vielleicht können Sie
etwas damit anfangen.«
    Er verstummte. Seine Kräfte erlahmten. Er schloß die
Augen, und für einen kurzen Moment schien es, als sei schon
alles Leben aus ihm gewichen. Dann schlug er die Augen wieder auf und
blickte Tekener an.
    »Ich habe etwas entdeckt«, flüsterte er und
winkte den Terraner zu sich heran. »Für mich ist diese
Information wertlos geworden, aber nicht für Sie.«
    »Reden Sie«, bat Tekener drängend. Er fürchtete,
daß der Springer starb, bevor er sein Geheimnis preisgeben
konnte.
    »Grosvenor ist tot«, sagte der Springer. »Er
lebt seit über einem Jahr nicht mehr.«
    »Das kann nicht sein«, erwiderte der USO-Spezialist.
»Wissen Sie, was Sie da sagen?«
    »Ich weiß es genau«, beteuerte der Sterbende.
»Grosvenor ist tot. Ich habe seine Leiche gesehen. Einer seiner
Manager gibt sich für ihn aus. Das ist auch der Grund dafür,
daß man Grosvenor schon lange nicht mehr in der Öffentlichkeit
gesehen hat.«
    »Ist das wirklich wahr?«
    »Ein Sterbender lügt nicht«, entgegnete der
Springer. »Es ist wahr. Hier im Hotel könnten Sie den
Beweis finden, wenn Grosvenors
    Nachfolger nicht dafür gesorgt hätte, daß niemand
bei ihm eindringen kann. Ich habe es versucht.«
    Der Springer lächelte.
    »Einige hundert Male war ich bei solchen Versuchen
erfolgreich. Hier im Hotel war es unmöglich.«
    Seine Stimme erstarb. Der Kopf sank zur Seite.
    »Wo ist die Zentrale?« fragte Tekener. »Wo haben
Sie es versucht?«
    »Unter uns«, erwiderte der Springer. Das waren seine
letzten Worte. Er starb.
    Tekener erhob sich und verließ das Zimmer.
    Er hatte das Gefühl, vor einem Nichts zu stehen.
    Grosvenor lebte nicht mehr. Der Unbekannte, der die Rolle
Grosvenors spielte, hatte den entscheidenden Schritt zur Macht getan
und sich zum Imperator erhoben. Damit hatte er sich der
strafrechtlichen Verfolgung durch terranische Organisationen
entzogen.
    Die Nachrichten, die in den nächsten Stunden einliefen,
bestätigten die Befürchtungen Tekeners.
    Das Galaktische Freiheitsreich wurde von der Mehrheit der
galaktischen Völker politisch anerkannt. Die Völker der
Galaxis schienen sich förmlich darum zu reißen, dem neuen
Machtgebilde den Mantel der Legalität umzuhängen und damit
zu unterstreichen, daß sie jede gegen das Solare Imperium
gerichtete Initiative begrüßten. Dabei schien es niemand
für nötig anzusehen, sich über die Hintergründe
des Ereignisses zu informieren. Niemand schien sich dafür zu
interessieren, daß die »Revolution« eine Reihe von
Regierungen beseitigt hatte, die kurz zuvor noch in hohem Ansehen
gestanden hatten. Niemand schien zu sehen, daß Gordon Grosvenor
ein Mann war, der keine Rücksicht kannte und mit seiner
wirtschaftlichen Macht vielen Völkern seinen Willen aufzwang.
Die gegen das Solare Imperium gerichtete Propaganda des Galaktischen
Freiheitsreichs nutzte den Neid, die Mißgunst, das Mißtrauen
und die Furcht vieler Völker und rief dazu auf, weitere
Machtgebilde wie das Galaktische Freiheitsreich zu bilden, um ein
Wiedererstarken des Solaren Imperiums zu verhindern. Sie unterstellte
den Terranern bedingungslosen Eroberungswillen und ein galaxisweites
Machtstreben.
    Ronald Tekener schaltete das Videogerät aus, nachdem er die
Propaganda und die Nachrichtenflut einige Stunden lang über sich
hatte ergehen lassen.
    Immer wieder fragte er sich, ob es noch eine Möglichkeit gab,
jenen Mann aufzuhalten, der sich unter dem Namen Gordon Grosvenor
verbarg.
    Er dachte an Okta und den Meister des Schwertes, und er zweifelte
nicht daran, daß der Imperator des Freiheitsreichs die Planeten
seines
    Imperiums ebenso gnadenlos ausbeuten würde wie Okta. Ihm war
klar, daß dieser Imperator sein Reich früher oder später
ausdehnen würde. Das Rezept dafür war relativ einfach. Es
genügte, auf den angestrebten Welten sogenannte
Befreiungskommandos aufzustellen und sie zum Kampf gegen die
Regierung antreten zu lassen.
    Auf diese Weise ließen sich zahlreiche Welten von innen her
aufbrechen und unterwerfen. Dabei genügte es, die Regierung

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